- Memminger Freiheitspreis 1525
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Der Memminger Freiheitspreis 1525 ist ein Preis, welcher Personen verliehen wird, die sich um die Freiheit der Menschen besonders verdient gemacht haben. Er soll an die Zwölf Artikel von 1525 erinnern, die als erste Niederschrift von Menschenrechten in Europa gelten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahr 2000 wurde der Preis anlässlich des 475. Jubiläums der Zwölf Artikel ausgelobt. Der damalige Bundespräsident Johannes Rau hielt in der Martinskirche die Laudatio auf den Preis. [1] Mit dem Stadtratsbeschluß über die Satzung der Stadt Memmingen über den „Memminger Freiheitspreis 1525“ wurde am 21. Dezember 2001 der Preis rechtlich geschaffen. Die Satzung trat am 5. Januar 2002 in Kraft.[2] Die Satzung besteht aus einer Präambel und vier Paragraphen.
Der Preis besteht nach §1 der Satzung aus einer Urkunde, welche die Verdienste des Preisträgers im Sinne der Satzungspräambel gewürdigt werden, sowie einem in der Höhe nicht festgelegten Geldpreis. Über die Verleihung soll nach §2 der Satzung ein Auswahlgrmium entscheiden. Dieses setzt sich aus dem Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, einem Vertreter des Kuratoriums Memminger Freiheitspreis 1525, dem ersten Pfarrer von St. Martin sowie vier weitere Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und öffentlichem Leben zusammen. §3 bestimmt den Beirat. Der Beirat hat demnach die Aufgabe, die vier Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und öffentlichem Leben des Auswahlgremiums zu wählen und abzuberufen. Des Weiteren sollen er die Erinnerung an die Abfassung der Zwölf Artikel und das Wissen um deren Bedeutung für die demokratische Entwicklung in Deutschland fördern und die Einhaltung des Stiftungszwecks überwachen. Der Beirat setzt sich aus dem Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, je einem Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen, einem Vertreter des Kuratoriums Memminger Freiheitspreis 1525, dem Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanats Memmingen, dem Dekan der katholischen Kirche in Memmingen sowie einem Vertreter der Stifter des Preises zusammen. Die Vereinigung der Stifter setzt sich aus den Persönlichkeiten und Vertretern von juristischen Personen oder Personenvereinigungen zusammen, die seit der letzten Verleihung einen Betrag von mindestens 3.000 Euro zugestiftet haben. Der letzte Paragraph der Satzung beschließt, dass die Satzung am Tage nach der Bekanntmachung im Memminger Amtsblatt der Stadt Memmingen in Kraft tritt, was am 4. Januar 2002 geschah.[3]
Der Preis wurde am 5. Oktober 2005 erstmals verliehen. Der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hielt die Laudatio in der Martinskirche auf Gyula Horn, welcher den Preis für sein Wirken als ungarische Außenminister und Ministerpräsident in Verbindung mit der Öffnung der Grenze zwischen Österreich und Ungarn im Juni 1989. Gyula Horn erhielt das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro, die in der Satzung des Preises festgelegte Urkunde sowie eine Medaille.[4]
Die zweite Verleihung fand am 20. März 2009 statt. Der damalige Bundespräsident Horst Köhler hielt die Laudatio für den zweiten Preisträger Reiner Kunze in der Martinskirche. Als Preis wurde eine Medaille, eine Urkunde und 15.000 EUR an den Preisträger überreicht. Eingebettet war die Verleihung in ein umfangreiches Rahmenprogramm. Im Anschluss an die Überreichung durch den Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Horst Köhler fand im Rathaus ein Empfang statt. Danach wurden die Zwölf Artikel von Laienschauspielern auf dem Marktplatz vorgetragen. Horst Köhler und Reiner Kunze sprachen danach vom Balkon der Großzunft zur Bevölkerung.[5]
Preisträger
- Gyula Horn, 2005
- Reiner Kunze, 2009
Weblinks
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Commons: Memminger Freiheitspreis 1525 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Der Memminger Freiheitspreis 1525
- Rede von Johannes Rau am 10. März 2000
- Rede von Horst Köhler am 20.März 2009
- Der Preis auf bundestag.de
- Der Preis auf der Seite des Evangelischen Presseverbandes für Bayern
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Die Rede Johannes Raus. Abgerufen am 3. April 2009.
- ↑ Memminger Stadtrecht SVBI 2002 S. 2
- ↑ Memminger Stadtrecht SVBI 2002 S. 2
- ↑ Gyla Horn auf Memmingen.de. Abgerufen am 3. April 2009.
- ↑ Reiner Kunze auf Memmingen.de. Abgerufen am 3. April 2009.
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