Marita Haibach

Marita Haibach

Marita Haibach (* 7. Februar 1953 in Gemünden), ehemalige hessische Politikerin (Die Grünen), Abgeordnete des Hessischen Landtags und Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten, setzt sich seit Beginn der 1990er Jahre für die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements, der Philanthropie und des Fundraisings in Deutschland und in ganz Europa ein.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Familie

Haibach absolvierte nach Volks- und Handelsschule von 1968 bis 1970 eine Lehre als Industriekauffrau in Frankfurt am Main und arbeitet von 1970 bis 1972 im Ausbildungsbetrieb. Anschließend studierte sie an der Fachhochschule Köln und schloss das Studium 1975 als Diplom-Dolmetscherin (Englisch und Spanisch) ab. Anschließend studierte sie an der Universität Frankfurt Amerikanistik, Politikwissenschaften, Geschichte und schloss dieses Studium 1981 mit dem Magister und dem ersten Staatsexamen ab.

Marita Haibach ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Ihr Ehemann Juan Carlos Núñez Hinojosa (Juanka) ist Percussionist und Direktor der kubanischen Musikgruppe Cohimbre.

Politik

Bei der Landtagswahl in Hessen 1982 wurden erstmals Vertreter der Grünen, darunter Marita Haibach, in den Landtag gewählt. Der Versuch von Holger Börner, mittels Minderheitenregierung zu regieren ("Hessische Verhältnisse"), scheiterte nach wenigen Monaten. Bei der vorgezogenen Landtagswahl in Hessen 1983 wurde Marita Haibach erneut gewählt. Aufgrund des bei den Grünen damals praktizierten Rotationsprinzips musste sie am 15. April 1985 ihr Mandat aufgeben.

Nach der Bildung der ersten Rot-Grünen Koalition trat sie am 12. Dezember 1985 als Staatssekretärin für Frauenangelegenheiten in das Kabinett Börner III ein. Mit dem Scheitern dieser Koalition am 9. Februar 1987 und der daraus resultierenden Neuwahl verlor sie Ende April 1987 das Amt.

Fundraising und Philanthropie

Nach dem Ausscheiden aus der Politik setzte sie ihre Studien und wissenschaftliche Arbeit in den USA fort, wobei sie sich auf Fundraising spezialisiert. 1994 wurde sie durch die Freie Universität Berlin zum Dr. phil. promoviert. Seit 1991 arbeitet Frau Haibach als selbständige Fundraising- und Management-Beraterin. Von 2003 bis 2007 leitete sie als Managing Director die deutsche Niederlassung des internationalen Beratungsunternehmens Brakeley Limited. Nun ist sie wieder als unabhängige Beraterin tätig.

Publikationen

Zum Thema Fundraising und Philanthropie in Deutschland und in den USA veröffentlichte Marita Haibach zahlreiche Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften. Sie ist Autorin von mehreren Büchern: Hochschul-Fundraising – Ein Handbuch für die Praxis (Campus Verlag 2008), Handbuch Fundraising (Campus Verlag 1998/2002/2006), Fundraising: Spenden, Sponsoring, Stiftungen (Campus Verlag, 1996), Frauen erben anders: Mutig mit Vermögen umgehen (Ulrike Helmer Verlag 2001), Frauenbewegung in der Philanthropie: Frauen verändern die Stiftungswelt in den USA (Maecenata 1997).

Ehrenamtliches Engagement

Von 1996-2002 war Marita Haibach als stellvertretende Vorsitzende maßgeblich am Aufbau des Deutschen Fundraising Verbands beteiligt. Sie ist gemeinsam mit Thomas Kreuzer Mitinitiatorin der Fundraising Akademie und war von 2000-2008 Vorsitzende der Prüfungskommission. Haibach ist eine der Initiatorinnen der European Fundraising Association (EFA), des Dachverbands der Fundraising-Verbände in Europa und war deren Präsidentin von 2004-2008. Sie gehört zu den Gründerinnen der Frauenstiftung Filia und des Pecunia ErbinnenNetzwerkes]. Seit 1999 ist sie Country Ambassador der Ressource Alliance für Deutschland. Haibach gehört seit deren Errichtung im Jahr 1998 der Karin-Burmeister-Stiftung deren Stiftungsrat an. Sie ist zudem seit 2004 stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Citoyen. Außerdem ist sie Mitglied der Schlichtungsstelle von VENRO (Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen). Seit 2006 gehört sie dem Beirat des Zentrums für Nonprofit-Management der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an, der den Master-Studiengang „Nonprofit-Management and Governance“ begleitet.

Ehrungen

  • 2009 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.
  • 2010 wurde sie mit dem Deutschen Fundraising Preis ausgezeichnet.
  • Sie ist Ehrenmitglied des Pecunia Erbinnen-Netzwerks.

Weblinks


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