- María Zambrano
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María Zambrano Alarcón (* 22. April 1904 in Vélez-Málaga, Spanien; † 6. Februar 1991 in Madrid) war eine spanische (Religions-)Philosophin, Lyrikerin und Essayistin. Ihr Werk ist stark beeinflusst von ihrem akademischen Lehrer, dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
María Zambrano verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Vélez-Málaga, Madrid und Segovia. Von 1921 an studierte sie Philosophie in Madrid u. a. bei Ortega y Gasset. Von 1931 bis 1936 lehrte sie Philosophie an der Universidad de Madrid. Da Zambrano sich im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner engagierte, musste sie nach Francos Sieg Spanien verlassen und verbrachte die Jahre bis 1984 im Exil, u. a. in Mexiko, Kuba, der Schweiz und Frankreich. 1981 wurde ihr Werk mit dem Prinz-von-Asturien-Preis ausgezeichnet, 1988 erhielt sie als erste Frau den Cervantespreis. 2004 wurde ihre Lebensgeschichte unter dem Titel María querida ("Geliebte María") von José Luis García Sánchez verfilmt. Der Hauptbahnhof von Malaga trägt ihren Namen.
Philosophie
Für Zambrano ist das Göttliche ein zur Selbstbestimmung des Menschen unabdingbares Figment der menschlichen razón poética (etwa: "poietische Vernunft"), das als Anderes benötigt werde, weil Erkenntnis im poietischen Modus differentiell organisiert sei. Dieser Art von Erkenntnis, die Zambrano in der pythagoreischen Mathematik und in der Literatur verwirklicht sieht, stehe der seit Aristoteles im abendländischen Denken vorherrschende logoszentrierte Substanz- bzw. Identitätsdiskurs konfliktiv, doch komplementär gegenüber (siehe auch: Logozentrismus). Beide Zugangsweisen zur Erkenntnis seien also aufeinander angewiesen, die Rekonstruktion des poietischen Denkens sei notwendig, um die Einseitigkeit des Einheitsdenkens zu durchbrechen.
Publikationen
- Horizontes del liberalismo (1930; "Horizonte des Liberalismus")
- Hacia un saber del alma (1934; "Für ein Wissen der Seele")
- Filosofia y poesía (1940); dt.: Philosophie und Dichtung und andere Schriften. Hg. und aus dem Span. übersetzt von Charlotte Frei. Wien: Turia & Kant 2004, ISBN 978-3-85132-455-6
- La agonía de Europa (1945; "Europas Agonie")
- Hacia un saber sobre al alma (1950; "Für ein Wissen um die Seele")
- El hombre y lo divino (1953); dt.: Der Mensch und das Göttliche. Aus dem Spanischen von Charlotte Frei. Wien: Turia + Kant 2005, ISBN 3-85132-430-7
- Persona y democracia: Una historia sacrificial (1959; "Person und Demokratie: Geschichte einer Opferung")
- La tumba de Antígona (1967; "Antigones Grab")
- Claros del bosque (1977); dt.: Waldlichtungen. Aus dem Spanischen von Gerhard Poppenberg. Frankfurt: Suhrkamp 1986, ISBN 3-518-40451-2
- Los bienaventurados (1979; "Die Glückseligen")
- De la aurora (1986; "Von der Morgenröte")
- El reposo de la luz (1986; "Die Ruhe des Lichts")
- Para una historia de la piedad (1989; "Zur Geschichte der Frömmigkeit")
- Delirio y destino (geschrieben 1953, veröffentlicht 1989; "Wahn und Geschick")
- Unamuno (geschrieben 1940, veröffentlicht 2003; "Unamuno")
Literatur
- Andrew Bush: María Zambrano and the Survival of Antigone. In: diacritics 34 (3–4) (2004), S. 90–111.
- Gerhard Poppenberg: „Der Schatten Gottes.“ Überlegungen beim Lesen von María Zambranos „Der Mensch und das Göttliche“. In: Aufgang 5, S. 437-450.
- Silvano Zucal, Die Dialektik von Heiligen und Göttlichen bei María Zambrano. In: Philosophische Gotteslehre heute. Der Dialog der Religionen. Bidese E., Fidora A., Renner P. (edd.), Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008, S. 217-249.
Weblinks
- Literatur von und über María Zambrano im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- María Zambrano. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Webseite der María-Zambrano-Stiftung (spanisch)
- Porträt auf der Seite der Prinz-von-Asturien-Stiftung (englisch)
- Porträt am Centro Virtual Cervantes (spanisch)
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