Marienkrankenhaus

Marienkrankenhaus

Das St. Marien-Krankenhaus Siegen ist ein im Jahre 1861 eröffnetes Krankenhaus an der Ecke Pfarrstraße / Höhstraße in der Altstadt von Siegen. Gegründet wurde es von Pfarrer Adam Krengel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Leitung übernahmen 1861 zwei Schwestern der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul zu Paderborn. Bereits in den 1860er Jahren waren die vorhandenen 11 Betten ausgelastet, so dass sich der Träger - die Kirchengemeinde St. Marien Siegen - zu einem Neubau am heutigen Standort entschloss. Nach der Einweihung im Jahr 1869 standen 30 Betten für die allgemein-medizinische Behandlung zur Verfügung. In den nächsten Jahrzehnten entwickelte sich das St. Marien-Krankenhaus zu einem festen Bestandteil der medizinischen Versorgung in Siegen.

Bauerweiterungen

Aufgrund des regen Zuspruches erfolgten zahlreiche bauliche Erweiterungen in den Jahren 1905/1906, 1914/1918 sowie 1928/1930. Mit 285 Betten war das St. Marien-Krankenhaus bereits Anfang der 1930er Jahre das größte und modernste im weiteren Umkreis. Es überstand den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet. Am 15. Dezember 1944 wurde die letzte Rate der letzten Hypothek zurückgezahlt, am Tag darauf folgte die völlige Zerstörung durch einen Bombenangriff. Die Behandlung der Patienten erfolgte nun provisorisch in den Luftschutzbunkern.

Wiederaufbau

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfuhr das St. Marien-Krankenhaus zahlreiche bauliche Erweiterungen. In den ersten 10 Jahren nach Ende des Krieges erfolgte der Wiederaufbau auf den alten Fundamenten. In den 60er und 70er Jahren wurde das Bettenhaus, der Behandlungstrakt sowie der 12-geschossige Verkehrsturm errichtet. Im Jahr 2001 wurde ein neuer Anbau errichtet und im Jahr 2004 der bestehende Altbau vollständig erweitert. Die Neustrukturierung und Erweiterung des Untersuchungs- und Behandlungsbereichs wurde im Jahr 2006 begonnen.

Schwerpunkte

Parallel hierzu verlief der Ausbau der medizinischen und pflegerischen Schwerpunkte und Kompetenzen. Im Rahmen der neun Hauptfachabteilungen, einer Belegabteilung und der Krankenhaus-Apotheke ist dies in den letzten Jahren insbesondere in den Bereichen der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Radiologie, der Orthopädie, der Frauenheilkunde und der Tumorerkrankungen geschehen. Seit 2003 übernimmt die Apotheke auch die Arzneimittelversorgung für Krankenhäuser anderer Träger.

Umwandlung

Im Jahr 1988 wurde das St. Marien-Krankenhaus Siegen als erstes Krankenhaus im Erzbistum Paderborn in die Rechtsform einer GmbH umgewandelt, um neben medizinischen Innovationen auch modernen und wirtschaftlicheren Unternehmensstrukturen Raum zu bieten. Als konsequente Weiterentwicklung hin zu einem ganzheitlichen Anbieter von Gesundheits- und Pflegeleistungen ist daher auch die Gründung der GSS Gesundheits-Service Siegen GmbH und die Bildung des Unternehmensverbundes im Jahr 1996 zu sehen. Im Jahr 2005 wurde die MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen GmbH gegründet.

Erster Geschäftsführer war Dieter Korn (1988–2007). Seit 2008 zeichnen Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann als Geschäftsführer verantwortlich.

Im Verbund konzentriert sich das St. Marien-Krankenhaus Siegen auf die klassischen Kernaufgaben eines Krankenhauses während die GSS komplementäre Aufgaben wahrnimmt und als Betreiber von Wohn- und Pflegeeinrichtungen, von Service-Wohnanlagen, des IT-Dienstleister CareMediCom, von Café-Einrichtungen und als Betreiber des Therapiezentrums auftritt. Mit dem MVZ wird die fachübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Fachgebiete erreicht.

Neben der Versorgung der Bevölkerung stellt das Krankenhaus auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar und bildet mit fast 1.700 Mitarbeitern einen der größten Arbeitgeber für die Stadt und die Region .

Wissenswertes

Auf der Gründungsaktie des St. Marien-Krankenhauses Siegen, die zur Finanzierung im Jahr 1858 in einer Stückzahl von 15.000 ausgegeben wurde, steht: „Die Einlösung der Aktie übernimmt der große Zahlmeister des Himmels und der Erde“.

Weblinks


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