- Mansen
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Die Mansen (historische Bezeichnung „Wogulen“, Eigenbezeichnung Mansi, russisch Ма́нси, indekl.) sind ein ugrisches Volk nordöstlich des Ural. Viele der rund 11.000 Personen betreiben Jagd und Fischfang. Rentierzucht ist nur noch wenig verbreitet. Die mansische Sprache gehört zu den besonders stark bedrohten Idiomen Sibiriens, einige ihrer Dialekte sind bereits erloschen.
Gemeinsam mit den ebenfalls ugrischsprachigen Chanten leben die Mansi im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen in der historischen Region Jugorien, wobei ihre Lebensweisen durch die rasante Industrialisierung dieser Gebiete bereits stark zurückgedrängt wurden. Politisch organisiert sind die Mansi gemeinsam mit anderen indigenen Völkern der Region in der Vereinigung zur Rettung der Jugra mit Sitz in Chanty-Mansijsk.
Die Mansi gehören zu den zahlmäßig kleinen indigenen Völkern des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens der Russischen Föderation, die durch die Vereinigung RAIPON vertreten werden.
Bevölkerungszahlen
Mansi-Bevölkerung nach der Volkszählung von 2002[1] Gesamt Männer Frauen Gesamt 11432 5167 6265 Oblast Tjumen 10561 4786 5775 Autonomer Kreis der Chanten und Mansen 9894 4510 5384 Oblast Swerdlowsk 259 130 129 Republik Komi 11 8 3 Persönlichkeiten
Ein vergleichsweise bekannter Vertreter der Mansi ist der Schriftsteller Juwan Schestalow. Bis zur Perestroika gehörte Schestalow (ähnlich wie der deutlich bekanntere Juri Rytchëu) zu den sowjettreuen Vertretern der „Nationalliteraturen“ der indigenen Völker des Nordens, die seit den 20er Jahren geschaffen worden waren, um die aufklärerische und fortschrittsbringende Wirkung der Sowjetunion zu demonstrieren. Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus hat er eine scharfe Wendung hin zum Schamanismus vollzogen und vertritt die These, die Mansen seien Nachkommen der antiken Sumerer, eine Überzeugung, die allerdings außer ihm selbst niemand teilt.
Quellen
Kategorien:- Finno-ugrischsprachige Ethnie
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- Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra
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