Maiandacht

Maiandacht
Ein Maialtar in einer Kirche.

Eine Maiandacht ist ein Wortgottesdienst in der katholischen Kirche zu Ehren Mariens. Sie findet meist am Abend im Monat Mai („Marienmonat“) statt. Für die Andacht wird ein Marienbild oder eine Marienstatue, wie sie in einer katholischen Kirche vorhanden sind, besonders festlich geschmückt.

Die Mariensymbolik des Mai ergibt sich aus dem farbenreichen Aufblühen der Natur in diesen Wochen. Als erste und schönste Blüte der Erlösung, als „Frühling des Heils“, gilt in der katholischen Spiritualität die Gottesmutter. Schriftlesungen, Lieder, Gebete und Predigt stellen das Heilswirken Gottes im Leben Mariens in den Mittelpunkt. Wird die Andacht von einem Priester oder Diakon geleitet, kann am Ende ein eucharistischer Segen erteilt werden.

Die Maiandachten kamen als Frömmigkeitsform des Barock in Italien auf und verbreiteten sich im 19. Jahrhundert. Sie entwickelten sich parallel zu den Marienwallfahrten. Am 1. Mai 1841 feierten drei Ordensfrauen des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten im Konvent Haidhausen bei München die erste Maiandacht auf deutschem Boden.

Bei der jüngsten Liturgiereform verlegte man das Fest Mariä Heimsuchung vom 2. Juli (unpassenderweise nach dem Geburtsfest Johannes des Täufers) auf den 31. Mai und machte damit dieses „Fest des Magnificat“ zum Abschluss des Marienmonats. Im deutschen Regionalkalender blieb wegen der tiefen Verwurzelung des alten Datums und vieler Kirchenpatrozinien der 2. Juli erhalten.

In katholischen Familien und Gegenden gibt es auch die Tradition einer häuslichen Maiandacht. Dazu errichtet man einen kleinen „Maialtar“, bei dem eine Marienfigur oder ein Marienbild im Mittelpunkt steht, und versammelt sich am Abend zum Rosenkranz.

Ein Lied zur Maiandacht[1]:

Maria, Himmelskönigin, dich will der Mai begrüßen.
O segne ihn mit holdem Sinn und uns zu deinen Füßen.
Maria, dir befehlen wir, was grünt und blüht auf Erden.
O lass es eine Himmelszier in Gottes Garten werden.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Guido Görres: Das Leben der heiligen Cäcilia in drei Gesängen. Lentner Verlag, München 1842 (s.a. Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für das Erzbistum Köln. Köln 1975, ISBN 3-7616-0600-1, Nr. 951

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