Magensäure

Magensäure
Schematische Darstellung der Regulation der Magensäure.
Schematische Darstellung der Produktion der Magensäure in den Belegzellen.

Magensaft ist eine wässrige Lösung, die Magensäure (nüchtern etwa 0,5-prozentige Salzsäure), Schleim (schützt vor Selbstverdauung des Magens durch die Salzsäure), das eiweißspaltende Enzym Pepsin und den Intrinsic-Faktor (Mucoprotein, welches für die Resorption von Vitamin B12 im Darm nötig ist) enthält. Magensäure weist einen pH-Wert von etwa 1–1,5 (nüchtern) bis 2–4 (voll) auf. Sie dient dem Aufschluss der Nahrung (hydrolytische Spaltung von Proteinen in Polypeptide) und hat eine bakterizide Wirkung.

Die Magensäure wird in den Belegzellen der Magenschleimhaut produziert, die dort in Kanälen und Kanälchen eingesenkt liegen. Reize zur vermehrten Sekretion von Magensäure sind unter anderem Stimulation des Parasympathikus (kann auch optisch durch den sogenannten Pawlowschen Reflex ausgelöst werden), Histaminfreisetzung, Gastrinfreisetzung.

Die Epithelzellen der Magenschleimhaut verhindern, dass der Magensaft Zellwände und damit den Magen selbst zersetzt und verdaut.

Man unterscheidet bei der Magensekretion generell zwischen drei verschiedenen Phasen:

  • Cephale Phase („Kopfphase“): Durch Stimulierung des Nervus vagus (denken, sehen und riechen von Nahrung)
  • Gastrische Phase („Magenphase“): Durch Dehnung des Magens und chemische Reizung durch Eiweiße, Gewürze etc.
  • Intestinale Phase („Darmphase“): Durch hormonelle Blockierung der Bildung von Magensäure (wenn der Speisebrei das Duodenum erreicht hat)

Fließt die Magensäure in die Speiseröhre (Reflux), macht sich dies durch Sodbrennen bemerkbar.

Sekretion

Die Abscheidung der Salzsäure aus den Belegzellen in den Magen ist ein komplexer und energieintensiver Vorgang. In einem mehrstufigen Prozess werden dabei zum einen Oxonium-Ionen erzeugt und eingebracht und in einem zweiten Prozess Chloridionen aus dem Blutplasma eingetauscht. Im einzelnen sind die Schritte:

  • Durch Carboanhydrase katalysierte Bildung von H+-Ionen in den Zellen.
  • Austausch von H+ gegen K+ mittels einer H+/K+-ATPase.
  • Austausch des gebildeten HCO3 durch Cl aus dem Blutplasma.
  • Rezirkulation von K+ und gleichzeitige Abgabe von Cl in den Magen mittels passiver Transportmechanismen.

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