- Marion True
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Marion True (* 5. November 1948 in Tahlequah) ist eine US-amerikanische Klassische Archäologin und war Kuratorin für Antike Kunst des J. Paul Getty Museum in Los Angeles, Kalifornien.
Sie studierte an der New York University und schloss in Harvard als Doktor der Philosophie ab[1][2]. Sie arbeitete zeitweilig mit Cornelius Clarkson Vermeule III zusammen, der von 1957 bis 1996 als Kurator für klassische Kunst am Museum of Fine Arts in Boston tätig war. Sie ist Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts[3]. Im September 2005 legte sie ihr Amt als Kuratorin für das J. Paul Getty Museum nieder[4].
Im Jahr 2005 wurde sie zusammen mit dem amerikanischen Antikenhändler Robert E. Hecht von der italienischen Regierung des unerlaubten Handels und der Hehlerei mit nationalen Kulturgütern angeklagt.
Die ersten Anhaltspunkte ergaben sich in diesem Fall im Jahr 1995 bei der Durchsuchung eines Lagers durch die schweizer Justizbehörden[5]in Genf in der Schweiz, in dem ein Vermögen gestohlener Kunstgegenstände gefunden wurde. Der italienische Kunsthändler Giacomo Medici wurde im Jahre 1997 festgenommen, er betrieb weltweit eines der größten und am besten organisierten Netzwerke für Kunsthandel. Er war für Raubgrabungen und das Verschwinden tausender, erstklassiger Grabungsfunde verantwortlich, die er an renommierte Adressen des internationalen Kunstmarktes weiterleitete.[6]. Medici wurde im Jahr 2004 in Rom zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von zehn Millionen Euro verurteilt, der größten Geldstrafe, die jemals für illegalen Kunsthandel in Italien verhängt wurde[6]. Die Prozesse gegen True und Hecht dauern an.
In einem Brief an den J. Paul Getty Trust am 18. Dezember 2006 stellte True fest, das ihr die Last der Verantwortung für Verfahrensweisen übertragen wurde, die der Leitung der Institution, dem Getty's Board of Directors, bekannt waren und stillschweigend gebilligt wurden. Für den Ankauf einer Grabbeigabe, eines goldenen Kranzes aus Makedonien aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., stand True auch bei den griechischen Behörden unter Anklage. Der Prozess endete jedoch ohne Ergebnis, da das Vergehen nach US-Recht bereits seit 1996 verjährt ist. Darüber hinaus ist ein weiterer Prozess in Griechenland anhängig, wegen Antiken, die True in ihrem Ferienhaus auf der Insel Paros hatte, ohne sie deklariert zu haben, wie es das Gesetz zum Schutz des kulturellen Erbes in Griechenland für Privatsammlungen vorsieht.
Am 20. November 2006 gab Michael Brand, der Direktor des Museums, die Rückgabe von 26 umstrittenen Kunstgegenständen an Italien bekannt.
Am 26. September 2007 unterschrieb das Getty Center einen Vertrag mit dem italienischen Kulturministerium in Rom über die Rückgabe von 40 gestohlenen antiken Kunstgegenständen bis zum Jahr 2010. Dazu gehören eine Aphrodite-Statue aus Kalkstein und Marmor aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., aus Pompeji gestohlene Fresko-Gemälde, Marmor- und Bronze-Skulpturen und antike Griechische Vasen[7].
Dr. Marion True ist seit dem 16. November 2005[8]in Italien der Hehlerei und des Schmuggels mit nationalen Kulturgütern sowie der indirekten Unterstützung von Raubgrabungen[9]angeklagt. Verfahren wegen weiterer, weniger schwerer Vergehen ruhen zur Zeit, können aber jederzeit wieder aufgenommen werden[7].
Belege
- ↑ Christopher Reynolds, „The puzzle of Marion True“ Los Angeles Times, October 30, 2005, abgerufen 9. November 2007 (engl.)
- ↑ Suzanne Muchnic, „Getty curator Marion True, indicted over acquisitions, has often spoken on ethical issues“ Los Angeles Times, May 27, 2005, abgerufen 9. November 2007 (engl.)
- ↑ Deutsches Archäologisches Institut, abgerufen 9. November 2007
- ↑ Thomas W.Eller, Marion True und der Antikenraub, artnet.de, 17. November 2005, abgerufen 9. November 2007
- ↑ Stefan Ulrich, Kunstschmuggel, Eine für alle, sueddeutsche.de, 16. November 2005, abgerufen 9. November 2007
- ↑ a b Men's Vogue, Nov/Dez 2006, Vol. 2, Nr. 3, S. 46 (engl.)
- ↑ a b BBC NEWS, Getty to hand back 'looted art', abgerufen 9. November 2007 (engl.)
- ↑ Getty vor Gericht, Aspekte, auf www.heute.de/ZDFheute, abgerufen 9. November 2007
- ↑ Johannes Saltzwedel, Venus auf Abwegen, Der Spiegel, Nr. 31, 2005, S. 145
Kateglorie:Klassischer Archäologe
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