Maschinengewehr Schwarzlose

Maschinengewehr Schwarzlose
Maschinengewehr Schwarzlose
Schwarzlose MG M 07 12 ( tanyacameron).jpg
Allgemeine Information
Einsatzland: Österreich-Ungarn und dessen Nachfolgestaaten, Niederlande, Italien, Griechenland, Schweden, Polen, Rumänien, Bulgarien
Entwickler/Hersteller: Andreas Wilhelm Schwarzlose,
Österreichische Waffenfabriks- gesellschaft in Steyr
Herstellerland: Österreich
Produktionszeit: 1905 bis 1919
Modellvarianten: M05, M07, M07/12
Waffenkategorie: Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 1067 mm
Gewicht:
(ungeladen):
20 kg
Lauflänge:

526 mm

Technische Daten
Kaliber:

8 × 50 mm R (A),
7,92 × 57 mm (D/CZ),
6,5 × 54 mm R (NL)

Munitionszufuhr: Textil-Munitionsgurte
Kadenz: 500 Schuss/min
Feuerarten: Dauerfeuer
Anzahl Züge: 4
Drall: rechts
Visier: Schiebevisier bis 2800 m
Verschluss: verzögerter Masseverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader
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Das Maschinengewehr Schwarzlose war das Standardmaschinengewehr der Infanterie in der k.u.k. Armee Österreich-Ungarns vor und im Ersten Weltkrieg sowie des Bundesheeres bis 1938.[1] Die offizielle militärische Bezeichnung lautete: Maschinengewehr 07/12. Konstrukteur war Andreas Wilhelm Schwarzlose aus Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Es handelt sich hierbei um eines der wenigen bewährten Maschinengewehre mit feststehendem Lauf und verzögertem Masseverschluss. Die Energie, die Rückstoßlader für den Nachladevorgang benötigen, beziehen sie direkt aus der Rückstoßenergie des Schusses. Beim Schwarzlose-Maschinengewehr wird der Rücklauf des Verschlusses durch ein nahezu geschlossenes Kniegelenk verzögert; dieses ist vorne am Gehäuse und hinten am Verschlusskopf angelenkt. Ein hinten am Kniegelenk angebrachter Hebel überträgt die Bewegung beschleunigt auf die hintere von der Schliessfeder belastete Komponente des Verschlusses, welche zugleich den Zündstift trägt. Dies trägt einerseits zur Verzögerung bei,

Funktion der verzögerten Masseverschlusses des MG Schwarzlose

andererseits kann so auf eine separate Feder für die Zündung verzichtet werden. Um eine einwandfreie Funktion der Waffe zu gewährleisten und Gasaustritte nach hinten auf ein Minimum zu beschränken, muss der Gasdruck im System rasch abfallen, was durch einen relativ kurzen Lauf erreicht wurde. Zur Dämpfung des starken Mündungsfeuers hat die Waffe einen auffallend großen Trichter am Laufende. Um Hülsenreisser zu vermeiden, war es bei den frühen Modellen notwendig, die Patronen zu ölen, dazu diente ein Ölbehälter mit Pumpe. Später, bei neueren Modellen mit einem stärkeren Auszieher und einem etwas veränderten Verschluss konnte auf diese Vorrichtung verzichtet werden. Die Patronen werden von rechts durch einen Gurt zugeführt und die Waffe schießt nur Dauerfeuer. Wie das Maxim-MG hat das Schwarzlose Wasserkühlung, durch den nicht beweglichen Lauf fallen die Dichtungsprobleme des Maxims weg.

Schwarzlose MG 07/12

Einsatz

In seiner ursprünglichen Version wurde ein Kupfermantel-Weichbleigeschoss im Kaliber 8 × 50 mm Mannlicher mit abgerundeter Spitze verschossen. Für den Export und den Einsatz in den Nachfolge-Streitkräften der k.u.k. Armee wurde das MG auch auf andere Munition umgerüstet. Mit nur zehn funktionellen Teilen war das Schwarzlose-MG sehr zuverlässig und wurde als Beutegut von den russischen und italienischen Truppen noch weiter benutzt. Die Waffe wurde noch im Zweiten Weltkrieg von verschiedenen Armeen verwendet. Im Deutschen Reich kamen Reservebestände noch gegen Kriegsende beim Volkssturm zum Einsatz.

In der Dauerausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien können Schwarzlose-Maschinengewehre sowohl in der Ausführung von 1907 als auch in der Kriegsausführung mit Dreibein, Schild und gepanzertem Wasserkühler besichtigt werden.

Einzelnachweise

  1. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Das Museum und seine Repräsentationsräume, Salzburg 1981, S. 35.

Weblinks

 Commons: Schwarzlose – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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