- Matthias Döschner
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Matthias "Atze" Döschner (* 12. Januar 1958 in Dohna) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er spielte in der DDR-Oberliga und der 2. Bundesliga. Mit Dynamo Dresden wurde er dreimal Fußballmeister und Pokalsieger. Für die DDR-Nationalmannschaft absolvierte er 40 Länderspiele. Später war als Fußballtrainer bei unterklassigen Vereinen tätig.
Matthias Döschner ist der Sohn des Dresdner Fußballspielers Fritz Döschner, der für den SC Einheit Dresden in der DDR-Oberliga spielte. Sohn Matthias begann beim Klubnachfolger FSV Lok Dresden Fußball zu spielen. Im Alter von 13 Jahren wurde er 1971 zum Lokalrivalen Dynamo Dresden delegiert und wurde Schüler der Dresdner Kinder- und Jugendsportschule. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum Elektronikfacharbeiter. Mit 20 Jahren gab er seinen Einstand in der DDR-Oberliga, als er am 18. Februar 1978 in der Begegnung des 14. Spieltages der Saison 1977/78 Wismut Aue - Dynamo Dresden (1:1) als Linksaußenstürmer aufgeboten wurde. Mit insgesamt fünf Einsätzen war er am Meisterschaftsgewinn der Dresdner in dieser Spielzeit beteiligt. Es dauerte bis 1980, ehe sich der 1,80 m große Döschner als Stammspieler durchsetzen konnte und kontinuierlich auf der Linksaußenbahn spielte.
Bereits im Sommer 1980 wurde er Nachwuchsnationalspieler, am 30. August 1978 bestritt er als Mittelfeldspieler sein erstes Nachwuchs-Länderspiel beim 0:0 der Nachwuchs-Nationalmannschaft in Bulgarien. Bis 1981 wurde Döschner in 13 Länderspielen der Nachwuchsauswahl eingesetzt, in denen er zwei Tore erzielte. Am 26. Januar 1982 wurde Döschner zum ersten Mal in einem Länderspiel der A-Nationalmannschaft eingesetzt. In der Begegnung Brasilien - DDR (3:1) wurde er in den letzten sechs Minuten als Stürmer eingewechselt. Auch in der Nationalmannschaft dauerte es einige Zeit, ehe er ab 1984 zum Stammaufgebot gehörte. Sein letztes und 40. A-Länderspiel bestritt er beim WM-Qualifikationsspiel Österreich - DDR (3:0) für 42 Minuten als linker Verteidiger. 1984 spielte er in zwei Qualifikationsspielen der DDR-Olympia-Auswahl mit.
Nach dem Meisterschaftsgewinn von 1978 kam Döschner 1984 erneut zu Titelehren. Nachdem er 1982 den Pokalgewinn der Dresdner verpasst hatte, stand er als linker Verteidiger am 26. Mai 1984 erstmals im Finale um den DDR-Fußballpokal, das Dresden mit 2:1 über den Berliner FC Dynamo gewann. Auf der selben Position spielte er auch bei der erfolgreichen Pokalverteidigung gegen den selben Gegner am 8. Juni 1985. Inzwischen hatte sich Döschner zu einem vielseitig einsetzbaren Spieler entwickelt und spielte je nach taktischem Konzept im Mittelfeld oder in der Abwehr. Seine Vielseitigkeit zeigte sich besonders bei seinen letzten beiden DDR-Meisterschaften 1988/89 und 1989/90. In beiden Spielzeiten war er vom Angriff, über das Mittelfeld bis zur Verteidigung in allen Mannschaftsteilen eingesetzt worden. Nachdem er 1990 seine dritte Meisterschaft errungen hatte, krönte er seine letzte Saison im DDR-Fußball am 2. Juni 1990 mit dem ebenfalls dritten Pokalsieg. Beim 2:1 über den PSV Schwerin war er als linker Mittelfeldspieler aufgeboten worden. Innerhalb von 13 Jahren bestritt Döschner für Dynamo Dresden 253 Oberliga-Punktspiele, in denen er 32 Tore erzielte. Von den 48 Europapokalspielen, die Dynamo in diesem Zeitraum absolvierte, bestritt er 38 Spiele, erzielte aber nur ein Tor.
Die durch die politische Wende von 1989 erlangte Freiheit nutzte Döschner zum Einstieg in den Profifußball. Nach Kontakten zu Bayer Leverkusen und dem FC St. Pauli schloss der inzwischen 32-Jährige im Sommer 1990 zusammen mit seinen Dresdner Mannschaftskollegen Hans-Uwe Pilz und Andreas Trautmann dem westdeutschen Zweitligisten Fortuna Köln an. Döschner konnte 1990/91 nur 22 Punktspiele in der 2. Bundesliga bestreiten, danach beendete am 27. Februar 1991 eine schwere Knieverletzung im Spiel gegen Hannover 96 seine Laufbahn als Fußballspieler.
Döschner kehrte nach Dresden zurück, ließ sich als Dachklempner umschulen und arbeitete in der Dachdeckerfirma seines Vaters mit. Er erwarb die A-Trainerlizenz und trainierte unterklassigen Mannschaften wie den VfL Pirna-Copitz, SV Fortuna Magdeburg sowie den Rostocker FC. Später ließ er sich im sauerländischen Marsberg nieder, wo er den örtlichen Fußballklub trainierte.
Erfolge
- DDR-Meister 1978, 1989, 1990
- DDR-Pokalsieger 1984, 1985, 1990
- 40-facher A-Nationalspieler
- 13-facher Nachwuchs-Nationalspieler
Literatur
- Hanns Leske, Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
- Horn/Weise, Lexikon des DDR-Fußballs. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-536-8
- Baingo/Horn, Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
- Uwe Nuttelmann, DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1
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