Marcus Miller

Marcus Miller
Marcus Miller (2007)

Marcus Miller (* 14. Juni 1959 in Brooklyn) ist ein amerikanischer Musiker (Bassgitarre, Keyboard, Gitarre, Saxophon, Bassklarinette, Komposition) und gilt als stilprägender E-Bassist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Miller stammt aus einer musikalischen Familie; sein Vater spielte Piano und Kirchenorgel; der Jazzpianist Wynton Kelly ist sein Onkel. Seit seinem fünften Lebensjahr ist er infolge einer Maserninfektion auf seinem rechten Ohr taub. Im Alter von acht Jahren lernte er Blockflöte, mit zehn Jahren folgte die Klarinette, die auch während der High School sein Hauptinstrument war. Zu dieser Zeit spielte er in Funkbands in der Nachbarschaft Bassgitarre. Auf dem Queens College studierte er Musikerziehung. Mit sechzehn Jahren ging er als Bassist mit Bobbi Humphrey und 1977 mit Lenny White auf Tournee. Ab 1978 war er Mitglied der Band von Saturday Night Live.

Anerkennung errang Miller sowohl als Solokünstler und Schöpfer zahlreicher Filmmusiken als auch als Musikproduzent; besonders gefragt ist er als Studio- und Sessionmusiker. Er ist auf über 500 Plattenaufnahmen zu hören, unter anderem mit Roberta Flack, Aretha Franklin, Luther Vandross, David Sanborn, Jean Michel Jarre (Album Zoolook), Bobby McFerrin und Al Jarreau. Seinen Durchbruch erzielte er mit Miles Davis, in dessen Band er ab Anfang der 1980er Jahre spielte. Danach konzentrierte er sich auf eigene Bandprojekte und die Zusammenarbeit mit David Sanborn, bevor Miller auf Einladung von Davis für diesen die Alben Tutu (1986) und Amandla (1988/1989) produzierte; für das letztgenannte Album schrieb er fast die gesamte Musik. Auf dem Soundtrack-Album Siesta wird er sogar gleichberechtigt neben Davis auf dem Cover genannt; dort hat er fast alle Instrumente eingespielt und die Drumgrooves programmiert. Dem Reclams Jazzlexikon zufolge versteht er es dort, „geschmackssicher elektronische Sounds zu verwenden, ohne dass sie kühl wirken. Besonders beeindruckende Stimmungen erzielt er als Bassklarinettist.“

Nach dem Tod von Davis konzentrierte sich Miller auf die Arbeit als Bandleader. Mit seinem Album gewann er 2002 einen Grammy als Best Contemporary Jazz Album.

Entscheidend geprägt hat er den Slapstil auf dem E-Bass. Slappen bedeutet das Anschlagen der Basssaite mit dem Daumen, die dadurch einen perkussiven Klang erzeugt. Diese Technik wird meist in Kombination mit dem so genannten Popping verwendet. Miller befand, dass sich ein perkussiver Klang bei Rundfunkübertragungen seines Spiels besser durchsetzen würde. In Fachkreisen gilt sein Spiel als melodisch und groovig und von virtuoser Geschwindigkeit und Präzision.

Er ist mit Brenda Miller verheiratet und Vater von 4 Kindern. Zu seinen Weggefährten zählen u.a. Musiker wie Dean Brown, Poogie Bell und Omar Hakim. Gemeinsam mit den Bassisten Stanley Clarke und Victor Wooten und weiteren Musikern bildet er die Gruppe SMV, mit der er auch 2009 auf Tournee war.

Der amerikanische Gitarrenhersteller Fender widmete ihm einen E-Bass, den Marcus Miller Jazz Bass.

Diskografie (Auswahl)

Unter eigenem Namen
  • 1983: Suddenly
  • 1984: Marcus Miller
  • 1993: The Sun Don’t Lie
  • 1995: Tales
  • 1998: Live And More
  • 2001:
  • 2002: The Ozell Tapes - Official Bootleg (Live)
  • 2004: Panther Live
  • 2005: Silver Rain
  • 2007: Free
  • 2008: Marcus
  • 2010: A Night in Monte-Carlo
Für andere Künstler

Lexigraphische Einträge

Weblinks

 Commons: Marcus Miller – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marcus Miller — en un concierto en Londres Datos generales Nacimiento 14 de Junio, 1959 (51 años) …   Wikipedia Español

  • Marcus Miller — This article is about the jazz musician. For the German football goalkeeper, see Markus Miller. Marcus Miller Miller in Ancienne Belgique, Brussels, Belgium, 2007 Background information …   Wikipedia

  • Marcus Miller — Pour les articles homonymes, voir Miller. Marcus Miller Marcu …   Wikipédia en Français

  • Marcus Miller (album) — Marcus Miller Studio album by Marcus Miller Released 1984, re released 1999 …   Wikipedia

  • Marcus Miller signature Fender Jazz Bass — The Marcus Miller Jazz Bass The Marcus Miller Jazz Bass is Marcus Miller s signature bass, produced by Fender. Introduced in 1998, it is available in both 4 and 5 string versions (made in Japan and America respectively). This bass builds on the… …   Wikipedia

  • Suddenly (Marcus Miller album) — Infobox Album | Name = Suddenly Type = Album Artist = Marcus Miller Released = 1983 Recorded = 1982 Genre = Jazz rock Length = ??:?? Label = ??? Producer = Marcus Miller Reviews = *Allmusic Rating|2|5 [http://www.allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg sql …   Wikipedia

  • Free (Marcus Miller album) — Infobox Album | Name = Free Type = Album Artist = Marcus Miller Released = July 2, 2007 Label = 3 Deuces Records Producer = Marcus Miller and David Isaac Last album = Silver Rain (2005) This album = Free (2007) Next album = Marcus (2008) Free is… …   Wikipedia

  • Marcus (album) — Marcus Studio album by Marcus Miller Released March 4, 2008 Genre …   Wikipedia

  • Marcus (name) — Marcus Rowe The god Mars Pronunciation /ˈmɑrkəs/ mar kəs …   Wikipedia

  • Miller (Familienname) — Miller ist ein Familienname, der im englischsprachigen Raum selten auch als Vorname vorkommt. Herkunft und Bedeutung Miller ist die englische Variante des deutschen Familiennamens „Müller“ oder „Müllner“ und eine häufige regionale (bayrischer und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”