Maier-Messner-Caldonazzi

Maier-Messner-Caldonazzi

Die Gruppe Maier - Messner - Caldonazzi war eine Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime.

Überblick

Der Wiener Kaplan Heinrich Maier war sehr engagiert im Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Aus seiner Überzeugung heraus, dem katholischen Glauben und dem österreichischen Patriotismus, war er ein Widerstandskämpfer, der letztlich auch militante Mittel zur Niederschlagung des NS-Regimes nicht ausschloss. Zusammen mit dem Tiroler Widerstandskämpfer Walter Caldonazzi und Franz Josef Messner, dem Generaldirektor der Semperit-Werke, die Widerstandsgruppe „Maier-Messner-Caldonazzi“ gegründet.

Ziel der Gruppe war es, schnellstmöglich das Ende des Schreckensregimes durch eine militärische Niederlage herbeizuführen und die Wiedererrichtung eines freien und demokratischen Österreichs zu realisieren. Die Gruppe kümmerte sich u.a. um die Sammlung und Weitergabe von Informationen über Standorte, Beschäftigte und Produktionen über NS-Rüstungsbetriebe an die Alliierten. Diese Informationen für gezielte Bombenangriffe der Alliierten wurde teils über Mittelsmänner in der Schweiz an Briten und Amerikaner weitergeleitet. Das Vorhaben der Widerstandsgruppe Maier-Messner-Caldonazzi, eine amerikanische Sendeanlage des „Office of Strategic Services“ (OSS) von Liechtenstein nach Österreich zu bringen, scheiterte jedoch.

Die Gruppe wurde nach und nach zerschlagen, es wurden in den Volksgerichtsverhandlungen am 27. und 28. Oktober 1944 insgesamt acht Todesurteile gegen Heinrich Maier, Walter Caldonazzi, Franz Josef Messner, Andreas Hofer, Josef Wyhnal, Hermann Klepell, Wilhelm Ritsch und Clemens von Pausinger verhängt mit dem Urteil

  • Vorbereitung zum Hochverrat durch Beteiligung an einem separatistischen Zusammenschluss,
  • Begünstigung der Feinde des Reiches,
  • Flugblätter hergestellt und verbreitet zu haben,
  • Kontaktaufnahme mit dem Ausland und Preisgabe von lohnenden Bombenzielen (Rüstungswerke),
  • Wehrdienstpflichtige durch Besorgung und Verabreichung fiebererzeugender Mittel untauglich gemacht zu haben.

Caldonazzi wurde im Januar 1945 im Landesgericht Wien enthauptet und Messner im April 1945 im KZ Mauthausen in der Gaskammer ermordet. Heinrich Maier wurde am 22. März 1944 von der Gestapo in seiner Pfarre in der Sakristei der Gersthofer Pfarrkirche nach der heiligen Messe verhaftet und in das Gefängnis am Morzinplatz verbracht, anschliessend in das KZ Mauthausen. Unter Folter werden weitere Geständnisse erpresst. Kaplan DDr. Heinrich Maier wurde im Wiener Landgericht am 22. März 1945, dem letzten Hinrichtungstag vor dem Einmarsch der Roten Armee in Wien, enthauptet.

Literatur

  • Farben tragen - Farbe bekennen, 1938 - 1945, Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung; Österreichischer Verein für Studentengeschichte: Wien 1988; S 106/07 und S 133

Weblinks


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