Massageten

Massageten
Weltkarte nach Herodot. Östlich des Kaspischen Meeres die Massageten.

Die Massageten waren ein indoeuropäisches Reitervolk, das im 6. Jahrhundert v. Chr. eine Stammes-Konföderation bildete, der sich auch die Saken anschlossen. Die Heimat der Massageten lag zwischen dem Kaspischem Meer und dem Aralsee an den Flüssen Oxus (Amudarja) und Jaxartes (Syrdarja). Der Name Massageten wird unterschiedlich erklärt, z. B. als „Fischervolk“ oder „Große Horde“ (W. Tomaschek 1889) oder als „Große Geten“ (H. Kothe 1969).

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot (484–425 v. Chr.) berichtet in seinen Historien (I 215), dass es um 530 v. Chr. zu Kämpfen zwischen den Massageten und den Persern unter ihrem Eroberer Kyros II. (601–530 v. Chr.) kam, bei denen der Sohn der Massageten-Königin Tomyris starb. Tomyris schlug daraufhin die Perser, wobei Kyros II. am Ufer des Flusses Araxes tödlich verwundet wurde. Herodot beschreibt die Kleidung der Massageten als derjenigen der Skythen ähnlich, ihre Bewaffnung bestand aus Bögen, Lanzen sowie Streitäxten und viele Kriegerinnen nahmen am Kampf teil. Als Nachbarn der Massageten nennt Herodot die Skythen im Westen sowie Saken und Issedonen im Osten (IV 25). Die Ausbreitung der Massageten sei der Auslöser für die Westwanderung der Skythen gewesen (IV 11,1).

Pomponius Mela (Chorographia 1, 12) kennt die Massageten als Anwohner des kaspischen Meeres.

Einige Zeit später löste sich die Massageten-Konföderation im Verband der Sarmaten auf, der Stamm der Massageten galt aber noch im 4. Jahrhundert v. Chr. als einflussreich.

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