Matthias Herrmann (Archivar)

Matthias Herrmann (Archivar)

Matthias Herrmann (* 13. Februar 1961 in Dresden; † 2. Oktober 2007 in Pulsnitz) war ein deutscher Archivar, Historiker, Buchautor und seit 1999 Vizepräsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herrmann wuchs in Cunnersdorf auf. Nach dem Abitur an der Kamenzer Lessingschule und einem dreijährigen Wehrdienst studierte er von 1983 bis 1988 Archivwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend wirkte der Diplom-Archivar als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Archivwissenschaft der Humboldt-Universität bei Botho Brachmann. 1991 wurde Herrmann zum Leiter des Stadtarchivs in Kamenz berufen und 1993 zum Vorsitzenden des Kamenzer Geschichtsvereins gewählt. 1994 legte er seine Dissertationsschrift Das Reichsarchiv 1919-1945 vor und promovierte 1995 zum Dr. phil. Von 2006 bis zu seinem Tod leitete Herrmann das Kamenzer Lessingmuseum.

Matthias Herrmann wurde 1996 in das Präsidium und drei Jahre später zum Vizepräsidenten der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften gewählt. Zwischen 1999 und 2000 führte Herrmann die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Seit 1998 war er verantwortlicher Redakteur des Neuen Lausitzischen Magazins. Auf seine Initiative wurde der Hermann-Knothe-Preis der Oberlausitzer Sechsstädte für Nachwuchswissenschaftler geschaffen, der erstmals 2007 vergeben wurde.

Herrmann organisierte und leitete mehrere internationale Tagungen zur Geschichte der Oberlausitz. Dabei förderte er die Zusammenarbeit mit polnischen und tschechischen Wissenschaftlern. Sein besonderer Forschungsschwerpunkt lag in der Geschichte der Stadt Kamenz und ihrer Umgebung.

Herrmann war verheiratet und hatte drei Kinder. Er verstarb an einer Krebserkrankung. Seine letzte Ruhestätte fand er am 6. Oktober 2007 auf dem Friedhof seines Heimatortes Cunnersdorf.

Publikationen

  • Kamenz, Sutton, Erfurt 2001, 2006, 2 Auflagen, ISBN 978-3-89702-988-0
  • Oberlausitz: Beiträge zur Landesgeschichte / Wissenschaftliches Symposium zum 100. Todestag von Hermann Knothe, hrsg von Matthias Herrmann und Danny Weber, Oettel, Görlitz 2004 ISBN 3-932693-94-9
  • Blauer Rauch über dem Herrental: zur Geschichte des Nebenlagers Kamenz des KZ Groß-Rosen, Kamenzer Geschichtsverein, Kamenz 2003, ISBN 3-932890-09-4
  • Kamenz im Jahre 1998: Auszüge aus der Chronik, Stadtarchiv, Kamenz 2002, ISBN 3-932890-08-6
  • Pönfall der Oberlausitzer Sechsstädte, Kamenzer Geschichtsverein, Kamenz 1999, ISBN 3-932890-03-5
  • Die Lessingstadt Kamenz und ihre Umgebung, Kamenz-Information, Kamenz 1997, ISBN 3-932890-00-0
  • 650 Jahre Sechsstädtebund der Oberlausitz, Kamenzer Geschichtsverein, Kamenz 1997, ISBN 3-932890-02-7
  • Kamenz: Geschichten - Gestalten - Geschichte, Tykve, Böblingen 1992, ISBN 3-925434-63-1

Literatur

  • Dirk Ullmann: Matthias Herrmann †, in: Archivar, Jg. 61 (2008), S. 100, ISSN 0003-9500.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Matthias Herrmann — ist der Name folgender Personen: Matthias Herrmann (Politiker) (1870–1944), österreichischer Politiker Matthias Herrmann (Musikwissenschaftler) (* 1955), deutscher Musikwissenschaftler Matthias Herrmann (Archivar) (1961–2007), deutscher Archivar… …   Deutsch Wikipedia

  • Herrmann — Verteilung des Nachnamens Herrmann in Deutschland (2005) Herrmann ist sowohl ein häufiger deutscher Familienname als auch ein früher häufiger, heute eher seltener männlicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Als Schreibvariante von Hermann ist der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hep–Her — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kamjenc — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Reichsarchiv Potsdam — Das Reichsarchiv Potsdam auf dem Brauhausberg, 1929 Das Reichsarchiv in Potsdam diente von 1919 bis 1945 als zentrales Archiv für alle Akten des Deutschen Reiches. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Friedrich Knothe — (* 9. Oktober 1821 in Hirschfelde; † 8. Februar 1903 in Dresden) war der bedeutendste und produktivste Landeshistoriker der Oberlausitz. Er forschte rund 60 Jahre lang zur Oberlausitzer Geschichte; seine Ergebnisse publizierte er in ca. 145… …   Deutsch Wikipedia

  • Potsdamer Reichsarchiv — Das Reichsarchiv Potsdam auf dem Brauhausberg, 1929 Das Reichsarchiv in Potsdam diente von 1919 bis 1945 als zentrales Archiv für alle Akten des Deutschen Reiches. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Reichsarchiv Potsdam — Das Reichsarchiv Potsdam auf dem Brauhausberg, 1929 Das Reichsarchiv in Potsdam diente von 1919 bis 1945 als zentrales Archiv für alle Akten des Deutschen Reiches. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Kamenz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 4. Quartal 2007 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2007: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”