Metro Rom

Metro Rom
Logo der Metro Rom
Liniennetz des Römischen Metrosystems
Zug S/300 (RA 3220)
Metro-Zug der neueren Generation
Metro-Zug der alten Generation mit Graffiti

Die Metropolitana di Roma (kurz Metro) ist die U-Bahn der italienischen Hauptstadt Rom. Sie besteht aus zwei normalspurigen Linien, die sich x-förmig kreuzen. Betrieben wird die Metropolitana di Roma von der Gesellschaft Metropolitana di Roma S.p.A. (ehemals: MetRo).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Linie B

1954 wurde die erste Linie eröffnet.[1] Sie verbindet die Innenstadt mit dem für die Weltausstellung errichteten neuen Stadtteil E.U.R.. Die Strecke führte zunächst von Stazione Termini (Hauptbahnhof) nach Laurentina im Süden der Stadt und stellt den Südast der heutigen Linie B dar. Der Abschnitt hat eine Länge von 11 km, von denen 6 km unterirdisch in offener Bauweise errichtet wurden. 1990 wurde die Linie B um 8 km (davon 7 km unterirdisch, teilweise in offener Bauweise und teilweise im Schildvortrieb errichtet) bis Rebibbia in Richtung Nordosten verlängert. Heute ist die Strecke 18,2 km lang, weist 22 Stationen und ca. 350.000 Fahrgäste pro Tag auf.

Linie A

Die Linie A wurde 1980 eröffnet. In Betrieb ging die Strecke zwischen Anagnina im Südosten und Ottaviano im Nordwesten, nahe der Vatikanstadt. Die Strecke verläuft − mit Ausnahme einer Brücke über den Tiber − komplett unterirdisch. Der Innenstadtabschnitt wurde im Schildvortrieb aufgefahren, die äußeren Streckenteile in offener Bauweise erstellt.

Am 29. Mai 1999 erfolgte darüber hinaus die Inbetriebnahme einer 4,5 km langen, im Schildvortrieb errichteten Verlängerung von Ottaviano bis Valle Aurelia im Westen. Eine Verlängerung mit drei weiteren Stationen bis Battistini wurde schließlich am 1. Januar 2000 eröffnet.

Die Linie A ist heute 18,4 km lang, hat 27 Stationen und ca. 500.000 Fahrgäste pro Tag werden hier befördert.

Bauverzögerung

Finanzierungsschwierigkeiten und komplizierte Planungsprozesse trugen dazu bei, dass der Netzausbau für eine Stadt von der Größe Roms nur sehr langsam vorangeschritten ist. Metrobauarbeiten haben sich in Rom stets länger hingezogen als ursprünglich geplant.

Ein spezielles Problem sind dabei die zahllosen archäologischen Überreste im Stadtuntergrund Roms. Dieses Problem konnte dadurch gemildert werden, dass Streckenabschnitte in größerer Tiefe angelegt wurden, so dass archäologisch relevante Erdschichten nur im Zugangsbereich der Stationen durchstoßen werden.

Unfall

Am 17. Oktober 2006 kam es zu einem Auffahrunfall zweier U-Bahn-Züge auf der Linie A. Eine Person starb, etwa einhundert Fahrgäste wurden verletzt. Am Ende der morgendlichen Hauptverkehrszeit fuhr ein Zug auf einen stehenden Zug in der Station Piazza Vittorio Emanuele auf. Ein Brandschaden in der Signalsteuerung wird als Ursache vermutet; die Ermittlungen zur Unfallursache dauern jedoch noch an. (siehe: WikiNews-Artikel).

Derzeitiges Liniennetz

Zwei U-Bahn-Linien mit 48 Stationen und 38 km Länge befinden sich derzeit in Betrieb. Die Züge verkehren täglich zwischen 5:30 Uhr und 23:30 Uhr und in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis 0:30 Uhr. In Spitzenzeiten fahren die Züge im 3- bis 4-Minuten-Takt, am frühen Morgen und spät abends alle 8 bis 10 Minuten. Trotz des dichten Taktes sind die Züge in den Hauptverkehrszeiten hoffnungslos überfüllt.

Linie Farbe Strecke Eröffnung Länge Bahnhöfe
A Orange Anagnina ↔ Battistini 1980 19 km 27
B Blau Laurentina ↔ Rebibbia 1955 19 km 22

Die beiden Linien A und B kreuzen sich zwar am Hauptbahnhof, haben aber keine Gleisverbindung miteinander. Es gibt deshalb zwei Ausbesserungswerke, obwohl beide Linien hinsichtlich ihrer Technik kompatibel sind.

Graffiti ist bei der römischen U-Bahn – sowohl in Stationen als auch vor allem an Fahrzeugen – allgegenwärtig. 2007 haben alle Bahnhöfe neue elektronische Bahnsteigsperren erhalten, um die Schwarzfahrerquote zu senken. Zahlreiche Stationen wurden behindertengerecht umgebaut.

Linie A

Derzeit finden dort umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im älteren Teilabschnitt statt. Die Kreuzungsstation am Hauptbahnhof soll ebenfalls modernisiert werden. Bereits vor einiger Zeit wurde im Rahmen der Umbauarbeiten am Hauptbahnhof ein neues unterirdisches Einkaufszentrum eröffnet. An beiden Linienenden sind Streckenverlängerungen geplant.

Linie B

Ende 2005 begannen die Bauarbeiten für eine neue Zweigstrecke der Linie B, die bei der Station Bologna nach Norden abzweigen und zur Station Ionio im Stadtteil Montesacro führen wird. Die neue Zweiglinie trägt die Bezeichnung „B1“. Sie soll Ende 2011 in Betrieb gehen.[2] Über die bisherigen Endbahnhöfe hinaus sind auch an der eigentlichen Linie B selbst Verlängerungen geplant.

Modernisierungen und neue Streckenprojekte

Linie C

Die Linie C befindet sich in Bau. Sie wird seit April 2006 im Schildvortrieb durch die Altstadt und weiter in der Nähe des Vatikans nach Norden gebaut. Der östliche Teil der 17,8 km langen Lokalbahnlinie Laziali–Giardinetti in Spurweite 950 mm ist seit dem 4. Juli 2008 geschlossen. Er wird umgebaut, um in die künftige Linie C der Metro integriert zu werden. Derzeit (2008) ruht der Betrieb auf diesem Abschnitt. Pantano wurde in den letzten Jahren umgebaut, um in die Linie C der Metropolitana integriert zu werden. Derzeit (2008) ruht der Betrieb auf diesem Abschnitt.

Die Linie C wird 30 km lang sein, 35 Stationen aufweisen, soll vollautomatisch betrieben werden. Sie soll Ende 2011 in Betrieb gehen[3] (Abschnitt San GiovanniAlessandrino, 21 Stationen). Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine Zweiglinie von Teano bis Colli Aniene verlaufen, ein weiterer Abzweig zum Campus der zweiten Universität von Rom, Tor Vergata, führen. Die Linie C wird dann die Linie A an den Stationen Ottaviano und San Giovanni, die Linie B an der Station Colosseo kreuzen. Im März 2007 wurde beschlossen, die Linie C im Norden von der bisher geplanten Endstation Piazzale Clodio aus um weitere neun Stationen und 9 km bis zur Via Cassia bei Grottarossa zu verlängern. Die Verlängerung soll bis Juni 2015 realisiert werden und kostet einschließlich der P+R-Einrichtungen etwa 1,2 Mrd Euro.

Die Ergebnisse archäologischer Sondierungsarbeiten führten zu ersten Umplanungen von Bahnhöfen: die Zugänge zur Station Venezia werden erheblich modifiziert, der wichtige Umsteigebahnhof Argentina wird voraussichtlich entfallen.

Linie D

Im Juni 2006 begannen Vorbereitungen für den Bau der Linie D, die ebenfalls vollautomatisch betrieben werden soll.

Die Arbeiten an einem ersten Abschnitt zwischen Fermi, Trastevere und Prati Fiscali (11 km mit zwölf Stationen, 2,9 Mrd. Euro) sollen in den nächsten Jahren beginnen. Eine östliche (bis zur Via Ugo Ojetti im Nordosten, 5 km mit sechs Stationen) und eine südliche Verlängerung (bis Piazzale dell'Agricoltura im Stadtteil E.U.R., 4 km mit vier Stationen) ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen. Die Kosten der Linie D dürften bei etwa 3 Mrd. Euro liegen. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich 2010. Der erste Abschnitt soll 2015, der zweite 2019 fertig gestellt werden.

Literatur

  • Metro Roma [Broschüre von Metropolitana di Roma S.p.a.], Rom ca. 2007.

Einzelnachweise

  1. Durch Gesetz Nr. 272 aus dem Jahr 1954 wurde der Bahnbetrieb auf die Bahngesellschaft Società Tramvie e Ferrovie Elettriche die Roma (STFER) übertragen; vgl: Metro Roma.
  2. Metro Roma, S. 3
  3. Metro Roma, S. 3

Weblinks


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