- Maurizio Galbaio
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Maurizio Galbaio oder auch Maurizio Galiono († 787) war nach der Tradition der 7. Doge von Venedig. Er regierte von 764–787. Maurizio war einer der ersten großen Dogen Venedigs. In den 22 Jahren seiner Regierung wurden die ersten Weichen zu Venedigs Aufstieg und politischer Unabhängigkeit gestellt.
Mit Maurizio, der aus Eraclea stammte, wurde ein byzanzfreundlicher Doge gewählt, während die Familien Malamoccos eher Anhänger der Franken waren. Er rechnete daher auch bei seinen Auseinandersetzungen mit dem Papst, der sein Territorium zu Ungunsten der Veneter erweitern wollte, auf Unterstützung durch den oströmischen Kaiser Leo IV., der ihn nach der Wahl zum magister militum und Ipato (Konsul) ernannt hatte.
Die Ernennung zum Ipato provozierte den langobardischen König Desiderius. Desiderius verfolgte das Ziel, das Langobardenreich in alter Größe wiederherzustellen. Er eröffnete in Oberitalien den Kampf an allen Fronten und Maurizio wurde in die Machtkämpfe zwischen dem letzten Langobardenkönig, dem Papst und dem Franken Karl verwickelt. Um seinen Einfluss in der Lagune zu sichern, nahm Desiderius den Sohn des Dogen, der an der Seite der Byzantiner in Istrien gegen die Langobarden gekämpft hatte, als Geisel. Der Langobardenfeldzug Karls endete mit der Zerstörung des Langobardenreichs. Karl selbst ließ sich 774 die Langobardenkrone aufsetzen. Auf sein Betreiben wurde der Dogensohn freigelassen.
Das mächtige Frankenreich war nun bedrohlich nahe an das kleine Venetien herangerückt, und Maurizio versuchte, die alten Bindungen an Byzanz zu festigen. Es gelang ihm, die Bestätigung seines Sohnes als Nachfolger im Dogenamt durch den oströmischen Kaiser zu bekommen. Sein Ziel dürfte es gewesen sein, die Wahl des Dogen durch die Veneter abzuschaffen und das Amt erblich zu machen, eine Politik, die die inneren Machtkämpfe in Venedig die nächsten Jahre bestimmen sollte.
Neue Bedrohungen für Venedig kamen von Seiten des Papstes. Mit Unterstützung Karls des Großen hatte sich Papst Hadrian I. des byzantinischen Exarchats von Ravenna bemächtigt und alle venezianischen Kaufleute vertrieben. Als Begründung wurde Venedigs und Byzanz' Handel mit Sklaven und Eunuchen genannt.
Während seiner letzten Lebensjahre expandierte Venedig ständig, immer mehr Inseln der Lagune und Küstengebiete kamen unter seine Herrschaft.
Maurizio Galbaio starb – anders als seine Vorgänger – während seiner Amtszeit eines natürlichen Todes. Er hinterließ zwei Töchter und einen Sohn, der ihm im Dogenamt folgte.
Literatur
- Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Milano 2003, ISBN 88-09-02881-3
Vorgänger Amt Nachfolger Domenico Monegario Doge von Venedig
764–787Giovanni Galbaio Kategorien:- Person (Venedig)
- Doge (Venedig)
- Geboren im 8. Jahrhundert
- Gestorben 787
- Mann
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