- Marthe Bibesco
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Prinzessin Marthe-Lucie Bibesco de Brancovan (* 28. Januar 1886 in Bukarest; † 29. November 1973 in Paris) war eine französische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Martha-Lucia Lahovary war das dritte Kind des rumänischen Botschafters in Paris Ion Lahovary und seiner Ehefrau, der griechischen Prinzessin Emma Maurokordatos. Sie wuchs abwechselnd auf dem Familienanwesen in Balotești und im mondänen Biarritz an der französischen Atlantikküste auf. Die Erziehung von Martha-Lucia, in der Familie Marthe-Lucie genannt, wurde von den Eltern streng überwacht. Sie galt als frühreif und ausgesprochen intelligent. Im Jahre 1900 wurde die erst 14-jährige Marthe-Lucie in die Pariser Gesellschaft eingeführt; dabei wurde sie auch dem Kronprinzen Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen vorgestellt.
Im Jahre 1902 heiratete Marthe-Lucie Lahovary in Bukarest ihren Cousin 3. Grades, den Prinzen George III. Valentin Bibesco (1880−1941), ein Sohn von Iorgu Bibesco und Valentine Riquet, Comtesse de-Caraman Chimay. Aus der Ehe, die allen Berichten zufolge unglücklich verlief, ging eine Tochter hervor. In den ersten Jahren ihrer Ehe fand Marthe-Lucie Trost im Lesen und Schreiben (Pseudonym Lucile Decaux). Später führte das Ehepaar eine offene Beziehung; bekannt sind die Affären der Prinzessin Bibesco mit dem rumänischen König Ferdinand I., dem spanischen König Alfons XIII., dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, dem britischen Premierminister Winston Churchill und dem französischen Premierminister Charles de Gaulle.
In den späteren Jahren pflegte Marthe-Lucie die Bekanntschaften einiger Künstler, unter anderem Edith Wharton, Marcel Proust, Jean Cocteau, Antoine de Saint-Exupéry, Anatole France, Rainer Maria Rilke, Enid Bagnold, Paul Valéry und Paul Claudel. Einer ihrer engsten Freunde war der Abbé Arthur Mugnier; durch ihn konvertierte sie zum Katholizismus. Prinzessin Marthe-Lucie Bibesco de Brancovan starb in ihrem Haus auf der Île Saint-Louis in Paris und wurde auf dem Friedhof Père Lachaise bestattet.
Werke (Auswahl)
- 1908 Les huits paradis
- 1927 Catherine-Paris
- 1931 Croisade pour l'anémone
Auszeichnungen
- 1955 Mitglied der Académie royale de langue et de littérature françaises de Belgique
- 1958 Mitglied in der Académie des Jeux Floraux de Toulouse
- 1962 Ritter der Légion d'Honneur
Literatur
- Christine Sutherland: Enchantress: Marthe Bibesco and Her World, Farrar Straus & Giroux (1997) ISBN 0-374-14814-7
- Ghislain de Diesbach: Die Prinzessin Bibesco, Librairie Académique Perrin (1986)
Weblinks
- Literatur von und über Marthe Bibesco im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Princess Marthe Bibesco (englisch)
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