Maître

Maître

Der Meister ist ein Weiterbildungsabschluss, vor allem in den Handwerksberufen, der durch das erfolgreiche Ablegen der Meisterprüfung (Großer Befähigungsnachweis) erreicht wird. Diese bescheinigt ihm umfassendes theoretisches Wissen und praktisches Können in seinem Beruf, kaufmännischen Belangen und der Ausbildung. Sie gestattet ihm, einen Betrieb zu führen sowie Auszubildende in seinem Beruf auszubilden. Hingegen erhält der Industriemeister keine Ausbildung in der Führung eines Betriebes und ist somit hierzu nicht berechtigt. Er ist allerdings befähigt, Auszubildende auszubilden und berufsausgebildete Facharbeiter im Rahmen eines Industriebetriebes zu führen.

Inhaltsverzeichnis

Wortherkunft

Meister kommt vom lateinischen Wort Magister „Lehrer“.

Über die Handwerks- und Industriemeister hinaus sind Meister oder Wortzusammensetzungen mit Meister die Bezeichnung für einige Berufe und berufliche Funktionen, z. B. Baumeister oder Schreinermeister.

Auch Amtsbezeichnungen von Beamten enthalten den Teil Meister, z. B. Wachtmeister. Diese „Meister“-Bezeichnung hat jedoch mit der Ausbildungsbezeichnung (Vgl. § 51 HwO) nichts zu tun, sondern ist lediglich eine Amtsbezeichnung des einfachen und mittleren Dienstes.

Aufgaben des Handwerksmeisters

Der Handwerksmeister ist durch seine Dreifachqualifikation ein Spezialist für sein Fachgebiet, Ausbilder und Unternehmer. Er nimmt neue Verfahrens-, Informations-, und Kommunikationstechniken in die eigenen Arbeitsabläufe und Leistungsangebote auf und setzt sie um. Die Nachwuchsförderung ist ein fester Bestandteil einer zukunftsorientierten Strategie.

Ein Meister kann aber auch als (Teilzeit-)Angestellter in einem Betrieb tätig sein. Diese Variante wählt man oft, um den Titel: „Meisterbetrieb“ führen zu können, oder um Auszubildende ausbilden zu können.

Deutschland

In vielen Handwerken (zulassungsfreie Handwerke) reicht die berufliche Abschlussprüfung aus, um einen Handwerksbetrieb zu eröffnen. Diese Betriebe dürfen sich nicht Meisterbetrieb nennen und haben auch keine Berechtigung zur Ausbildung.

In Deutschland war die Meisterprüfung als zwingende Voraussetzung, einen Handwerksbetrieb führen zu dürfen (zulassungspflichtige Handwerke mit Erfordernis des großen Befähigungsnachweises), auf bestimmte Berufe beschränkt. In der Novelle der Handwerksordnung, die am 1. Januar 2004 in Kraft trat wurde diese für zulassungsfreie Handwerke abgeschafft. Auch für fast alle noch zulassungspflichtigen Handwerke wurden die Möglichkeiten, mit alternativen Qualifikationen zum Meisterbrief das Handwerk selbständig auszuüben, ausgebaut.

In die Meisterprüfung ist die Ausbildereignungsprüfung integriert. Von einem Meister geleitete Handwerksbetriebe dürfen sich als Meisterbetrieb bezeichnen.

Die Handwerkskammer Wiesbaden hat als Kurzbezeichnung für den Meistertitel das Kürzel „me.“ eingeführt und markenrechtlich schützen lassen. So kann sich jeder Meister im Handwerk der Öffentlichkeit als solcher vorstellen. Als Beispiel: me. Max Mustermann, Meister im Dachdeckerhandwerk.

In Deutschland werden die gewählten Vorsitzenden der Innungen als Obermeister oder Innungsmeister bezeichnet, die unter anderem die Ausbildung im Handwerk organisieren. Organisiert sind die selbstständigen Meister in der Handwerkskammer (HWK) bzw. der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Vom Handwerksmeister ist der Industriemeister zu unterscheiden, dessen Ausbildung die Industrie- und Handelskammern regeln. Der Industriemeister nimmt in der Industrie eine Stellung zwischen Facharbeitern und Technikern bzw. Ingenieuren ein. Der Aufgabenschwerpunkt der Industriemeister liegt in der fachlichen, organisatorischen und personellen Führung von Arbeitsgruppen oder Abteilungen in Industriebetrieben.

Siehe auch: Liste der zulassungspflichtigen bzw. -freien Handwerke

Der Meisterbrief wird innerhalb der EU anerkannt. Dies wird in der EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen geregelt, bei der der Meisterbrief Stufe drei zugeordnet wird.

Österreich

In Österreich wird unterschieden zwischen dem gewerblichen Meister und dem Werkmeister. Der Werkmeister entspricht dem deutschen Industriemeister. Der gewerbliche Meister ist dem deutschen Handwerksmeister vergleichbar. Im Gegensatz zum Werkmeister verfügt der Handwerksmeister aber auch über die notwendige kaufmännische Ausbildung zur selbständigen Unternehmensführung, welche aber auch bei den Werkmeistern als Zusatzmodul "Unternehmerprüfung" abgelegt werden kann.

Einzelnachweise


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • maître — maître, maîtresse [ mɛtr, mɛtrɛs ] n. • maistre 1080; maistresse XIIe; lat. magister I ♦ Personne qui exerce une domination. 1 ♦ N. m. Personne qui a pouvoir et autorité sur qqn pour se faire servir, obéir. Le maître et l esclave. Le maître et le …   Encyclopédie Universelle

  • Maitre — Maître Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom.  Pour l’article homophone, voir Mètre (homonymie) …   Wikipédia en Français

  • MAÎTRE H. L. — MAÎTRE H. L. MAÎTRE H. L. (mort en 1533 env.) Sur le dernier grand sculpteur gothique du Rhin supérieur, le Maître H. L., les textes ne livrent que peu de renseignements, mais son œuvre tant graphique que plastique datée et monogrammée le situe… …   Encyclopédie Universelle

  • maitre d' — UK [ˌmeɪtrə ˈdiː] / US [ˌmeɪtrə ˈdɪ] or maitre d hotel UK [ˌmeɪtrə dəʊˈtel] / US [ˌmeɪtrə doʊˈtel] noun [countable] Word forms maitre d : singular maitre d plural maitre d s formal the person in a restaurant who is in charge of the waiters …   English dictionary

  • maitre d' — also maitre d, 1943; see MAÎTRE D HÔTEL (Cf. maître d hôtel) …   Etymology dictionary

  • Maitre — Maître (franz. Meister) steht für einen Titel für Künstler, Anwälte oder andere angesehene Persönlichkeiten, siehe Monsieur (Anrede) die Bezeichnung für den Restaurantleiter (auch Gastgeber genannt) Maitre ist der Familienname folgender Personen …   Deutsch Wikipedia

  • Maître — (frz., spr. mähtr), Herr, Meister, bes. Lehrmeister. Maître ès arts (äsahr), Magister der freien Künste; Maître és lois (ä lŏá), Rechtsgelehrter; M. d´hôtel (spr. dotéll), Haushofmeister; à la M. d´hôtel bei einer Speise bedeutet: mit einer… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • maître — (del francés; pronunciamos metre ) sustantivo masculino 1. Jefe de comedor de un restaurante o de un hotel: Camarero, quiero hablar con el maître. Yo soy la maître del hotel …   Diccionario Salamanca de la Lengua Española

  • Maitre [1] — Maitre (fr., spr. Mät r), 1) Meister; 2) bes. Lehrmeister, namentlich in Musik, Tanzen, Fechten etc.; 3) Vorsteher, Leiter; so Maitre de plaisir (spr. Mät r d pläsih), Hofbeamter, welcher die Unterhaltung leitet. M. des requêtes (spr. M. d… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Maître — (franz., spr. mǟtr ), Herr, Gebieter, Eigentümer, Meister, Lehrer; in Frankreich Titel der Advokaten und Notare (geschrieben Me). M. des arts, Magister der freien Künste. M. de chapelle, Kapellmeister. M. des comptes, Rentmeister. M. de… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Maître — Maître, Maitre Pour le sens, voir Mestres. Le nom est très répandu en Saône et Loire et dans le Doubs. Variante : Maistre (06, 83, 69) …   Noms de famille

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”