- Marta Domínguez
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Marta Domínguez (Marta Domínguez Azpeleta; * 3. November 1975 in Palencia) ist eine spanische Langstrecken- und Hindernisläuferin.
1993 wurde sie Junioren-Europameisterin über 1500 m. Erste Erfolge im Erwachsenenbereich feierte sie in der Halle über 3000 m: bei den Weltmeisterschaften, wo sie 1995 in Barcelona Sechste und 1997 in Paris Fünfte wurde, und bei den Europameisterschaften, wo sie 1996 in Stockholm und 1998 in Valencia die Bronzemedaille gewann. Im Freien trat sie bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1995 in Göteborg über 1500 m an und erreichte das Halbfinale.
Mit einer weiteren Bronzemedaille bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 in Budapest über 5000 m etablierte sie sich in der europäischen Spitze. Über dieselbe Distanz wurde sie im Jahr darauf bei den Weltmeisterschaften in Sevilla Neunte. 2000 gewann sie bei den Halleneuropameisterschaften in Gent erneut die Bronzemedaille über 3000 m, scheiterte aber bei den Olympischen Spielen in Sydney über 5000 m im Vorlauf, nachdem sie sich kurz zuvor eine Erkältung zugezogen hatte.
2001 wurde sie zunächst Vierte bei den Hallenweltmeisterschaften in Lissabon und gewann dann bei den Weltmeisterschaften in Edmonton über 5000 m Silber hinter der Russin Olga Jegorowa. 2002 gewann sie den Titel sowohl bei den Halleneuropameisterschaften in Wien über 3000 m wie auch bei den Europameisterschaften in München über 5000 m. 2003 folgten Silbermedaillen bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham über 3000 m und bei den Weltmeisterschaften in Paris/Saint-Denis über 5000 m.
2004 startete sie mit einem vierten Platz über 3000 m bei den Hallenweltmeisterschaften in Budapest, musste dann aber verletzt bei den Olympischen Spielen in Athen aussetzen. Bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki kam sie über 5000 m lediglich auf den 14. Platz, zeigte sich dann aber im Jahr darauf bei den Europameisterschaften in Göteborg in Bestform, als sie ihren Titel über 5000 m verteidigte und über 10.000 m mit spanischem Rekord Siebte wurde. 2007 errang sie bei den Halleneuropameisterschaften in Birmingham die Silbermedaille.
Seit der Saison 2008 konzentriert sie sich auf den Hindernislauf. Bei den Olympischen Spielen in Peking behauptete sie sich in der Spitzengruppe, stürzte aber 250 Meter vor dem Ziel über ein Hindernis und stieg aus dem Rennen aus. Im Jahr darauf gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Berlin die Goldmedaille.
Zu ihren Erfolgen bei Straßenläufen zählen Siege bei der San Silvestre Vallecana 2002 und 2003 und der Sieg bei der Cursa Bombers 2003.
Insgesamt wurde sie sechsmal in Folge Spanische Meisterin über 5000 m (1998–2003) und neunmal in der Halle über 3000 m (1995–1998, 2000–2004). Außerdem errang sie nationale Titel über 1500 m (1996) und 10.000 m (2006) sowie im Crosslauf (2006).
Marta Domínguez ist 1,63 m groß, wiegt 52 kg und startet für die Sportartikelfirma Nike. Im Frühjahr 2009 trennte sie sich von ihrem langjährigen Trainer Mariano Díez; seitdem wurde sie von César Pérez betreut. 2009 wurde sie zur europäischen Leichtathletin des Jahres gewählt. Ihr Kennzeichen bei Wettkämpfen ist ein pinkfarbenes Stirnband, das ihr ein Verwandter schenkte, als sie ein Kind war.
Am 9. Dezember 2010 wurde sie ebenso wie ihr Trainer Pérez, ihr Manager José Alonso und elf weitere Personen im Rahmen der Operación Galgo unter dem Verdacht des Handels mit Dopingmitteln festgenommen. Domínguez kam wegen ihrer Schwangerschaft nach einem achtstündigen Verhör unter Auflagen wieder frei und wurde von ihrem Posten als Vizepräsidentin des spanischen Leichtathletikverbandes RFEA vorübergehend entbunden.[1][2][3] Im April 2011 wurde sie vom Verdacht der Verwicklung in den Dopingskandal entlastet. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen gegen sie weitgehend ein. In zwei weiteren Verfahrungen wird weiterhin gegen sie ermittelt. Es geht darum, ob sie ihre Bankkonten in Andorra und Monaco zur Steuerhinterziehung genutzt und ob sie einem Trainingskollegen rezeptpflichtige Arzneimittel beschafft hat. Diese Punkte gelten aber als weniger gravierend.[4] Im Juli 2011 wurde ein Verfahren gegen sie eröffnet. Ihr wird vorgeworfen, einem befreundeten Athleten ohne Lizenz ein Medikament verabreicht zu haben.[5] Dieses Verfahren wurde später aber eingestellt.[6]
Persönliche Bestleistungen
- 1500 m: 4:04,84 min, 4. Juli 2009, Madrid
- Halle: 4:07,69 min, 9. Februar 2002, Sevilla
- 2000 m (Halle): 5:49,55 min, 8. März 1998, Sindelfingen
- 3000 m: 8:28,80 min, 11. August 2000, Zürich (spanischer Rekord)
- Halle: 8:40,98 min, 10. März 2001, Lissabon
- 5000 m: 14:48,33 min, 26. August 2003, Paris
- 10.000 m: 30:51,69 min, 7. August 2006, Göteborg (spanischer Rekord)
- Halbmarathon: 1:10:54 h, 1. Februar 2009, Granollers
- 3000-m-Hindernis: 9:07,32 min, 17. August 2009, Berlin (spanischer Rekord)
Weblinks
- Offizielle Website
- Athletenporträt von Marta Domínguez bei der IAAF (englisch)
- Athletenporträt bei der Real Federación Española de Atletismo
- After 16 years, patience and passion pay off for Domínguez, Artikel von Emeterio Valiente auf der IAAF-Website, 24. Dezember 2009
Fußnoten
- ↑ Spiegel Online: Doping-Ermittlungen in Spanien: „Sie zerstören ihren eigenen Mythos“. 10. Dezember 2010
- ↑ Frankfurter Rundschau: Doping in Spanien: Weckruf in einem anderen Land. 10. Dezember 2010
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Doping in Spanien – „Gold im Dopen“. 10. Dezember 2010
- ↑ Domínguez vom Dopingvorwurf entlastet. In: Spiegel Online vom 20. April 2011
- ↑ Doping-Verfahren gegen Weltmeisterin Dominguez. In: Focus vom 11. Juli 2011
- ↑ Siesta gegen Doping. In: Tagesspiegel vom 3. August 2011
Weltmeisterinnen im 3000-m-Hindernislauf2005: Dorcus Inzikuru | 2007: Jekaterina Wolkowa | 2009: Marta Domínguez | 2011: Julija Saripowa
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