- Lenbachplatz
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Der Lenbachplatz ist ein öffentlicher Platz am Nordwest-Rand der Münchner Innenstadt. In seiner Gestaltung – der Staffelung mehrerer ohne in engerer Beziehung zueinander gruppierter Baukörper – ist er typisch für das späte 19. Jahrhundert. Das Gelände des Lenbachplatzes war ursprünglich Teil des Vorfeldes der zweiten Münchner Stadtbefestigung. Als Teil des Münchner Altstadtrings schließt sich der Lenbachplatz im Nordosten an den Stachus an und bildet den Übergang zur kleinen Parkanlage des Maximiliansplatzes. Der Platz ist nach dem Münchner Malerfürsten Franz von Lenbach benannt.
Inhaltsverzeichnis
Bauwerke am Lenbachplatz
- Wittelsbacherbrunnen, klassizistischer Monumentalbrunnen, 1893 bis 1895 nach Plänen Adolf von Hildebrands errichtet.
- An die Alte Hauptsynagoge, errichtet 1884 bis 1887 nach Plänen von Albert Schmidt, zerstört am 9. Juni 1938, erinnert ein 1968/69 errichteter Gedenkstein.
- Ehemaliger Sitz der Münchner Börse, Lenbachplatz 2, von 1896 bis 1898 ebenfalls nach Plänen von Albert Schmidt für die Deutsche Bank errichteter Baublock im Stile des klassischen Historismus.
- Bernheimer-Haus, Lenbachplatz 3, errichtet 1887 bis 1889 nach Plänen von Friedrich von Thiersch und Martin Dülfer
- Neue Maxburg, Lenbachplatz 7, von 1954 bis 1957 von den Architekten Sep Ruf und Theo Pabst errichteter Neubau an Stelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Herzog-Max-Burg, von der nur der jetzt vor der Nordseite stehende Turm erhalten blieb.
- Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, Vereinshaus der Münchner Künstlergenossenschaft von 1892 bis 1900 nach Plänen von Gabriel von Seidl erbaut.
- Haus der Victoria Versicherung, Lenbachplatz 9, errichtet 1955 von Georg Werner
Rezeption
Der Festeingang Münchens ist da, wo Hildebrands Brunnen steht. Der Bahnhofsplatz sagt niemandem etwas; das Rondell des Karlstors öffnet zwar die Hauptader der Stadt, ist aber zum bloßen Durchgangspunkt geworden. Wenn man indessen links einschwenkt, der Lenbachplatz sich auftut, die Maximliansanlagen sichtbar werden und davor die hellen Marmorfiguren mit den rauschenden Wasserbecken, dann weiß man, daß man in München ist, dem heiter-festlichen Vorort Süddeutschlands. Der Platz hat etwas ungemein Lebendiges und Natürlich-Prächtiges. Alles greift ineinander. Es ist als hätte der Brunnen von jeher hier gestanden. Und sollte dem einen oder anderen eine Erinnerung an römische Anlagen aufsteigen, so wäre das kein fremder Ton: an wie vielen Stellen der Stadt muß einem in den Sinn kommen, daß München am Anfang der Alpenstraße nach Italien liegt![1]
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Heinrich Wölfflin, 1917, zit. nach Norbert Huse: Kleine Kunstgeschichte Münchens, 3. Aufl., München 2004, S. 168.
Literatur
- Biller/Rasp: München Kunst & und Kultur Lexikon, W. Ludwig Verlag in der Südwest Verlag GmbH & Co. KG, München 1994, (ISBN 3-7787-2133-x)
- Martin Höppl: Wandel von Platzgestaltungskonzepten im 19. Jahrhundert. Der Max-Joseph-Platz und der Lenbachplatz in München, München 2009. (pdf des Textteils der Magisterarbeit auf der Homepage der Universitätsbibliothek der LMU München)
48.14083333333311.568611111111Koordinaten: 48° 8′ 27″ N, 11° 34′ 7″ O
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