Matthias Öder

Matthias Öder
Oeder, Tafel IX mit Dresden (Karte verkehrt herum, Süden oben!)

Matthias Oeder (auch Matthias Öder, * möglicherweise in Freiberg oder Annaberg; † 1614) war ein kursächsischer Markscheider, Landvermesser und Kartograf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Matthias Oeder entstammte einer Annaberger Landvermesserfamilie[1], bereits sein Vater Georg Oeder ging diesem Beruf nach.[2] Er begann 1586 während der letzten Tage der Regentschaft des sächsischen Kurfürsten August und dann der seines Sohnes Christian I. (1586–1591) mit dem Kartenwerk der Ersten Kursächsischen Landesaufnahme.

Die „Original Oeder“- oder „Ur-Oeder“-Karten entstanden im Maßstab 1:13.333 1/3 bis 1607.[1] Diese stellten eine eher skizzenhafte Version dar, übertrafen jedoch trotzdem alle bis dahin in Deutschland existierenden Karten.

Oeder selbst arbeitete an dem Werk bis zu seinem Tod 1614 während der Regierungszeit von Johann Georg I. Sein noch unvollendetes Werk wurde von seinem Neffen und Nachfolger Balthasar Zimmermann im viertel so großen Maßstab 1:53.333 1/3 („Oeder-Zimmermann“) als ausgearbeitete Version fortgesetzt, bis es inmitten des Dreißigjährigen Kriegs und durch den Tod Zimmermanns 1633 oder 1634 zu einem Ende kam. Bei dieser Ausarbeitung kam es zu diversen Abweichungen zum Ur-Oeder, aus den verschiedensten Gründen.[3]

Das bis dahin unveröffentlichte Kartenwerk Oeders wurde zum 800-Jährigen Regierungsjubiläum des Hauses Wettin 1889 bei Stengel & Markert in Dresden auf 17 kolorierten Karten herausgegeben.

Werke

Literatur

  • Hans Beschorner: Matthias Öder und die Landvermessungen seiner Zeit in Deutschland. In: Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Dresden. Band 3, 3/4, 1924, S. 3–29.
  • Fritz Bönisch: The Geometrical Accuracy of 16th and 17th Century Topographical Surveys. In: Imago Mundi. Band 21, 1967, S. 62–69
  • Horst Torke: Wer war Matthias Öder?. Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, Heft 12, 2004. ISBN 3-9808047-1-2
  • Siegmund GüntherOeder, Mathias. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 149.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Fritz Bönisch: The Geometrical Accuracy of 16th and 17th Century Topographical Surveys. In: Imago Mundi. Band 21, 1967. S. 62–69
  2. Wegemarkierungen und anderes über Wege im Radeberger Land
  3. 1560 Holzordnung (Auszug)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Matthias Wolcker — Matthias (oder Matthäus) Wolcker (getauft Schelklingen 22. Februar 1704; † 10. Oktober 1742 in Dillingen an der Donau) war ein Maler des Hochbarock in Dillingen an der Donau. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Oeder — Oeder, Tafel IX mit Dresden (Karte verkehrt herum, Süden oben!) Matthias Oeder (auch Matthias Öder, * möglicherweise in Freiberg oder Annaberg; † 1614) war ein kursächsischer Markscheider, Landvermesser und Kartograf. Inhaltsverzeichni …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Flacius — (genannt Illyricus (der Illyrier), eigentlich Matija Vlačić; * 3. März 1520 in Albona (heute Labin) an der Südostküste von Istrien; † 11. März 1575 in Frankfurt am Main) war ein lutherischer Theolog …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 1.1 Gegenüberstellung 2 Verbreitung 3 Namenstage …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Claudius — (Pseudonym Asmus, * 15. August 1740 in Reinfeld (Holstein); † 21. Januar 1815 in Hamburg) war ein deutscher Dichter und Journalist, bekannt als Lyriker mit volksliedhafter, in …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Matussek — Matthias Matussek, 2008 Matthias Matussek (* 9. März 1954 in Münster) ist ein deutscher Journalist und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Knutzen — (auch: Knuzen, Knutsen; * Anfang 1646 in Oldenswort (Holstein); † nach 1674) war ein deutscher Religionskritiker. Er ist der erste namentlich bekannte Atheist in der europäischen Geistesgeschichte der Neuzeit.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Corvinus — Matthias Corvinus, eigentlich Hunyadi (ungarisch Hunyadi Mátyás, rumänisch Matei Corvin, kroatisch und serbisch Matija Korvin, slowakisch Matej Korvín, tschechisch Matyáš Korvín, slowenisch Kralj Matjaž für „König Matthias“) (* 23. Februar 1443… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Küntzel — (* 1955) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Publizist. Er ist assoziiertes Mitglied („research associate“) des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) der Hebräischen Universität Jerusalem und Mitglied… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Christian Sprengel — (* 24. August 1746 in Rostock; † 7. Januar 1803 in Halle (Saale)) war ein deutscher Geograph und Polyhistor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”