- Marta Eggerth
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Marta Eggerth, auch Martha Eggerth, eigentlich Márta Eggert (* 17. April 1912 in Budapest) ist eine ungarische Operettensängerin und Filmschauspielerin, die seit 1938 in New York lebt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Eggerth ist die Tochter des Bankdirektors Paul Eggerth und der Sängerin Tilly Herzog. Nach einer frühen Gesangsausbildung, einer Laufbahn als musikalisches Wunderkind und Engagements in Wien und Hamburg ging sie 1930 nach Berlin, wo sie in zahlreichen Operetten- und Sängerfilmen auftrat und ein gefeierter Star wurde.
Bei den Dreharbeiten zu dem Film Mein Herz ruft nach Dir lernte sie den polnischen Tenor Jan Kiepura kennen. Die beiden galten als das „Traumpaar“ des deutschen und österreichischen Musikfilms der dreißiger Jahre[1] und heirateten 1936. Damals lebte das Paar in Wien, weil Eggerth in Deutschland seit 1935, da sie einen jüdischen Elternteil hatte, nicht mehr auftreten durfte.
1938 emigrierte sie nach dem „Anschluss“ mit ihrem Mann, der ein Engagement an der Metropolitan Opera hatte, von Wien über Frankreich nach New York. („Das Weggehen aus Wien hat furchtbar weh getan“, sagte Marta Eggerth fünfzig Jahre später[2].) Sekretär Kiepuras war damals Marcel Prawy, der mit dem Paar in die USA ging. 1939 begleitete sie Kiepura nach Paris, wo er ab 1. September vor der Kamera stehen sollte[3]; an diesem Tag überfiel Deutschland sein Heimatland.
In New York trat sie 1944–1946 achtmal in der Woche in Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe auf, die Robert Stolz für den Broadway adaptiert hatte. Ihre Film- und Bühnenkarriere ging weiter.
1952 besuchte Eggerth Wien zum ersten Mal seit dem Krieg und hatte im „Zarewitsch“ am Raimundtheater viel Erfolg.
1979 erhielt sie das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. 1988 sagte sie in einem Interview, sie gebe Master Classes für junge Opernsänger. Sie bedauerte, dass Opernsängerinnen in Europa keine Operetten singen wollen[4]. 1999 spielte und sang sie in einem Tatort des ORF neben Marcel Prawy, Erni Mangold und Harald Krassnitzer eine ehemalige Operndiva namens Babette Schöne. 2001 wurde sie mit dem Goldenen Rathausmann der Stadt Wien ausgezeichnet.
Marta Eggerth lebt in New York, wo sie ein 18-stöckiges Apartment-Hochhaus besitzt. Ihr älterer Sohn, Jan Kiepura jun., wurde Sänger, ihr jüngerer Sohn Marjan ist Pianist und Geschäftsmann in der Musikbranche.
Filmografie
- Trara um Liebe (Richard Eichberg, 1931)
- Eine Nacht im Grandhotel (Max Neufeld, 1931)
- Die Bräutigamswitwe (Richard Eichberg, 1931)
- Der Frauendiplomat (E. W. Emo, 1931/32)
- Der Draufgänger (Richard Eichberg, 1931)
- Moderne Mitgift (E. W. Emo, 1932)
- Kaiserwalzer/Audienz in Ischl (Friedrich Zelnik, 1932)
- Es war einmal ein Walzer (Victor Janson, 1932)
- Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel (Geza von Bolvary, 1932)
- Die Blume von Hawaii (Richard Oswald, 1932/33)
- Das Blaue vom Himmel (Victor Janson, 1932)
- Leise flehen meine Lieder (Willi Forst, 1933)
- Der Zarewitsch (Victor Janson, 1933)
- The Unfinished Symphony (Anthony Asquith, Willi Forst, 1934)
- My Heart Is Calling (Carmine Gallone, 1934)
- Mein Herz ruft nach Dir (Carmine Gallone, 1934)
- Ihr größter Erfolg (Johannes Meyer, 1934)
- Die Czardasfürstin (Georg Jacoby, 1934)
- Die ganze Welt dreht sich um Liebe (Viktor Tourjansky, 1935)
- Die blonde Carmen (Victor Janson, 1935)
- Wo die Lerche singt. Pacsirta (Carl Lamač, 1936)
- La chanson du souvenir. Concert à la cour (Detlef Sierck, Serge de Poligny, 1936)
- Das Schloß in Flandern (Geza von Bolvary, 1936)
- Das Hofkonzert (Detlef Sierck, 1936)
- Zauber der Bohème (Geza von Bolvary, 1937)
- Immer, wenn ich glücklich bin (Carl Lamač, 1937/38)
- For Me and My Gal (Busby Berkeley, USA 1942)
- Presenting Lily Mars (Norman Taurog, USA 1943)
- Addio Mimí! (Carmine Gallone, Italien/USA 1947)
- Valse brillante (Jean Boyer, 1948)
- Das Land des Lächelns (Hans Deppe, 1952)
- Frühling in Berlin (Arthur Maria Rabenalt, 1957)
- Tatort - Nie wieder Oper (1999 TV)
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Jelinek: Nachrichten aus dem 4. Reich, Ecowin Verlag, Salzburg 2008, ISBN 978-3-902404-64-0, S. 75
- ↑ In: Jelinek, S. 76
- ↑ Marta Eggerth, zitiert in: Jelinek, S. 76
- ↑ Jelinek, S. 77
Weblinks
- Werke von und über Marta Eggerth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel über Marta Eggerth im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
- Marta Eggerth in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ausführliche Filmdaten bei www.filmportal.de
- Das Glück wohnt überall: Sängerin Marta Eggerth-Kiepura bei www.mdr.de
- Bilder von Marta Eggerth In: Virtual History
- "L'inséparable duo de Martha Eggerth et Jan Kiepura" – Biographie (französisch)
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