- Marburger Kamerapreis
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Der Marburger Kamerapreis ist eine im Jahr 2000 gestiftete Auszeichnung der Philipps-Universität Marburg und der Stadt Marburg für national und international herausragende Bildgestaltung in Film und Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung
Sinn und Ziel ist es, einmal jährlich die allzu häufig übersehene Leistung bedeutender Kameramänner oder Kamerafrauen zu würdigen. Dem „Verkennen und Übersehen der Kameraleistung“ will der Marburger Kamerapreis entgegenwirken. Er soll den Blick lenken auf den fundamentsetzenden Beitrag der Filmkamera-Kunst. Er dient dem Kenntlichmachen der Kameraarbeit als einem wesentlichen Bereich der Film- und Bildkultur. Der Preis kann für das Gesamtwerk vergeben werden oder die hervorstechende Arbeit noch unbekannter Kameraleute würdigen. Diese Auszeichnung kann für den Bereich des Spielfilms ebenso wie für Dokumentar- oder Experimentalfilme verliehen werden.
Erstmals wurde der Marburger Kamerapreis am 2. März 2001 während der 3. Marburger Kameragespräche verliehen, die alljährlich vom Fachbereich Medienwissenschaft der Philipps-Universität und dem deutschen Bundesverband Kamera veranstaltet werden. Initiator des Ereignisses war und ist der Marburger Medienwissenschaftler Karl Prümm.
Strukturen
Die Dotierung des Kamerapreises in Höhe von 5.000 Euro wird finanziert durch die Stadt Marburg und in der Rahmenorganisation zusätzlich gesponsert durch ARRI Arnold & Richter Cine Technik sowie die Sparkasse Marburg-Biedenkopf.
Über die Auswahl der Preisträger entscheidet ein Beirat, dem ein Vertreter der Marburger Medienwissenschaft, des Fachdienstes Kultur der Stadt Marburg, der Marburger Kinobetriebe, des Bundesverbandes Kamera e.V. sowie renommierte Filmkritiker angehören. Die Bekanntgabe des ersten Preisträgers erfolgt jeweils im Herbst des Vorjahres. Der Festakt der Überreichung erfolgt dann jeweils im Rahmen der „Kameragespräche“ im März in der Alten Aula der Philipps-Universität Marburg.
Preisträger
- 2012 für die Französin Agnès Godard (* 1951, arbeitete mit bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen Kinos wie Claire Denis, Emanuele Crialese und Wim Wenders zusammen)
- 2011 für den Briten Anthony Dod Mantle (* 1955, unter anderem Das Fest, Slumdog Millionär, Antichrist)
- 2010 für den Deutschen Jost Vacano (* 1934, unter anderem Das Boot, Robocop, Die verlorene Ehre der Katharina Blum)
- 2009 für den Österreicher Wolfgang Thaler (* 1958, unter anderem Workingman's Death, Am Limit, Hundstage)
- 2008 für den Schweizer Renato Berta (* 1945, unter anderem Auf Wiedersehen, Kinder)
- 2007 für den portugiesischstämmigen Franzosen Eduardo Henrique Serra Brandão (* 1943, unter anderem Das Mädchen mit dem Perlenohrring)
- 2006 für die Österreicherin Judith Kaufmann (* 1962, unter anderem Scherbentanz, Engel & Joe, Elefantenherz)
- 2005 für den deutschstämmigen Briten Walter Lassally (* 1926, unter anderem Kamera-Oscar 1965 für Alexis Sorbas)
- 2004 für den Polen Slawomir Idziak (* 1945, umfangreiches Oeuvre, "Filmschule von Lodz")
- 2003 für den Niederländer Robby Müller (* 1940, unter anderem Down by Law (1986) für Jim Jarmusch, langjährige Zusammenarbeit mit Wim Wenders)
- 2002 für den Deutschen Frank Griebe (* 1964, mit Regisseur Tom Tykwer eine originäre und unverwechselbare Bildlichkeit)
- 2001 für den Franzosen Raoul Coutard (* 1924, kooperierte mit allen wichtigen Regisseuren der Nouvelle Vague)
Literatur
- Karl Prümm, Silke Bierhoff, Matthias Körnich (Hrsg.): Kamerastile im aktuellen Film. Berichte und Analysen. Schüren, Marburg 1999, ISBN 3-89472-311-4
- Michael Neubauer, Karl Prümm, Alexandra Schwarz (Hrsg.): Ungemütliche Bilder. Die Schwarz/Weiß-Fotografie des Kameramanns Heinz Pehlke. Schüren, Marburg 2002, ISBN 3-89472-330-0
- Karl Prümm, Michael Neubauer, Peter Riedel (Hrsg.): Raoul Coutard - Kameramann der Moderne. Schüren, Marburg 2004, ISBN 3-89472-355-6
- Gunnar Bolsinger, Michael Neubauer, Karl Prümm, Peter Riedel (Hrsg.): Der Kameramann Frank Griebe - Das Auge Tom Tykwers. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-388-2
- Rolf Coulanges, Michael Neubauer, Karl Prümm, Peter Riedel (Hrsg.): Die lyrische Leinwand. Die Bildkunst des Kameramanns Robby Müller. Schüren, Marburg 2006, ISBN 3-89472-404-8
- Andreas Kirchner, Michael Neubauer, Karl Prümm, Peter Riedel (Hrsg.): Ein Architekt der Sinnlichkeit - Die Farbwelten des Kameramanns Slawomir Idziak. Schüren, Marburg 2007, ISBN 3-89472-409-9
Weblinks
- Offizielle Homepage des Marburger Kamerapreises
- www.bvkamera.org - Homepage des deutschen Bundesverband Kamera
Kategorien:- Filmpreis (Deutschland)
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