- Mandolinist
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Das Saiteninstrument Mandoline (Abk.: mand.) ist ein Zupfinstrument aus der Familie der Lauten.
Inhaltsverzeichnis
Bauweise
Die Mandoline wird mit einem Plektron aus Kunststoff (im 19. Jahrhundert aus Schildpatt) gespielt. Der Bezug der neapolitanischen Mandoline besteht aus vier Saitenpaaren, die wie bei der Violine in der Quintenreihe g d’ a’ e’’ gestimmt sind.
Konzertmandolinen erkennt man an der klassischen, einer Mandel ähnlichen Form, wobei der Korpus rückseitig aus Spänen in Rundbauchform ähnlich einer Laute gefertigt wird.
Dagegen wird in der folkloristischen Musik meist ein flacher gitarrenähnlicher Korpus mit Zargen und Boden bevorzugt. In den USA wurden verschiedene Varianten mit "Cutaways" und f-Löchern entwickelt.
Varianten
- Eine frühe Form der Mandoline, oft Mailänder Mandoline oder Mandola genannt, wird entweder mit den Fingern oder einer Feder gespielt. Die gebräuchlichste Stimmung dieses Instrumentes, das von ca. 1660-1820 gespielt wurde, war g h e’ a’ d’’ g’’;
- portugiesische Halbrundmandoline;
- deutsche Flachmandoline.
- Gibson tropfenförmige A Form mit rundem Schallloch
- Gibson F5 Flachmandoline, im frühen 20. Jahrhundert von Lloyd Loar mit f-Löchern, Cutaway und charakteristischer Schnecke am Korpus gebaut, heute wertvolle Sammlerstücke
- E-Mandoline mit magnetischem Tonabnehmer (meist einspuliger Single Coil)
Verwandte Instrumente
Verwendung in der Musik
Barock, Klassik, Romantik
Erste Quellen, in denen die Mandoline erwähnt wird, stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Zur Zeit des Barock haben Komponisten wie Antonio Vivaldi, Domenico Scarlatti und Johann Adolf Hasse für dieses Instrument komponiert.
Stammte die Mandoline ursprünglich aus Italien, wurde um 1750 Paris zu deren wichtigstem Zentrum. Weitere wichtige Komponisten, die sich der Mandoline widmeten, sind Wolfgang Amadeus Mozart (zum Beispiel in einer Arie im Don Giovanni "Deh vieni alla finestra"), Ludwig van Beethoven, Johann Nepomuk Hummel und Niccolò Paganini. Um 1800 findet man die Mandoline vor allem in Wien.
Das heute so bekannte Tremolo, eine wichtige Spieltechnik der Mandoline, ist bereits im 18. Jahrhundert belegt, zum Beispiel in der Mandolinenschule von Michel Corrette 1772, Kap. 10: "Il est remarquer que sur la Mandoline on ne peut pas enfler les sons ... on fait un Trill qui est une repetition du meme Son sur une note". In der Literatur wird das Tremolo aber ab etwa 1840 verlangt. Der wichtigste Komponist der Romantik war Raffaele Calace. Zu dieser Zeit gründeten sich auch die ersten Zupforchester.
Gegenwart
Die Mandoline wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts mit immer größerer Beliebtheit in der zeitgenössischen Musik eingesetzt. Ein wichtiger deutscher Komponist für Mandoline und Zupforchester des 20. Jahrhunderts war Konrad Wölki; ihm ist vor allem die musikwissenschaftliche Anerkennung der Mandoline und des Zupforchesters zu verdanken. In der Gegenwart findet man die Mandoline im Orchester, in den verschiedensten Kammermusikensembles und als solistisches Instrument. Durch die zunehmende Anzahl an professionellen Mandolinenspielern, wächst auch die Zahl der Komponisten, die für die Mandoline schreiben.
Den professoralen Lehrstuhl für Mandoline bekleidet in Deutschland Caterina Lichtenberg in der Nachfolge von Marga Wilden-Hüsgen an der Hochschule für Musik Köln, Standort Wuppertal. Eine Fachausbildung für Studenten mit Abschlussdiplom in diesem Instrument erfolgt ebenfalls durch Gertrud Weyhofen an der Musikakademie Kassel und in jüngerer Zeit an der Hochschule für Musik Saar sowie durch Steffen Trekel am Konservatorium in Hamburg.
Volksmusik und Bluegrass
Anfang des 20. Jahrhunderts war in Deutschland in der Wandervogelbewegung die Mandoline sicher auch aufgrund ihrer kleinen Bauform beliebt. Auch heute gibt es noch vielerorts Mandolinenorchester. Das Instrument fand im Folkrevival der 70er Jahre nun bei einem jungen Publikum besondere Beachtung. Der Mandolinenspieler Erich Schmeckenbecher prägte mit dem Instrument den Klang des Duos Zupfgeigenhansel. Im rheinischen Karneval wurde die von Hans Süper im Colonia Duett gespielte Mandoline als "Flitsch" zum Markenzeichen des Komödianten. In der amerikanischen Bluegrassmusik hat Bill Monroe das Verdienst, dass die Mandoline nicht nur rhythmisches Begleitinstrument, sondern auch ein gleichberechtigtes Soloinstrument wurde. Als besonders einflussreiche Virtuosen sei auf David Grisman oder Sam Bush verwiesen.
Pop- und Rockmusik
Eine breite Popularisierung erfuhr die Mandoline in den 70er Jahren durch zahlreiche Folk Rock Bands. Mike Oldfield spielt sie auch auf seinem Album „Tubular Bells“, wo sie am Ende der ersten Hälfte mit anderen Instrumenten in einem Solo vorgestellt wird. Ein markantes Beispiel für den Einsatz von Mandolinen in der Populärmusik sind u. a. „Losing My Religion“ von R.E.M.. Punkbands wie Flogging Molly und Dropkick Murphys setzten die Mandoline in elektrisch verstärkter Form ein. Die amerikanische Folk Rock Band The Hooters setzt regelmäßig sowohl akustische als auch elektrische Mandolinen ein.
Weblinks
- Mandolin Cafe (Portal, englisch)
- Akkordfinder für Mandolinen (englisch)
- MandoIsland (Portal)
- The Works for Mandolin (englisch)
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