Midyat

Midyat

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Midyat
Wappen von Midyat
Midyat (Türkei)
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Basisdaten
Provinz (il): Mardin
Koordinaten: 37° 25′ N, 41° 22′ O37.41666666666741.3697222222221000Koordinaten: 37° 25′ 0″ N, 41° 22′ 11″ O
Höhe: 1.000 m
Einwohner: 54.799[1] (2008)
Telefonvorwahl: (+90) 482
Postleitzahl: 47500
Kfz-Kennzeichen: 47
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Gliederung: 9 Stadtbezirke (mahalle)
Bürgermeister: Şehmus Nasıroğlu (DP)
Webpräsenz:
Landkreis Midyat
Einwohner: 113.960[1] (2008)
Fläche: 1.054 km²
Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km²
Kaymakam: Fatih Akkaya
Webpräsenz (Kaymakam):

Midyat (arabisch ‏مديات‎, DMG Midyād, aramäisch ܡܕܝܕ Mëḏyaḏ, kurdisch Midyad) ist eine ursprünglich von Aramäern bewohnte Stadt in der Türkei mit 54.799 Einwohnern. Midyat befindet sich südlich in der türkischen Provinz Mardin, die an Syrien grenzt. Heute wird die Stadt überwiegend von Arabern und Kurden bewohnt.

Die Stadt liegt in etwa 1.000 m Höhe über dem Meeresspiegel in einer hügeligen Landschaft mit Wiesen, Äckern und Weinbergen. Midyat ist der Hauptort des Tur Abdin und seit 1478 Bischofssitz.

Inhaltsverzeichnis

Religion

Die syrisch-orthodoxe Mor-Scharbel-Kirche.

Bekannt ist Midyat dafür, dass früher dort mehr Christen (überwiegend syrisch-orthodox) als Yeziden und Moslems lebten. Auch ist die Anzahl der Kirchen höher als die der Moscheen. Doch aus Angst vor religiöser Verfolgung mussten die meisten Christen in andere Länder fliehen.

Die fünf Kirchen der Stadt sind Mar Schmuni, Mor Barsaumo, Mor Akhsnoyo (nach dem Hl. Philoxenos von Mabbug), Mor Scharbel, sowie eine protestantische Kirche und das alte Kloster Mor Abrohom, das auch heute noch bewohnt ist.

Das Kloster Mor Gabriel liegt etwa 20 km von Midyat entfernt. Ebenfalls im Landkreis Midyat liegen die Orte Altıntaş (Keferze) und Anıtlı (Hah), in denen einige Kirchen und Klöster liegen.

Wirtschaft

In wirtschaftlicher Hinsicht ist Midyat bekannt für seine Silberschmiede und Filigranarbeiten.

Geschichte

Panorama mit Kirchen, links die protestantische Jungfrau-Maria-Kirche in der Mitte die Mor-Scharbel-Kirche.

Midyat wird bereits im 9. Jahrhundert v. Chr. in den assyrischen Annalen als Höhlenstadt Madiat erwähnt, wovon sich der heutige Name Midyat ableitet. Auch wird berichtet dass die ersten Christen in Höhlen gelebt haben. Die Stadt wurde im Laufe der Geschichte oft von äußeren Kräften bedrängt und zerstört, so zuletzt im 1. Weltkrieg.

Nach 1930 wurde die Stadt mit Häusern und Kirchen wieder aufgebaut. Die Zahl der christlichen Einwohner stieg. Die meisten gehörten der Syrisch-orthodoxen Kirche an, einige waren syrisch-katholisch oder protestantisch.

Die syrisch-orthodoxe Mor-Barsaumo-Kirche, Midyat.

Aufgrund wiederholter Plünderungen durch Mongolen und türkische und kurdische Stämme in der Hochebene Tur Abdins, welche Ende des 14., 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts mit Massakern ihren Höhepunkt erreichten, wurde die aramäische Bevölkerung stark dezimiert. Nach diesem Ereignis in den Jahre 1915 suchten einige aramäischen Familien aus Midyat Zuflucht in den benachbarten arabischen Ländern, überwiegend in Syrien und im Libanon.

Es wird angenommen, dass bis in die frühen 1960er Jahre Midyat von mehr als 500 Familien bewohnt war. Die Aramäer stellten über 90 % der Bevölkerung dar. Heute gibt schätzungsweise nur noch 120 aramäischen Familien, die in Midyat wohnen, hingegen mindestens 60.000 kurdische Einwohner, von denen die meisten aus anderen Dörfern kommen.

Einzelnachweise

  1. a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 23. November 2009

Weblinks

 Commons: Midyat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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