Manischtuschu

Manischtuschu

Maništušu (Manischtuschu) war von 2299 v. Chr. bis 2284 v. Chr. (mittlere Chronologie) bzw. 2235 v. Chr. bis 2220 v. Chr. König von Akkad und der Sohn von Sargon von Akkad.

Inhaltsverzeichnis

Datierung

Bisher wurde angenommen, dass Rimuš, der jüngere Bruder, zuerst herrschte. Eine ältere Königsliste, die ca. 2003 veröffentlicht wurde, macht eine umgekehrte Reihenfolge sehr wahrscheinlich. Die Nennung von, unter Rimuš eingeführten, genauen Zahlen der Getöteten und Gefangenen von Naram-Sin spricht ebenfalls dafür, da unter Maništušu solche Erwähnungen fehlen. Die Datierungen der Regierungszeiten tragen der neuen Erkenntnis Rechnung[1].

Geschichte

Der Machtbereich von Akkad erstreckte sich zu seiner Zeit bis Assur und Ninive, wo er nach Aussage von Schamschi-Adad I. den Ischtar-Tempel erbauen ließ.

Militärische Expeditionen führten in die Umgebung des Persischen Golfs nach Elam und Magan, verbunden mit einem Sieg über eine Koalition von 32 Städten. Die Gründe solcher Expeditionen waren die Beschaffung von Rohstoffen. Von der Magan gegenüberliegenden Küste wurde schwarzer Stein (ähnlich dem Diorit) eingeführt, da dieser Stein vornehmlich für die Anfertigung von Kultstatuen und Kultobjekten benötigt wurde. Aus diesem Material wurde auch eine dem Gott Enlil gewidmete Statue hergestellt.

Bekanntestes Bauwerk von Maništušu ist der schwarze Obelisk mit einer Inschrift, die den Ankauf von acht Parzellen Land mit insgesamt 3430 Hektar für 7,5 Talenten Silber im nördlichen Babylonien dokumentiert. Hintergrund solcher Käufe war die Notwendigkeit, Angehörige des Militärs mit Land zu belohnen und so die Kampfmoral zu steigern. Derartige Landkäufe verursachten aber immer wieder zahlreiche Aufstände während der akkadischen Herrschaft. Es verwundert daher nicht, dass seine Herrschaft ein gewaltsames Ende fand, ein Schicksal, das auch seinen Bruder Rimuš und Nachfolger ereilen sollte.

Literatur

  • Dietz Otto Edzard Geschichte Mesopotamiens, C. H.Beck Verlag München 2004, ISBN 3-406-51664-5
  • Gebhard J. Selz Sumerer und Akkader, C. H.Beck Verlag München 2005, ISBN 3-406-50874-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gebhard J. Selz Sumerer und Akkader, C. H.Beck Verlag München 2005

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