Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik

Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Max-Planck-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Tübingen
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Biologie, Kybernetik, Kognitionswissenschaft
Grundfinanzierung: Bund (50%), Länder (50%)
Leitung: Nikos K. Logothetis
Mitarbeiter: ca. 240
Homepage: www.kyb.tuebingen.mpg.de

Das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung unter der Trägerschaft der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und hat seinen Sitz in Tübingen. Das Institut betreibt in erster Linie Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Biologie und der Kybernetik.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ursprünge des im Jahr 1968 von Werner Reichardt gegründeten Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik liegen in der 1958 von Reichhardt, Bernhard Hassenstein und Hans Wenking etablierten „Forschergruppe Kybernetik“, die am damaligen Max-Planck-Institut für Biologie angesiedelt war. Das Max-Planck-Institut für Biologie selbst ging zurück auf das 1913 in Berlin-Dahlem gegründete Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie.

Forschung

Das Institut forscht an der Aufklärung von kognitiven Prozessen auf experimentellem, theoretischem und methodischem Gebiet. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Physiologen, Psychophysikern, Psychologen, Biologen, Chemikern und Informatikern ermöglicht es, Fragestellungen im Bereich der visuellen Kognition interdisziplinär mit einem breiten Methodenspektrum zu bearbeiten.

Die Abteilungen und Forschungsschwerpunkte des Instituts sind:

  • Wahrnehmung, Kognition und Handlung
    In dieser Abteilung, gegründet 1993 und geleitet von Heinrich Bülthoff, wird die Informationsverarbeitung untersucht, die der visuellen und haptischen Objekterkennung und der Orientierung im Raum zugrunde liegt. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie Form und Raum im Gehirn repräsentiert werden, so dass wir Gegenstände benennen und greifen oder uns in fremden Umgebungen orientieren können. Mit den Methoden der Computergrafik und der Virtual-Reality durchgeführte interaktive Experimente führten zu Ergebnissen, die bereits bei der automatischen Synthese von Gesichtern und beim „Heimfindeverhalten“ von autonomen Robotern Anwendung finden.
  • Empirische Inferenz
    Diese Abteilung, gegründet 2001 und geleitet von Bernhard Schölkopf, forscht nach Möglichkeiten, die Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, die empirischen Daten zugrunde liegen. Hierzu werden Algorithmen entwickelt und auf vielfältige Probleme wie zum Beispiel das Computersehen und die Bioinformatik angewendet. Die Abteilung fusionierte 2011 mit dem MPI für Metallforschung in Stuttgart zum neuen MPI für autonome Systeme.
  • Hochfeld-Magnetresonanz-Zentrum
    Dieses wurde 2003 gegründet und bis zum Jahresende 2007 von Kamil Ugurbil geleitet. Im Juli 2007 wurde der Neubau für das Zentrum eingeweiht, nach dem endgültigen Ausbau der Abteilung wird das Ziel der Forschung sein, die derzeitige Technik der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) weiterzuentwickeln und die bisher nur im Tierversuch erreichte hohe Bildauflösung für die Anwendung beim Menschen tauglich zu machen. Das Zentrum trägt auch zur Intensivierung der Zusammenarbeit des MPI für biologische Kybernetik mit der Universität Tübingen und weiteren Einrichtungen in der Region bei. Mit der Universität Tübingen wurde 2002 eine entsprechende Kooperationsvereinbarung getroffen.

Infrastruktur

Das Institut wird momentan vom geschäftsführenden Direktor Nikos Logothetis geleitet sowie den Direktoren Heinrich Bülthoff und Bernhard Schölkopf.

Ende 2008 waren insgesamt 234 Mitarbeiter am Institut tätig, darunter 40 Wissenschaftler und 114 Nachwuchswissenschaftler; dazu kommen 79 Drittmittelbeschäftigte und Gastwissenschaftler.

Weblinks

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