- Apollinaris (Mineralwasser)
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Apollinaris Rechtsform GmbH Gründung 1852 Sitz Bad Neuenahr-Ahrweiler Leitung Georg Gocke Mitarbeiter 450 Umsatz 81 Mio. EUR (2006) Branche Getränkehersteller Website http://apollinaris-gmbh.de Apollinaris ist eine international bekannte Mineralwassermarke im Premium-Segment, die seit Mai 2006 zu dem US-amerikanischen Getränkekonzern Coca-Cola gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Winzer Georg Kreuzberg ersteigerte im 19. Jahrhundert einen Weinberg in der Nähe von Bad Neuenahr. Als jedoch der Wein auf diesem Berg nicht gedeihen wollte, brachte er Probebohrungen nieder und fand im Jahr 1852 in 15 Meter Tiefe kohlensäurehaltiges Wasser. Die hohe CO2-Konzentration im Boden war der Grund des schlechten Wachstums seiner Weinstöcke. Kreuzberg benannte die Quelle nach dem Heiligen Apollinaris von Ravenna – dem Schutzpatron des Weines. Das war der Beginn der Nutzung der Apollinarisquelle. Als Kreuzberg 1873 verstarb, wurde von seinen Erben die „Aktiengesellschaft Apollinarisbrunnen vormals Georg Kreuzberg“ gegründet, die 1885 den nahe gelegenen Heppinger Brunnen erwarb.
1895 meldete Apollinaris das rote Dreieck – mit dem Symbol wurden in Großbritannien besonders gute Produkte ausgezeichnet – und den Slogan „The Queen of Table Waters“ als Warenzeichen an. 1897 wurde das Unternehmen an die Londoner Hotelgruppe Frederick Gordon veräußert und in die Holdinggesellschaft Apollinaris und Johannis Ltd. London eingegliedert.[1]
1913 erreichte Apollinaris eine Jahresabfüllung von 40 Millionen Flaschen. 90 % der Produktion wurden über den Seeweg in alle Regionen der Welt exportiert.
Als englisches Feindvermögen kam Apollinaris 1939 nach Beginn des Zweiten Weltkrieges unter treuhänderische Zwangsverwaltung und wurde 1943 bis zum Kriegsende vom Amt W des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes gepachtet.[2]
Nachdem 1955 die Schweppes Ltd. das Unternehmen erworben hatte, folgte 1956 der Weiterverkauf aller Anteile an die Dortmunder Union – Schultheiß Brauerei AG. 1991 kam es zur Gründung eines Joint-Ventures mit der deutschen Schweppes GmbH. 2002 übernahm Cadbury Schweppes alle Anteile. Das neue Unternehmen firmierte als Apollinaris & Schweppes GmbH. 2006 erwarb Coca-Cola diese GmbH. Mit seinen Quellen in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird jährlich ein Absatzvolumen von mehr als 750 Mio. Liter erreicht. Der Versand erfolgt dabei im Jahresmittel mit 150 Lastzügen werktäglich, sowie auf der Schiene mit Güterzügen. Die Markenrechte an den Schweppes-Produkten wurden an die Krombacher Brauerei verkauft. Die Produktion liegt weiterhin bei der Apollinaris GmbH.
Apollinaris ist ein natürliches Mineralwasser und gehört nicht in die Qualitätskategorie Tafelwasser, das auch Leitungswasser enthalten darf. Apollinaris wird ausschließlich an zwei natürlichen Quellen gewonnen und dort, mit Ausnahme der Kohlensäure, ohne weitere Veränderung abgefüllt.
Chemische Zusammensetzung
Stoff Menge in mg/l Hydrogencarbonat 1800 Natrium 480 Magnesium 120 Chlorid 130 Calcium 90 Sulfat 100 Kalium 30 Charakteristisch ist der hohe Gehalt an Natrium-Ionen, der denjenigen von diversen natriumarmen Mineralwassern um ein 40- bis 50faches übersteigt. Wer natriumarmes Mineralwasser gewohnt ist, wird den Geschmack von Apollinaris daher als vergleichsweise salzig empfinden.
Entnahmestelle (für einheimische Bevölkerung)
Am Heppinger Brunnen und in der Innenstadt von Bad Neuenahr besteht die Möglichkeit Apollinaris Quellwasser unverarbeitet abzufüllen.
Das hier direkt aus der Quelle zu entnehmende Wasser in seiner unverarbeiteten Form ist gekennzeichnet durch seine natürliche Kohlensäure und seinen „eisenhaltigen“ Geschmack, wie er typisch für eine Thermal-Quelle ist. Einige Stunden bzw. Tage nach dem Abfüllen wird das Wasser aufgrund des Eisengehaltes rostig braun und an der Oberfläche des Behältnisses beginnt das im Wasser enthaltene Eisen sich anzulagern.
In der Nähe zur Vulkaneifel sind Thermalquellen wie die Apollinaris-Quelle ortsüblich.
Vio
Die Mineralwassermarke ViO wurde im Mai 2007 als 0,5 Literflasche für das Marktsegment „Unterwegsmarkt“ in den Markt gebracht. Mittlerweile ist es auch in Flaschen zu 1,5 Liter sowie 0,75 Liter mit Sportverschluss erhältlich. ViO wird unter anderem von Lufthansa, Subway und Kamps im Sortiment gehalten.[3] Eingetragen wurde die Marke 2003 in Deutschland als Wortmarke für The Coca-Cola Company, im Jahr 2007 erfolgte der Rechtsübergang der Marke auf die Apollinaris GmbH. Vertrieben wird diese Mineralwassermarke unter dem Claimer „Kenner trinken ViO“, welche als Wortmarke auf The Coca-Cola Company eingetragen wurde deutschlandweit. Mit der Rechtsübertragung erfolgte der deutschlandweite Markteinstieg des stillen Mineralwassers.
Das Wasser der Marke ViO stammt aus der staatlich anerkannten „Lüner Quelle“[4] in Lüneburg, und wird aus einer wasserführenden Sandschicht aus 120 Metern Tiefe gefördert.[5] Für dieses Wasser hat Apollinaris erstmals eine Quelle außerhalb des Stammgebietes in Bad Neuenahr im Ahrtal erschlossen.[6] Der Mineralbrunnen der Marke ViO liegt in Lüneburg auf dem Gelände der KG Nord-Zentra Erfrischungsgetränke GmbH & Co. Hier wird das Mineralwasser im Auftrag und unter der Qualitätskontrolle der Apollinaris GmbH exklusiv abfüllt.[7]
Chemische Zusammensetzung[8]
Stoff Menge in mg/l Hydrogencarbonat 150 Natrium 11 Magnesium 6 Chlorid 18 Calcium 43 Im Gegensatz zu Apollinaris ist Vio natriumarm.
Weblinks
- rotweinwanderweg.de:Historie Apollinaris
- www.apollinaris.de (Marke)
- www.apollinaris-gmbh.de (Unternehmen)
- http://www.wer-zu-wem.de/firma/Apollinaris.html
- Der neue Markenauftritt von Apollinaris (2009)
Einzelnachweise
- ↑ rotweinwanderweg.de: Historie Apollinaris - Geschichtliche Daten der Apollinaris Brunnen Actiengesellschaft Bad Neuenahr Ahrweiler 1852
- ↑ Pfeffer aus Dachau. In: Der Spiegel. Nr. 52, 1963, S. 30 (online).
- ↑ Szene-Drinks.com Aufgerufen am 1. August 2010
- ↑ Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Aufgerufen am 1. August 2010
- ↑ Information über Vio, aufgerufen am 1. August 2010
- ↑ Unitednetworker.com, aufgerufen am 1. August 2010
- ↑ Szene-Drinks.com, aufgerufen am 1. August 2010
- ↑ Analyse der Uni Greifswald, aufgerufen am 1. August 2010
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