Meïr

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Golda Meir (1973)

Golda Meir (hebräisch ‏גולדה מאיר‎, ursprünglich Golda Meyerson, geb. Mabowitsch; * 3. Mai 1898 in Kiew; † 8. Dezember 1978 in Jerusalem) war eine israelische Politikerin.

Sie war langjährige Außenministerin Israels und war vom 17. März 1969 bis 1974 der erste weibliche Premierminister Israels.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schon während ihrer frühesten Kindheit in Kiew erlebte Golda Meir Pogrome. Ihr Vater floh in die USA, als sie fünf Jahre alt war und holte 1906 seine Familie nach Milwaukee, Wisconsin nach. Gegen den Willen ihrer Eltern wurde sie Lehrerin, anschließend Bibliothekarin in Chicago und New York. Sie interessierte sich für Politik und wurde Mitglied der sozialistisch-zionistischen Bewegung. 1921 zog sie mit ihrem Mann, Morris Meyerson, nach Palästina. Dort lebten die beiden zwei Jahre in einem Kibbuz und zogen anschließend nach Tel Aviv. Ihre beiden Kinder, Menachem und Sahra, wurden in Jerusalem geboren.

1923 trat Golda Meir der Mapai-Partei bei. Von 1928 an war sie Aktivistin in der Gewerkschaft Histadrut, in der sie ab 1940 eine führende Rolle als politische Leiterin spielte. Die Histadrut entsandte sie in die USA zum Studium der dortigen Frauenorganisation. Nach ihrer Rückkehr baute sie die zionistisch-sozialistische Frauenbewegung in Israel auf. 1929 wurde sie Mitglied des Zionistischen Weltkongresses. Seit 1946 leitete sie die politische Abteilung der Jewish Agency.

Vor der Proklamation des Staates Israel führte Golda Meir geheime, vergebliche Verhandlungen zur Friedenssicherung mit dem jordanischen König Abdallah. Geprägt von ihrer Jugend im antisemitischen Russland war Politik für sie ein Kampf ums Überleben. Sie sah keinen möglichen Kompromiss zwischen den Interessen der arabischen und der jüdischen Bevölkerung in Israel („Die Araber wollen uns tot sehen. Wir wollen leben. Da gibt es keinen Kompromiss.“).

Golda Meir war 1948 die erste Botschafterin Israels in Moskau, zwischen 1949 und 1974 war sie Abgeordnete der Knesset, zwischen 1949 und 1956 war sie Arbeitsministerin in Israel; 1956 bis 1965 leitete sie das Außenministerium. Ihr Engagement für die Wiedervereinigung der Mapai-Partei machte sie von 1966 bis 1968 zu deren Generalsekretärin. Im März 1969 wurde Golda Meir schließlich als Nachfolgerin des zuvor verstorbenen Levi Eshkol zur Ministerpräsidentin gewählt. 1970 setzte sie gegen heftigen Widerstand in den eigenen Reihen den Waffenstillstand am Sueskanal durch. Wegen des anfangs erfolgreichen Überraschungsangriffs geriet sie am Ende des siegreichen Jom-Kippur-Kriegs von 1973 in eine heftige innenpolitische Kritik. Deshalb gab sie im Dezember 1973 ihren Rücktritt bekannt. Infolge einer längeren Regierungskrise übernahm sie das Amt der Ministerpräsidentin im März 1974 noch einmal, wurde aber im April 1974 durch Jitzhak Rabin abgelöst. Sie starb 1978 an Lymphdrüsenkrebs.

Zitate

  • „Es gibt so etwas wie die Palästinenser nicht“, sagte sie in einem Interview, das am 15. Juni 1969 in der Sunday Times veröffentlicht wurde. Ob sie damit das Existenzrecht der Palästinenser negierte oder nur die Begriffsdefinition „Palästinenser“ kritisierte, ist bis heute umstritten.[1][2]
  • „Frieden wird es geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen.“ („Peace will come when the Arabs will love their children more than they hate us.“) Vor dem National Press Club in Washington, 1957.
  • „Wenn es Frieden gibt, werden wir den Arabern vielleicht noch rechtzeitig verzeihen können, dass sie unsere Söhne getötet haben. Aber es wird schwieriger für uns sein, ihnen zu verzeihen, dass sie uns gezwungen haben, ihre Söhne zu töten.“ („When peace comes we will perhaps in time be able to forgive the Arabs for killing our sons. But it will be harder for us to forgive them for having forced us to kill their sons.“) Auf einer Pressekonferenz in London, 1969.

Siehe auch

Literatur

  • Golda Meir: Mein Leben. Ullstein, Berlin/Wien 1975, ISBN 3-455-05110-3 (Autobiografie)
  • Richard Amdur: Golda Meir: A Leader in Peace and War. Fawcette Columbine, New York 1990

Weblinks

Einzelnachweise

  1. hagalil.com:„Golda Meir: Respekt und Kritik zum 100.Geburtstag - 3. Mai 1898 - 8. Dezember 1978“ vom 05.05.1998
  2. Joseph Farah:„Es gibt kein palästinensisches Volk“ vom 11. Juli 2002


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