Metro von Verona

Metro von Verona

Metro von Verona ist ein lediglich im Stift Gernrode und in Verona verehrter Heiliger.

Die Reliquien des heiligen Metro wurden 961 in Verona gestohlen und von Markgraf Gero nach Gernrode gebracht. Metro wurde neben Maria, Petrus und Cyriakus Schutzpatron der Stiftskirche. Die Weihe seines Altares, der im Westchor stand, wurde in Gernrode am 23. August gefeiert. Die Reliquien wurden während der Reformation aus der Kirche entfernt.

Ein in Halberstadt gedrucktes Brevier[1] von 1487 enthält das einzige mit allen Gesängen, Fürbitten und Gebeten vollständig überlieferte Offizium für den Heiligen und eine Kurzvita in sechs Lektionen.

Metro gilt aufgrund seiner Legende als Sündenheiliger. Die Vita berichtet, dass Metro sich selbst an einem Stein vor der Kirche San Vitale in Verona festgekettet habe, um für die Sünde des Inzests zu büßen. Den Schlüssel warf er in den Fluss Etsch. Als dieser nach sieben Jahren im Bauch eines Fisches wiedergefunden wurde, waren seine Sünden vergeben. Dieses Motiv kehrt später im Gregorius von Hartmann von Aue wieder, die Metro-Legende könnte deshalb eine Vorläufererzählung sein.

Die Details der Vita finden sich in Gernrode auch auf der Gero-Tumba von 1519 wieder. Dort ist Metro mit Fußfessel und dem Fisch, der den Schlüssel im Maul trägt, neben dem heiligen Cyriakus mit einem kleinen Teufelchen an der Kette dargestellt.

Anmerkungen

  1. Dessau, Anhaltische Landesbücherei, Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen, BB 2541, fol. 41 v.

Literatur

  • Ulrich Mölk: Zur Vorgeschichte der Gregoriuslegende: Vita und Kult des hl. Metro von Verona. (= Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse; Jg. 1987, Nr. 4) Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht 1987

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Metro — Métro bzw. Metro bezeichnet als Kurzform von französisch Métropolitain bzw. englisch Metropolitan: U Bahn als davon abgeleitetem Gattungsbegriff das Synonym für unterirdischen Schienennahverkehr, siehe Liste der Städte mit U Bahnen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Straßenbahnen in Europa — Diese Liste der Straßenbahnen in Europa beinhaltet die bestehenden (fett markiert) als auch die ehemaligen Straßenbahnbetriebe des Kontinents. Zusätzlich zu den Städten, in denen diese ansässig waren, werden, soweit möglich, zusätzliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Luftfahrtkatastrophen 1991 bis 2000 — Dies ist eine Teilliste. Für übrige Zeitspannen siehe Liste von Katastrophen der Luftfahrt. Inhaltsverzeichnis 1 2000 2 1999 3 1998 4 1997 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mes–Mez — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Der gute Sünder — Gregorius oder Der gute Sünder ist eine in Versen verfasste mittelhochdeutsche Legende von Hartmann von Aue. Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Literaturgeschichtliche Einordnung 2.1 Der Gregorius im Werk Hartmanns 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Gregorius oder Der gute Sünder — ist eine in Versen verfasste mittelhochdeutsche Legende von Hartmann von Aue. Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Literaturgeschichtliche Einordnung 2.1 Der Gregorius im Werk Hartmanns 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Seligen und Heiligen/M — Die Liste der Seligen und Heiligen enthält eine alphabetische Aufstellung von Personen, die von den christlichen Konfessionen, hauptsächlich den Katholiken und Orthodoxen, als selig oder heilig verehrt werden. Die Liste ist der Zielsetzung nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Gregorius — oder Der gute Sünder ist eine in Versen verfasste mittelhochdeutsche Legende von Hartmann von Aue. Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Literaturgeschichtliche Einordnung 2.1 Der Gregorius im Werk Hartmanns …   Deutsch Wikipedia

  • Stiftskirche Gernrode — Westfront der Stiftskirche St. Cyriakus Grundriss der Kirche aus Georg Dehios „Kirchliche Baukunst des Abendlandes“ von 1901 …   Deutsch Wikipedia

  • Oberleitungsbus — Der Oberleitungsbus Landskrona in Schweden …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”