- Maxburg (München)
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„Maxburg“ war die Kurzbezeichnung für die ehemalige Herzog-Max-Burg in München, ursprünglich Wilhelminische Veste genannt, und bezeichnet heute die nach deren Zerstörung an gleicher Stelle errichtete Neue Maxburg am Lenbachplatz in der Münchner Innenstadt.
Herzog-Max-Burg
Die ehemalige Herzog-Max-Burg entstand im Auftrag von Bayernherzog Wilhelm V. Etwa gleichzeitig mit der Michaelskirche und dem Neubau des Klosters der Jesuiten an der heutigen Neuhauserstraße scheint der Herzog auch seine neue Palastanlage in Angriff genommen zu haben. Im Wesentlichen haben sich die Bauarbeiten auf die Jahre zwischen 1593 und 1596 konzentriert. Durch einen Übergang, den sog. Wilhelmsbogen hatte der Herzog jederzeit Zugang zu der Klosteranlage der Jesuiten und dem über der Kreuzkapelle der Michaelskirche gelegenen herrschaftlichen Oratorium. Von der Maxburg aus führte das Herzogenstadttor in der zweiten Stadtmauer zu dem Kapuzinerkloster, das als einziges Kloster Münchens außerhalb der Stadtmauern lag.
Wie auch schon beim Bau der Michaelskirche lässt sich kein verantwortlicher Baumeister oder Architekt nachweisen. Sicher trugen Friedrich Sustris und der Augsburger Kistler Wendel Dietrich, deren Instruktionen der Bauleiter Wolf Miller auszuführen hatte, zeitweise besondere Verantwortung unter der Schar der Handwerker und Künstler. Letztlich bestimmte Herzog Wilhelm V. die bauliche Konzeption und das künstlerische Programm. Für den Bau mussten 54 Bürgerhäuser weichen.
Nach seinem Erbauer wurde die Residenz zunächst Wilhelminische Veste genannt. Den Namen Herzog-Max-Burg erhielt der Bau erst im 17. Jahrhundert, als Maximilian Philipp ihn als Residenz nutzte. Während die (kur-)fürstliche Linie in der Münchner Residenz residierte, wurde die Herzog-Max-Burg bis ins 19. Jahrhundert meist von den nicht-herrschenden Mitgliedern der Wittelsbacher bewohnt. Als letzte wohnte Königin Karoline als Witwe hier bis zu ihrem Tod 1841. Danach wurde die Maxburg bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg von Zivilbehörden und Militär genutzt.
Neue Maxburg
Die heutige Neue Maxburg wurde 1954 bis 1957 an Stelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Herzog-Max-Burg von den Architekten Sep Ruf und Theo Pabst errichtet. Einzig der Renaissanceturm blieb vom historischen Vorgängerbau übrig und steht freigestellt daneben. Der Bau beherbergt eine Reihe von Geschäften im Erdgeschoss sowie Teile des Amtsgerichts und des Landgerichts München I in den Büroetagen. Die Architekten bemühten sich, die Farbgebung und Rasterung des übrig gebliebenen Renaissanceturms zur Grundlage der Gestaltung des Neubaus zu machen. Die Bauweise bleibt jedoch insofern transparent, als die Stahlbetonstruktur nicht kaschiert wurde, sondern offen sichtbar bleibt. Der in Architektenkreisen für seine harmonische Integration von Tradition und Moderne gelobte Neubau, eines der seltenen Beispiele fortschrittlicher Architektur der 1950er Jahre in München, wurde von der Bevölkerung hingegen eher als Scheußlichkeit abgelehnt. Im Innenhof befindet sich der Moses-Brunnen von Josef Henselmann aus dem Jahr 1955. Bemerkenswert ist auch die große stützenlose Überdachung des Eingangs.
Vor der Herzog-Max-Burg steht der vollständig verglaste BMW-Ausstellungspavillon, der in 1986 von Christian Bartenbach modernisiert wurde. Auch die wiederaufgebaute Karmelitenkirche wurde in dieses städtebaulich hervorstechende Ensemble integriert.
Weblinks
Commons: Maxburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Herzog-Max-Burg und Neue Maxburg in München, Immobilienbeschreibung des Freistaats Bayern (PDF; 652 kB)
48.14022777777811.569752777778Koordinaten: 48° 8′ 25″ N, 11° 34′ 11″ OKategorien:- Ehemaliges Gebäude in München
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