Margarete Walter

Margarete Walter

Margarete Walter (* 22. Februar 1913 in Berlin; † 21. Oktober 1935 ebenda) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Margarete Walter wurde in Berlin als Tochter eines Molkereibesitzers geboren. Nach Abschluss der Handelsschule arbeitete sie als Verkäuferin und Kontoristin. 1928 trat sie dem KJVD, 1930 der KPD bei. Sie leitete eine KJVD-Gruppe in Berlin-Neukölln und engagierte sich hier besonders in der kommunistischen Kinderbewegung. Ab 1930 studierte sie an der Lenin-Schule der Komintern in Moskau. Nach ihrer Rückkehr wurde sie Mitglied der Unterbezirksleitung Berlin-Neukölln des KJVD. 1933 wurde sie in das ZK der KJVD gewählt. Bereits im März 1933 wurde sie zum ersten Mal verhaftet.

Nach ihrer Entlassung aus der Untersuchungshaft arbeitete sie im AEG-Kabelwerk Oberspree in Berlin. Hier verteilte Walter heimlich kommunistische Betriebszeitungen, kritisierte unsoziale Maßnahmen und setzte sich für – aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entlassene – Arbeitskollegen ein.

Im Frühjahr 1934 wurde sie erneut verhaftet, doch gelang es der Gestapo nicht, ihre Widerstandsaktivitäten nachzuweisen. Beginn 1935 wurde sie zur Landarbeit dienstverpflichtet und nach Wahlendow bei Wolgast (Landkreis Anklam) geschickt. Auch hier agitierte die junge Frau unter anderen Dienstverpflichteten gegen das NS-Regime.

Am 9. Oktober 1935 wurde sie zum dritten Mal verhaftet. Nach schweren Misshandlungen in der Berliner Gestapo-Zentrale wurde Margarete Walter in den Tod getrieben. Sie stürzte sich aus dem dritten Stock der Prinz-Albrecht-Straße 8 in einen Lichtschacht, um sicher zu gehen, dass sie niemanden verrate.

Ehrungen

Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist seit 1974 eine Straße nach Margarete Walter benannt.

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin: Karl Dietz Verlag 2004, S. 837 ISBN 3-320-02044-7

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