Manroland

Manroland
manroland AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1979 (Bogen 1871, Rolle 1845)
Unternehmenssitz Offenbach am Main, Deutschland
Unternehmensleitung

Gerd Finkbeiner (Vorstandsvorsitzender)

Mitarbeiter ca. 8.700 Mitarbeiter (Stand 2008)
Umsatz 1,7 Mrd. EUR
Branche Druckmaschinen
Website

www.manroland.com

Die manroland AG ist ein Hersteller von Druckmaschinen für den Zeitungs-Rollenoffset-, Illustrations-Rollenoffset und Bogenoffset für den Werbe-, den Verlags- und den Verpackungsdruck. Die Standorte der Produktion sind Offenbach am Main, Augsburg, Mainhausen und Plauen.

Gemeinsam mit anderen Tochterunternehmen beschäftigt die manroland AG weltweit rund 8.700 Mitarbeiter (Stand 2008). Das Unternehmen firmierte früher unter der Bezeichnung MAN Roland Druckmaschinen AG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Carl August Reichenbach, Neffe von KBA-Gründer Friedrich Koenig, und Carl Buz gründeten 1844 in Augsburg die Reichenbach’sche Maschinenfabrik. Sechs Monate später lieferten die beiden Druckmaschinen-Pioniere ihre erste Schnellpresse an die Augsburger Druckerei von Nikolaus Hartmann.

Außer der Schnellpresse brachte das 19. Jahrhundert eine weitere Innovation im Druckmaschinenbau hervor. Wie schon bei der Erfindung der Schnellpresse ein Zeitungsverleger, so gab auch hier ein Unternehmer den Anstoß. Um 1850 stellte sich die Frage, ob das Rotationsmaschinenprinzip für den Buchdruck geeignet war. Im Auftrag von John Walter III, dem Verleger der „Times“, entwickelten und bauten die beiden Ingenieure J.C. MacDonald und John Calverly die weltweit erste Rotationsdruckmaschine für den Zeitungsdruck. Diese Druckmaschine wurde als „Walterpresse“ bekannt. Die Maschinenfabrik Augsburg sandte ihren Entwicklungsleiter Gustav Bissinger im Juni 1872 nach England. Informationsreisen deutscher Ingenieure zu den Werkhallen und Fabriken Englands, der führenden Industrienation dieser Epoche, besaßen eine lange Tradition. Die erste Rotationsdruckmaschine der Maschinenfabrik Augsburg war danach schnell konstruiert. Obwohl sie ebenfalls nach dem Walter-Prinzip arbeitete, war diese Maschine kleiner und leichter und die Maschinenteile waren leichter zugänglich. Im Mai 1873 präsentierten die Augsburger sie auf der Weltausstellung in Wien.

Bogenoffsetmaschine (1980)
MAN Roland Druckmaschine

Zwei Jahre zuvor gründeten die beiden Maschinenbauer Louis Faber und Adolf Schleicher die Firma Faber & Schleicher als „Associationsgeschäft zur Fabrikation von lithographischen Schnellpressen“. Für die Geschichte der Lithografie spielt Offenbach am Main eine große Rolle, denn Alois Senefelder selbst hat hier einige seiner ersten Steindruckpressen für den Musikverlag André gebaut. Die erste 1879 von Faber & Schleicher gebaute Schnellpresse für den Steindruck, die „Albatros“, erreichte eine stündliche Leistung von 600 bis 700 Bogen. Die großen Fortschritte im Rotationsdruck ermöglichten – zusammen mit der Erfahrung und dem Know-how aus der Lithografie sowie dem Zink- und Blechdruck – Anfang des 20. Jahrhunderts den Offsetdruck. Die Erfinder, Ira Washington Rubel und Caspar Herrmann, übernahmen das vom Blechdruck bekannte Prinzip des indirekten Druck und entwickelten zwischen 1904 und 1907 dieses neuartige Druckverfahren. Die Spezialisierung auf den Offsetdruck begann für die Offenbacher Maschinenbauer 1911 mit dem Modell „Roland“, der weltweit ersten Bogenrotationsdruckmaschine für den Offsetdruck. Diese Neuentwicklung errang auf der Ausstellung in Turin eine Goldmedaille.

Der Name Roland wurde gewählt, da im englisch sprachigen Raum "Faber & Schleicher" kaum aussprechbar ist.

Geschichte manroland in Stichpunkten

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

Die Geschichte von manroland geht bis auf die Anfänge des Druckmaschinenbaus zurück; sie beginnt für MAN Roland im Jahr 1845 mit der ersten Buchdruck Schnellpresse.

  • 1845 liefert Carl August Reichenbach von dem Augsburger Druckmaschinenbau die erste Schnellpresse an die Augsburger Druckerei Nikolaus Hartmann.
  • 1857 wird die Firma in die Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Augsburg umgewandelt.
  • 1872 wird eine komplette Zeitungs-Druckerei eingerichtet – mit Dampfkessel und Dampfmaschine.
  • 1873 wird die erste Endlosdruckmaschine auf der Weltausstellung in Wien vorgestellt.
  • 1889: Durch einen Zusammenschluss wird die „Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg A.G., Augsburg“ gegründet, die sich dann 1908 in Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG – MAN AG umbenannte.
  • 1911: Die erste Bogenoffsetdruckmaschine Roland wird gebaut.
  • 1921 wird der erste Prototyp einer Drei-Zylinder Rollenoffsetdruckmaschine im Berliner Format entwickelt.
  • 1922: Die neue Einfarben-Offsetmaschine Klein-Roland 00 wurde vorgestellt, die bis zu 5000 Bogen in der Stunde drucken kann.
  • 1931: Mit einer Rotationsdruckmaschine können 25.000 Zeitungen/16 Seiten in einer Stunde bedruckt werden.
  • 2. Weltkrieg
  • 1951: Auf der ersten Druck- und Papier-Messe drupa wird eine Vierfarbendruckmaschine, die Ultra, vorgestellt.
  • 1960: Drei Viertel der Gesamtausgaben aller deutschen Tageszeitungen werden auf Anlagen aus Augsburg hergestellt.
  • 1972 hält mit der ROLAND 800 eine integrierte Farbsteueranlage in den Bogenoffset Einzug, die den Druck von 10.000 Bogen pro Stunde möglich macht.
  • 1974: Die größte Rotationsdruckmaschine Europas wird in Augsburg gebaut: 17-Rollen-Offset-Rotationsmaschine COLORMAN mit 62 Druckwerken.
  • 1979: Die Firma MAN Roland Druckmaschinen AG (Offenbach/Main) wird gegründet. Sie entsteht aus einer Verschmelzung der „Roland Offset- und Maschinenfabrik Faber und Schleicher“ mit der „Augsburger M.A.N.-Druck- und Maschinenbau“.
  • 1986: Im Rollenoffset wird die LITHOMAN vorgestellt – Zylinder mit 60.000 Umdrehung pro Stunde und einer elektronischen Leitstandtechnik.
  • 1990: PECOM wird in der Leitstandtechnik eingeführt, verbunden mit einem neuen Automatisierungskonzept für die mittelformatige ROLAND 700, die mit dieser Technik 15.000 Bogen in der Stunde bedrucken kann.
  • 1995: Die LITHOMAN wird auf der drupa mit einem neuen Maschinenkonzept für den Illustrations-Rollenoffset vorgestellt. Mit vielfältigen Zusatzkomponenten kann sie bis zum multifunktionalen Produktionssystem für jede Anforderung ausgebaut werden. Mit der ROLAND 900 wird im selben Jahr auf der drupa in Düsseldorf auch eine Bogenoffsetmaschine für das Großformat präsentiert.
  • Nach schlechten Geschäftsjahren, ausgelöst durch die Krise in der druckenden Industrie weltweit, befindet sich MAN Roland in den Jahren 2001 bis 2004 in einer schweren Krise.
  • 2005 kann das Unternehmen nach umfangreichen Umstrukturierungen wieder Gewinne erwirtschaften.
  • Im Januar 2006 veräußert MAN die Mehrheit seines Tochterunternehmens MAN Roland Druckmaschinen AG an den Investor Allianz Capital Partners GmbH (ACP) - Allianz Private Equity, ein Tochterunternehmen der Allianz AG. Die Aktien werden jetzt von einem Beteiligungsunternehmen gehalten, an dem MAN zu 35 % und ACP zu 65 % beteiligt sind. Mit den Aktien wurde auch der gesamte Geschäftsbetrieb und alle Tochtergesellschaften einschließlich der bestehenden Verbindlichkeiten übernommen. Das Ziel ist, den weltweit zweitgrößten Hersteller von Drucksystemen zu fördern und in einigen Jahren an die Börse zu bringen. Dies versteht das Unternehmen als gute Chance, den Vorsprung in der Drucktechnologie weiter auszubauen.
  • Oktober 2006: Eine neue Technologie für den Bogenoffsetdruck wird in der Gutenberg-Stadt Mainz vorgestellt – DirectDrive. Damit ist es möglich durch direkt angetriebene Plattenzylinder die Rüstzeiten um 60 % zu reduzieren.
  • Mai 2008: Aus der MAN Roland Druckmaschinen AG wird die manroland AG. Das neue Logo wurde am 28. Mai 2008 auf der Drupa-Pressekonferenz in Düsseldorf vorgestellt.

Produkte

Zur Produktpalette des Unternehmens gehören Druckmaschinen für

Weblinks

Koordinaten von manroland


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