Max Schiffer

Max Schiffer

Menahem Max Schiffer (* 1911 in Berlin; † 11. November 1997) war ein US-amerikanischer Mathematiker deutscher Herkunft, der sich mit komplexer Analysis, partiellen Differentialgleichungen und mathematischer Physik beschäftigte.

Leben und Wirken

Schiffer studierte zunächst Physik zuerst ab 1930 an der Universität Bonn und dann an der Humboldt-Universität Berlin, unter anderem bei Max von Laue, Erwin Schrödinger, Walter Nernst, Erhard Schmidt, Issai Schur und Ludwig Bieberbach. In Berlin arbeitete er besonders mit Issai Schur zusammen. 1934 wurde seine erste mathematische Arbeit veröffentlicht. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die neben vielen anderen auch Schur aus dem Amt drängten, emigrierte Schiffer, der Jude war, nach Israel. Schiffer erhielt aufgrund seiner Veröffentlichung von 1934 dort in Jerusalem an der Hebrew University sein Diplom und promovierte 1939 bei Michael Fekete (Konforme Darstellungen und schlichte Funktionen). In seiner Dissertation führte er die Schiffer-Variationsmethode zur Behandlung geometrischer Probleme in der komplexen Analysis ein. Er war Professor an der Stanford University, an der zur gleichen Zeit neben ihm weitere bekannte Analytiker aus Europa lehrten (George Pólya, Charles Loewner, Stefan Bergman, Gábor Szegő).

Mit Paul Garabedian arbeitete er über die Bieberbachsche Vermutung (1955 bewiesen sie den Fall n=4). Neben komplexer Analysis beschäftigte er sich auch mit mathematischer Physik und schrieb ein Lehrbuch der Allgemeinen Relativitätstheorie.

1950 und 1958 war er Invited Speaker auf den Internationalen Mathematikerkongressen. Schiffer war für seine sorgfältig ausgearbeiteten Vorlesungen bekannt - 1976 erhielt er den Teaching Award der Stanford University.

Schriften

  • mit Leon Bowden: The role of mathematics in Science, Mathematical Association of America 1984
  • mit Stefan Bergman: Kernel Functions and elliptic differential equations in mathematical physics, Academic Press 1953
  • mit Donald Spencer: Functionals of finite Riemann Surfaces, Princeton 1954
  • mit Ronald Adler, Maurice Bazin: Introduction to General Relativity, McGraw Hill 1965

Weblinks


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