- Giovanni Galbaio
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Giovanni Galbaio (Geburtsdatum unbekannt; gestorben wahrscheinlich 803 oder 804) war nach der Tradition der 8. Doge von Venedig. Er regierte von 787 bis 803.
Giovanni Galbaio wurde nicht gewählt, da er schon während der Regierung seines Vaters als Mit-Doge im Amt war, d. h. er erbte das Dogenamt. Giovannis Bestreben war es, sich an dem Patriarchen von Grado, dem Rivalen Venedigs um die Vorherrschaft im Veneto, zu rächen, der 785 die Vertreibung der venezianischen Kaufleute aus Pentapolis − das sind die in Marken gelegenen fünf Orte Rimini, Pesaro, Fano, Senigallia und Ancona − betrieben hatte, wodurch Venedigs Handel in der Adria fast zum Erliegen kam.
Ein weiteres schwieriges außenpolitisches Problem war die aggressive Eroberungspolitik der Franken unter Karl dem Großen, die bereits Istrien erobert hatten und sich anschickten, ganz Venetien unter ihren Einfluss zu bringen. Von Byzanz war keine Hilfe zu erwarten, da gerade zwischen den Franken und Byzanz die Verlobung von Karls Tochter Rotrud mit dem byzantinischen Prinzen Konstantin arrangiert worden war. Allerdings entwickelte sich die angestrebte Allianz zwischen Karl und Byzanz nicht im Sinne einer der beiden Parteien. Die Spannungen spitzten sich zu, als Karl nicht zu dem von Kaiserin Irene 787 einberufenen Konzil von Nicäa eingeladen wurde und Karl als Reaktion 794 ein eigenes Konzil in Frankfurt einberief, das die gleichen Problem ohne byzantinische Teilnahme behandelte. Giovanni nutzte die Spannungen zwischen den Parteien für seine Zwecke und erreichte, dass Irene den Dogensohn Maurizio als Ko-Regenten bestätigte.
An dem Patriarchen von Grado tobten die beiden Co-Dogen ihre Rache aus,wobei sich der Dogensohn durch besondere Brutalität ausgezeichnet haben soll: nach der Überlieferung soll er den Patriarchen Giovanni degli Antinori von einer Turmspitze heruntergeworfen und enthauptet haben. Das Blut des Patriarchen, das überall auf dem Turm und dem Boden lag, soll zur Erinnerung an die Brutalität Maurizios nicht entfernt worden sein.
Dem ermordeten Patriarchen sollte ein Verwandter, Fortunatus von Triest, folgen, der es jedoch vorzog, zu fliehen und sich unter den Schutz des Frankenkönigs Karl zu stellen..
In einem von den Popolanen Malamoccos, das von der frankenfreundlichen Partei dominiert wurde, angezettelten Aufstand wurden der Doge und sein Sohn abgesetzt und zur Flucht gezwungen. Über den weiteren Verbleib der beiden Dogen ist nichts bekannt.
Literatur
- Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Milano 2003, ISBN 88-09-02881-3
Vorgänger Amt Nachfolger Maurizio Galbaio Doge von Venedig
787–803Obelerio Kategorien:- Doge (Venedig)
- Person (Venedig)
- Geboren im 8. Jahrhundert
- Gestorben im 9. Jahrhundert
- Mann
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