Wimbern

Wimbern
Wimbern
Wappen von Wimbern
Koordinaten: 51° 28′ N, 7° 52′ O51.4702247.8668553Koordinaten: 51° 28′ 13″ N, 7° 52′ 1″ O
Fläche: 3,39 km²
Einwohner: 908 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 58739
Vorwahl: 02377
Heilig-Geist-Kloster

Wimbern ist ein Ortsteil der Gemeinde Wickede (Ruhr), die dem nordrhein-westfälischen Kreis Soest angehört.

Wimbern hat eine Fläche von 3,39 km² und 908 Einwohner (Stichtag 31. Dezember 2009). Die Bevölkerungsdichte beträgt somit 268 Einwohner pro km².[1]

Wimbern ist stark landwirtschaftlich geprägt und ist der südlichste Ortsteil der Gemeinde Wickede. Hier befindet sich mit dem Bellingser Berg (238 m über NN) auch der höchste Punkt Wickedes.

Der Wimberbach ist über weite Strecken zum Naturschutzgebiet erklärt worden.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In Wimbern wurden Spuren aus der Steinzeit gefunden. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Während der Mendener Hexenprozesse 1628 - 1631 wurden zwei Wimberner Männer als Hexer hingerichtet: Blesien Billi, der Frohne, und Franz Hellmich, der Lahme. Am 29. Oktober 1628 legten sie unter der Folter das verlangte Hexenbekenntnis ab, konnten aber aus dem Gefängnis im Turm der Stadtmauer fliehen. Sie stellten sich nach einigen Tagen freiwillig dem Gericht, um ihre Familien vor Vergeltungsmaßnahmen zu schützen, und wurden am 2. Dez. 1628 hingerichtet.

Um 1820 wurde Wimbern zu einer wichtigen Station im Post-Transport des Postdienstes von Thurn und Taxis. Etwa 50 Jahre später war die Ära der Postkutschen bereits beendet, als die Eisenbahn gebaut wurde und damit Wickede mit dem neu erbauten Bahnhof ein zentraler Umschlagplatz wurde. Die alte Poststation „Am Schlünder“ gegenüber dem Marienkrankenhaus ist heute ein Lokal.

Im dritten Reich wurde das Marienkrankenhaus entgegen weit verbreiteter Presse nicht von den Nazis für ihr Euthanasie-Programm verwendet (Aktion T4). Dazu der Oberstaatsanwalt Maaß als „Leiter der Zentralstelle im Lande Nordrhein-Westfalen für die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen bei der Staatsanwaltschaft Dortmund“:

„Die Ermittlungen haben zureichende Anhaltspunkte für Tötungsdelikte – insbesondere Euthanasie-Tötungen – nicht erbracht.“

Dr. Theo Bönemann: Urteil zum staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Fall der Gräberfunde in Barge/Wimbern/Menden[3]

Die Massengräber, die 2006 auf dem Gelände des Friedhofes in Barge gefunden wurden, waren zunächst mit der Tötung durch die Nazis in Verbindung gebracht worden; später stellte sich aber heraus, dass diese Gräber ein Ergebnis von eiligen Beisetzungen aus dem Krankenhaus in den Kriegswirren waren. Keiner der Toten war ein Mordopfer. Das Krankenhaus Wimbern war ein Ausweichkrankenhaus für Bochum und Dortmund.

Von 1969 bis 1983 beherbergte das Marienkrankenhaus eine Pockenstation, wo 1970 einige Patienten behandelt wurden. Nachdem die WHO 1980 die Pocken für ausgerottet erklärte, wurde die Station zum Alten- und Pflegeheim St. Raphael umgebaut.

Die Steyler Missionsschwestern erwarben 1950 von Max Freiherr von Boeselager aus dem Voßwinkeler Schloss Höllinghofen den Grund und Boden für das Heilig-Geist-Kloster. Sie bezogen es nach zweijähriger Bauphase im Frühjahr 1956. Am 2. Mai 1956 weihte Erzbischof Jaeger die Klosterkirche.

Die Gemeinde Wimbern gehörte ehemals zum Amt Menden, Landkreis Iserlohn. Seit dem 1. Juli 1969 ist Wimbern auf Grund eines Neugliederungsgesetzes ein Ortsteil der Gemeinde Wickede (Ruhr) im Kreis Soest.[4]

Ortswappen Wimbern

Wappen

Das Wappen zeigt oberhalb des MendenerKuheisens“ ein Wasserrad. Dieses Wasserrad ist ein Zeichen für die Wassermühlen entlang der Ruhr.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik der Gemeinde Wickede (Ruhr), Stand 31. Dezember 2009.
  2. http://www.abu-naturschutz.de/schutzgebiete_so/SO-066.html
  3. Dr. Theo Bönemann: Urteil zum staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren im Fall der Gräberfunde in Barge/Wimbern/Menden. In: Sauerland, Nr. 1/ März 2008, Sauerländer Heimatbund.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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