- Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
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Der Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten (AJS) wurde im April 2007 gegründet und ist ein Arbeitskreis innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Gründung ist auf die Initiative des Berliner Juristen Sergey Lagodinsky zurückzuführen, der sich schon vor der Gründung einen Namen als Publizist gemacht hatte.[1] Der Arbeitskreis wählte bei seiner konstituierenden Sitzung Sergey Lagodinsky und den Frankfurter SPD-Politiker Peter Feldmann zu den beiden Sprechern der Gruppe.
Mit der Gründung des AJS organisierten sich Juden zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Nazis institutionell innerhalb einer Partei in Deutschland. Die Parteispitze der SPD begrüßte ausdrücklich die Gründung. Der Generalsekretär der SPD Hubertus Heil sagte: „Ich freue mich, dass Juden und Jüdinnen mit dem neuen Arbeitskreis nun auch institutionell in der SPD ihr Engagement zeigen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“[2]
Arbeitsinhalte
Außenpolitik
Der Arbeitskreis versteht sich, im Gegensatz zu einigen Stimmen von außen, nicht als eine Lobby für Israel. So weist Sergey Lagodinsky, darauf hin, dass der Arbeitskreis sich auf vielfältige Art und Weise politisch betätigen wolle. [3] Man brauche eine neue, sachliche Auseinandersetzung - auch mit der Politik der USA, so Lagodinsky. Die Transatlantische Position innerhalb der Partei soll gestärkt werden. Der Arbeitskreis wird solidarisch an der Seite Israels stehen[4] und sucht nach neuen Wegen, eine zukunftsfähige Israelpolitik Deutschlands und der SPD zu formulieren[5] Peter Feldmann betont dabei das unanzweifelbare Recht auf Existenz Israels und erwartet diese Haltung von der SPD-Spitze.[6]
Innenpolitik
Auch die innenpolitischen Probleme werden Mittelpunkt der Arbeit sein, sagt Sergey Lagodinsky. Der Arbeitskreis will den gesellschaftlichen Diskurs positiv begleiten aber auch auf ungelöste Probleme deutlich hinweisen. Zu diesen zählen unter anderem die Probleme der Anerkennung von Hochschulabschlüssen und Diplomen sowie die Rentenproblematik der meist aus der ehemaligen Sowjetunion zugewanderten Juden.[4] Der Arbeitskreis nimmt auch in den politischen Diskursen Stellung, die über den Bezug zu Juden hinausgehen. So zeigte sich der Arbeitskreis in einer veröffentlichen Presseerklärung im Mai 2007 besorgt über Ressentiments gegenüber Muslimen, die durch den Bau von Moscheen in Deutschland hervorgerufen werden. Ein Recht auf den Bau von religiösen Einrichtungen müsse aufgrund der Religionsfreiheit auch den Muslimen im Rahmen der baurechtlichen Grenzen zustehen.[7]
Regionalgruppen
Im Juni 2008 gründete sich innerhalb des AJS die Regionalgruppe Berlin/ Brandenburg. Als Vorsitzende der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg fungieren Renée Röske und Dr. Gregor Wettberg.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sammlung der veröffentlichten Texte: Commentaries and Opinions: GPPi - Global Public Policy institute
- ↑ Meldung der SPD-Pressestelle vom 26. April 2007 auf pressrelations.de.
- ↑ Sergey Lagodinsky im Interview mit der Jüdischen Zeitung, Juni 2007: Vielfalt, nicht Einfluss
- ↑ a b Wolfgang Sunderbrink auf talmud.de zum 1. Bundestreffen des Arbeitskreises: Jüdische Sozialdemokraten trafen sich
- ↑ Sergey Lagodinsky, Israel ein progressiver Traum: (PDF) in: Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, Juli/August 2008.
- ↑ Pressemitteilung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. April 2007: Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokraten gegründet
- ↑ Pressemitteilung des Arbeitskreises veröffentlicht auf Hagalil.com: Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokraten: Sorge über Ressentiments, sowie Sergey Lagodinsky, Keine Angst vor Minaretten, in der Zeitung „Die Welt“ vom 27. Mai 2007: Sergey Lagodinsky ist Sprecher des Arbeitskreises jüdischer Sozialdemokraten. Er findet die Kritik des Schriftstellers Ralph Giordano am Moscheebau in Köln falsch: Keine Angst vor Minaretten
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