Messter

Messter
Oskar Messter
Oskar Messter

Oskar Eduard Messter (* 22. November 1866 in Berlin; † 7. Dezember 1943 in Tegernsee; ursprünglich Oskar Meßter) war ein deutscher Filmpionier.

Leben

Messter wurde als Sohn des Unternehmers Eduard Meßter geboren. Nach Abschluss der Schule ließ er sich zunächst zum Optiker ausbilden und übernahm im Alter von 28 Jahren den Betrieb seines Vaters, der sich auf die Herstellung optischer und feinmechanischer Geräte spezialisiert hatte.

Ab 1896 brachte Messter die ersten brauchbaren Filmprojektoren auf den Markt und im November des gleichen Jahres eröffnete er in der Friedrichstraße das erste öffentliche Berliner Kino. Kurze Zeit später gründete er sein eigenes Atelier, in dem erste Stummfilme entstanden. 1903 führte er erstmals Tonbilder auf, indem er den Filmprojektor und ein Grammophon koppelte und zeitgleich zuvor synchron aufgezeichnete Schallplatten abspielte, dieses Gerät nannte er Biophon. Mit nahezu 300 produzierten Filmen avancierte Messter während der Kaiserzeit zum Impresario des deutschen Films und verhalf Schauspielerinnen wie Henny Porten zum Starkult.

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges produzierte er aus Dokumentationen zum Kriegsgeschehen die erste deutsche Wochenschau. Die Messter-Wochenschau wurde erstmals am 23. Oktober 1914 gezeigt.

1916 gründete er gemeinsam mit dem österreichischen Filmschaffenden Sascha Kolowrat-Krakowsky die Sascha-Meßter-Film, welche Nachfolgerin der Österreich-Tochter der Meßter-Film wurde.

Nach Kriegsende verkaufte Messter für den Preis von 5,3 Millionen Goldmark seine Unternehmen in Berlin und Wien, die in der neu gegründeten UFA aufgingen. In den 1920er Jahren produzierte er mit Der Sprung ins Leben nur mehr einen Film. 1930 zog er sich dann endgültig aus dem Filmgeschäft zurück. 1932 überließ er seine umfangreiche Sammlung kinematografischer Geräte dem Deutschen Museum in München. Er veröffentlichte 1936 seine Memoiren Mein Weg mit dem Film.

Messter starb am 7. Dezember 1943 in seinem Haus am Tegernsee und wurde auf dem Friedhof in Tegernsee beerdigt.

Literatur

  • Oskar Messter: Mein Weg mit dem Film, 1936
  • Martin Loiperdinger (Hg.): Oskar Messter - Filmpionier der Kaiserzeit, Ausstellungskatalog 1994

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oskar Messter — Oskar Messter …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Messter — Oskar Messter, 1920 Born 21 November 1866(1866 11 21) Berlin Died …   Wikipedia

  • Oskar Messter — Oskar Messter, né le 21 novembre 1866 à Berlin et mort le 6 décembre 1943 à Tegernsee (Bavière), est des pionniers du cinéma allemand. Biographie Il a construit et vendu en 1896 l un des premiers projecteurs utilisant une… …   Wikipédia en Français

  • Oskar Meßter — Oskar Messter Oskar Messter Oskar Eduard Messter (* 22. November 1866 in Ber …   Deutsch Wikipedia

  • Biofon — Biophon (auch Chronophon), war ein Gerät, um Stummfilme mit dem Ton vom Grammophon zu synchronisieren. Geschichte Der Begriff Biophon wurde in Zusammenhang mit Oskar Messters Tonbildern benutzt, die Messter zum ersten Mal am 29. August 1903 im… …   Deutsch Wikipedia

  • Chronophon — Biophon (auch Chronophon), war ein Gerät, um Stummfilme mit dem Ton vom Grammophon zu synchronisieren. Geschichte Der Begriff Biophon wurde in Zusammenhang mit Oskar Messters Tonbildern benutzt, die Messter zum ersten Mal am 29. August 1903 im… …   Deutsch Wikipedia

  • Biophon — (auch Chronophon), war ein Gerät, um Stummfilme mit dem Ton vom Grammophon zu synchronisieren. Geschichte Der Begriff Biophon wurde in Zusammenhang mit Oskar Messters Tonbildern benutzt, die Messter zum ersten Mal am 29. August 1903 im Apollo… …   Deutsch Wikipedia

  • Sound film — …   Wikipedia

  • Apollo-Theater (Berlin) — Berliner Gedenktafel in der Friedrichstraße 218, Berlin Kreuzberg Das Apollo Theater befand sich in Berlin Kreuzberg, in der Friedrichstraße 218. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Technikmuseum — Neubau des Deutschen Technikmuseums Berlin Das Deutsche Technikmuseum Berlin (DTMB) wurde 1983 unter dem Namen Museum für Verkehr und Technik eröffnet, den es bis 1996 trug. Das Museum sieht sich als Nachfolgeinstitution der über 100 technischen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”