Manawyddan

Manawyddan

Manawydan Fab Llyr („Sohn des Llyr“) ist eine Figur aus walisischen Sagen, wie dem Mabinogion, wo er als friedfertiger Gelehrter und Zauberer dargestellt wird. Wie sein irischer Namensvetter Manannan mac Lir von den Túatha Dé Danann wird er auch als Meeresgott gesehen, oft im engen Zusammenhang mit der Isle of Man.

Seine Eltern waren Penardun und der Meeresgott Llyr, der dem irischen Gott Lir entspricht, die neben Manawydan noch zwei weitere Nachkommen zeugten, nämlich Bran und Branwen. Gemäß dem zweiten Zweig des Mabinogion hat er noch zwei Halbbrüder, Nisien und Efnisien, die aus der Verbindung Penarduns mit Eurosswydd stammen, der Llyr gemäß den Erzählungen der walisischen Triaden gefangen gehalten hat.

Inhaltsverzeichnis

Erzählungen

Krieg gegen Irland

Der zweite Zweig des Mabinogion, Branwen Ferch Llŷr, erzählt die Geschichte von Manawydans Schwester Branwen, die Matholwch, den König von Irland, heiratet. Als Bran,König von Britannien, erfährt, dass Branwen von ihrem Ehemann schlecht behandelt wird, zieht er mit seiner Armee nach Irland. Matholwch, verängstigt durch die große Schar von Soldaten, willigt ein, seinem Sohn Gwern die Herrschaft zu überlassen. Diese Entwicklung gefällt einigen irischen Adeligen gar nicht und sie verstecken sich in Mehlsäcken, um die Waliser zu überfallen. Es entwickelt sich ein gewaltiger Kampf, den nur sieben Waliser überleben, darunter Manawydan und Pryderi.

Tödlich verwundet befiehlt Bran, dass sein Kopf abgeschlagen und vergraben werden soll, da dieser weiterhin lebendig ist und so Wales vor Eindringlingen schützen soll. Als auch Branwen kurze Zeit später vor Kummer stirbt, geht die Herrschaft an Manawydan über, der sie aber an seinen Cousin weitergibt, um den Frieden im Königreich zu sichern.

Die Ehe mit Rhiannon

Nach dem Kampf in Irland reist Manawydan nach Dyfed, wo er Pryderis Mutter Rhiannon heiratet. Sie sind mit Pryderi und seiner Frau Cigva zusammen, als sich durch einen Zauber das ganze Land in eine Einöde verwandelt. Sie beschließen nach England zu ziehen, wo sie ihr Geld als Sattler und Schildermacher verdienen wollen. Überall macht die hohe Qualität ihrer Arbeit die ortsansässigen Handwerker beinahe arbeitslos, weshalb diese planen, Manawydan und Pryderi zu ermorden. Der kampflustige Pryderi wird aber stets vom friedliebenden Manawydan aufgehalten und die Gruppe zieht schließlich wieder nach Wales zurück.

Eines Tages gehen Manawydan und Pryderi dort auf Jagd und verfolgen einen weißen Eber, der sie zu einer verlassenen Burg führt, in der eine goldene Schüssel steht. Pryderi wird verzaubert, als er trotz der Warnung Manawydans die Schüssel berührt. Als ihr Ehemann zurückkehrt, beschließt Rhiannon, ihren Sohn zu befreien, gerät aber auch in den Bann des Fluches und verschwindet um Mitternacht mit dem Schloss.

Manawydan und seine Schwiegertochter Cigva kehren nach England zurück, um dort als Schuhmacher zu leben, doch wieder gibt es Probleme mit den anderen Handwerkern. Manawydan bringt Weizensaat mit nach Wales, die er auf drei Feldern ausstreut. Das Getreide auf den ersten beiden Feldern wird über Nacht von einer Gruppe Mäuse weg gefressen, doch in der dritten Nacht erwischt Manawydan, der sich auf die Lauer gelegt hat, eine dicke Maus. Er beschließt, sie hinzurichten, als drei wichtige Persönlichkeiten erscheinen, die ihm Geld für die Maus anbieten. In der christianisierten Version erscheint erst ein Kleriker, dann ein Priester und schließlich ein Bischof. Dieser lässt Manawydan den Preis für das Leben der Maus selber bestimmen und er wählt einen Zauberspruch, der das verödete Land wieder in seinen normalen Zustand bringt und auch Pryderi und Rhiannon befreit.

Schließlich stellt sich heraus, dass Llwyd fab Cil Coed, ein Freund von Rhiannons früherem Verlobten Gwawl, für die Verwandlung von Dyfed verantwortlich ist und auch die goldene Schüssel verzaubert hat, die Pryderi und Rhiannon in ihren Bann gezogen hat. Auch die Mäuse waren sein Werk und die dicke Maus, die Manawydan gefangen hat, ist seine schwangere und deswegen langsamere Frau.

Dank Manawydans Einfallsreichtum und Geschicklichkeit wurde das Land in seinen Originalzustand zurückgebracht und wieder bevölkert. Auch Rhiannon und Pryderi wurden von ihrem Fluch befreit.

Siehe auch

Mittelalterliche, walisische Sagen:

(Walisische) Götter und Sagengestalten:

Weblinks


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