- Metacritic
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Metascore ist die von der Website Metacritic rechtlich geschützte Bezeichnung für eine Zusammenfassung mehrerer bereits vorhandener Kritiken über eine mediale Veröffentlichung zu einer ganzzahligen Bewertungszahl zwischen 0 und 100. Diese ermöglicht auf einen Blick eine, wenn auch stark reduzierte, qualitative Einschätzung eines Titels. Dabei bezeichnet ein Metascore von 100 einen Titel von ausgesprochen guter Qualität, und ein Score von 0 einen Titel von sehr niedriger Qualität.
Inhaltsverzeichnis
Ermittlung der Bewertungszahl
In die Bewertung fließen in der Regel mehrere Dutzend Testberichte verschiedenster Publikationen ein, darunter die großen Printmedien aus der jeweiligen Branche, aber auch - insbesondere bei Konsolen- und PC-Spielen - renommierte Internetpublikationen.
Das von der Kritik vergebene Urteil wird auf die Metascore-Skala von 0 bis 100 Punkten umgerechnet und dann als gewichteter Durchschnitt mit den anderen, zum Titel gehörenden Urteilen zusammengezogen. Erfolgt keine Bewertung in Form eines skalierten Zahlenwertes (beispielsweise „6 von 10 Punkte“ oder „83 %“), so ordnet die Redaktion hinter Metascore dem Bericht - anhand verschiedener Anhaltspunkte im Artikel und dem Gesamteindruck, den der Artikel wiedergibt - selbst einen Score zu.
Die Wichtung der einzelnen Urteile basiert auf dem Renommee und dem Spezialisierungsgrad der Publikation. So erhält ein anerkanntes Fachmagazin für Computerspiele für den Metascore eines Computerspiels eine große Wichtung, für den Score eines Buches dagegen eine geringere als ein Magazin über Bücherneuerscheinungen.
Die verwendeten Einzelurteile finden sich in der Diskussion des jeweiligen Titels wieder.
Kritik
Die beiden größten Schwachstellen dieses Bewertungssystems finden sich in der Gewichtung der einzelnen Publikationen und der manuellen Zuordnung eines Metascores bei reinen Worturteilen. Hinter beiden Entscheidungen steht eine menschliche Redaktion, deren Einschätzung der Relevanz einer Publikation oder des Tenors eines Testberichts nicht immer objektiv sein muss. So kann der Metascore durch geschickte Wahl der Gewichtung und der Einzel-Score-Zuordnung in eine gewisse Richtung verschoben werden, ohne dass dies offensichtlich wird.
Da heutzutage aber in vielen Publikationen schon zu Skalen-Bewertungen übergangen wurde, kann der MetaScore als guter Hinweis auf die Qualität eines Titels verwendet werden. Im Zweifelsfall sollten aber die verwendeten Einzelurteile selbst überprüft werden, um den O-Ton der Publikationen selbst zu bewerten.
Einsatz von Metascore-Bewertungssystemen
Die Metascore-Bewertung (von metacritic) von Computerspielen findet sich beispielsweise im Online-Katalog der Computerspiel-Vertriebsplattform Steam und der zugehörigen Benutzerkonten-Verwaltung wieder. Die gleiche technische Systematik verwendet die deutsche Firma SpieleRadar, dort wird das Verfahren auch auf Nutzerkommentare und unter dem Label Hype-O-Meter auch auf die Messung des Umfanges angewendet, in dem über ein noch nicht erschienenes Spiel berichtet wird.[1]
Metacritic
Der Eigentümer der Marke Metascore ist die Website Metacritic.com. Die Website führt Bewertungen für Filme, DVDs, Musik, Computerspiele, Bücher und Fernsehsendungen. Dabei berechnet sie den Score nach einer geheimen Formel aus verschieden gewichteten Bewertungen von einschlägigen Medien. Die Einstufungen der Seite haben vor allem bei Herstellern von Computerspielen großes Gewicht, so enthalten Verträge einiger Publisher Klauseln, nach denen ein guter Metascore von Metacritic zu einer Bonuszahlung an den Entwickler führt. Selbst auf die Aktienkurse beteiligter Unternehmen haben die Bewertungen dieser Seite Einfluss.[2]
Von anderen Websites, die auf dem gleichen Prinzip basieren (Rotten Tomatoes, Game Rankings, GameStats), wird der Begriff Metascore nicht benutzt.
Weblinks
- Metacritic's Metascore
- grdb.de Deutschsprachige Variante von Metacritic
- critify.de Deutschsprachige Variante von Metacritic
- Rottentomatoes.com Medienkritik-Website mit Score-Ermittlung nach arithmethischem Durchschnitt
Einzelnachweise
- ↑ SpieleRadar: [1] (17. Februar 2009, Abgerufen: 17. Februar 2009)
- ↑ heise online: „Ein hässliches Spiel“ und die Entlassung eines Gamespot-Redakteurs (3. Dezember 2007, Abgerufen: 3. Dezember 2007)
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