Maulstachler

Maulstachler
Maulstachler
Cyclothone microdon

Cyclothone microdon

Systematik
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Clupeocephala
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Ordnung: Maulstachler
Wissenschaftlicher Name
Stomiiformes
Fink & Weitzman, 1982

Die Maulstachler (Stomiiformes (= Stomiatiformes Rosen, 1973)), auch Großmäuler genannt, sind eine Ordnung der Knochenfische (Osteichthyes). Es sind Bewohner der Tiefsee vor allem tropischer oder gemäßigter Meeresregionen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Viele haben ein bizarres Aussehen, Leuchtorgane an verschiedenen Stellen des Körpers und riesige Fangzähne in großen, tief gespaltenen und weit hinter die Augen reichenden Mäulern. Die Farbe der Maulstachler ist meist dunkelbraun oder schwarz, Arten der Borstenmäuler (Gonostomatidae) sind oft silbrig. Die Leuchtorgane besitzen eine Wand aus flachen Bindegewebszellen in die Guaninplättchen eingelagert sind und die nach außen durch eine Pigmentschicht abgedeckt sind. In den Leuchtorganen befinden sich Licht produzierende Zellen (Photocyten) und Drüsenzellen. Das Leuchten wird hier also nicht durch Bakterien erzeugt wie z.B. bei den Laternenträgern (Anomalopidae). Die Zähne sind nach hinten umklappbar. Dabei rotieren sie um eine Achse an der vorderen Basis des Zahns. Dort sind sie mit der Basis über mineralisiertes Bindegewebe verbunden, an der Rückseite nur durch Bindegewebe. Sowohl Maxillare als auch Prämaxillare sind bezahnt. Oft besitzen die Maulstachler eine Bartel am Unterkiefer. Die Augen sind oft vorstehende Teleskopaugen, die der Larven oft an Stielen sitzend. Viele Arten besitzen keine Schuppen, sind sie vorhanden, dann sind es Rundschuppen, die leicht abfallen. Auch die Brustflossen sowie Rückenflosse und Fettflosse fehlen bei vielen Arten. Sind Brustflossen vorhanden, so setzten sie tief an, die Bauchflossen haben vier bis neun Flossenstrahlen. Die Schwimmblase ist ohne Ductus pneumaticus oder fehlt ganz. An ihrem hinteren Ende befindet sich eine Rete mirabile. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei 5 bis 24, die hinten liegenden sind stark vergrößert, einige gelenken mit den ventralen Hypohyalen, weiteren Knochen des Branchiostegalapparats.

Äußere Systematik

Die Maulstachler werden für gewöhnlich als basale Gruppe den Neoteleostei, den Modernen Knochenfische, zugeordnet. Neuere Untersuchungen kommen jedoch zu dem Schluss das sie außerhalb der Neoteleostei stehen und die Schwestergruppe der Stintartigen (Osmeriformes) sind, einer Knochenfischordnung deren Angehörige vor allem in kühlen und gemäßigten Regionen im Brack- und Süßwasser leben. [1] [2] [3]

Innere Systematik

Die innere Systematik der Maulstachler ist noch sehr unsicher, besonders die Leuchtfische (Phosichthyidae) gelten als paraphyletisch. Der amerikanische Ichthyologe Joseph S. Nelson gibt in seinem Standardwerk zur Fischsystematik Fishes of the World, zwei Unterordnungen und fünf Familien an. Andere Quellen, wie Fishbase, registrieren nur vier Familien (nicht die Dilophidae). Insgesamt gibt es etwa 53 Gattungen und 420 Arten:

Silberbeil (Argyropelecus olfersii)

Literatur

  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Wilfried Westheide & Reinhard Rieger: Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel und Schädeltiere, 1. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg • Berlin, 2004, ISBN 3-8274-0307-3
  • E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.

Einzelnachweise

  1. López, J.A., W-J Chen, & G. Ortí. 2004. Esociform phylogeny. Copeia, 2004(3):449-464. Abstract
  2. Chenghong Li, Guoqing Lu & Guillermo Ort: Optimal Data Partitioning and a Test Case for Ray-Finned Fishes (Actinopterygii) Based on Ten Nuclear Loci. Syst. Biol. 57(4):519–539, 2008 doi:10.1080/10635150802206883
  3. Jun Li, Rong Xia, R.M. McDowall, J. Andrés López, Guangchun Lei, Cuizhang Fu: Phylogenetic position of the enigmatic Lepidogalaxias salamandroides with comment on the orders of lower euteleostean fishes.Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 57, Issue 2, November 2010, Pages 932-936 doi:10.1016/j.ympev.2010.07.016

Weblinks

 Commons: Maulstachler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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