Martin Heins

Martin Heins

Martin Heins (* 18. November 1610 in Spandau; † 9. Mai 1667 in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher evangelischer Theologe, Dichter und Historiker .[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Bäckermeisters besuchte Heins die Schulen in Spandau und Berlin. Im Anschluss begab er sich für ein Studium an die Universität Wittenberg, wo er 1633 den akademischen Grad eines Magisters erlangte. Nachdem er als Dozent in Wittenberg gewirkt hatte, ging er in gleicher Funktion an die Universität Frankfurt (Oder), wurde 1642 Stiftspfarrer am Dom in Brandenburg an der Havel und ging 1645 als Pfarrer an die Marienkirche in Frankfurt (Oder).

Während des Dreißigjährigen Krieges hatte er als Pfarrer mit der Verrohung der Menschen seiner Gemeinde zu kämpfen. Dabei konzentrierte er sich besonders auf die Unterweisung der Jugend und führte Konfirmationen als Abschluss vor der ersten Kommunion zu Ostern 1650 ein, die per Reskript vom 18. Oktober 1660 allen evangelischen Gemeinden Brandenburgs empfohlen wurde. Weiter bemühte er sich um die Wiederbelebung der Kirchenmusik nach dem Dreißigjährigen Krieg.[2].

Heins verfasste außer einigen Dichtungen, Abhandlungen und Leichenpredigten nichts Herausragendes. Unter seiner Mitwirkung ist der Frankfurter Katechismus 1652 entstanden, der mehrere Auflagen erlebte. Zudem beschäftigte er sich mit der Geschichte Frankfurts. Eine Sammlung gedruckter und ungedruckter Materialien zu dieser Thematik befindet sich unter dem Titel „Annalen“ in vier Foliobänden im städtischen Archiv.

Werke

  • Braut=Lieder - Einns auff den geistlichen Ehestand zwischen dem Sohn Gottes unnt einer gleubigen Seelen/ [...] Das ander auff seine andere Heyrath/ mit der Ehren=tugend=samen Jungfer Annen Hedwig Sägers/ [...], ca. 1647

Literatur

  • Rudolf Schwarze: Heins, Martin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 649 f.
  • Johannes Heinrich Gebauer: Martin Heinsius, ein märkischer Kirchenlieddichter. Jahrbuch für brandenburgische Kirchengeschichte 6 (1908), S. 93-103
  • Paul Alfred Merbach: Literaturgeschichtliche Entwicklung der Mark Brandenburg.Landeskunde der Provinz Brandenburg, Band IV, Berlin 1915
  • Lothar Noack; Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit, Mark Brandenburg 1640-1713. Berlin 2001 (Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, hrsg. von Knut Kiesant)

Einzelnachweise

  1. Allgemeine Deutsche Biographie. Herausgegeben durch die Historische Commission bei der Königlichen [Bayerischen] Akademie der Wissenschaften, Leipzig 1875-1912
  2. MGG: Band IV, S. 733



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