Miguel Iglesias

Miguel Iglesias

Miguel Iglesias Pino de Arce (* 11. Juni 1830 in Cajamarca; † 7. November 1909 in Lima) war ein peruanischer General und Politiker und zeitweise amtierender Präsident.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre und Militärkarriere

Bereits in jungen Jahren half Iglesias bei der Verwaltung der Familiengüter in Cajamarca. 1865 wurde er zum Präfekten von Cajamarca ernannt. Während eines Konfliktes 1866 marschierte er als Kommandant eines Bataillons auf Lima zu. Er stieg danach in den Rang eines Leutnants auf. 1872 wurde er erneut zum Präfekten von Cajamarca.

Nach dem Ausbruch des Salpeterkrieges 1879 organisierte er eine Einheit aus 3.000 Männern und begab sich mit diesen nach Lima. Am Morgen des 22. Dezember vereinten sich die Bataillone, die Nicolás de Piérola bei der Absetzung von Luis La Puerta unterstützten, und nahmen die Stadt El Callao ein. Piérola machte Iglesias zu seinem Kriegsminister.

Verteidigung Limas

Iglesias war an der Schlacht von San Juan beteiligt. Sein Heer kam jedoch unter den Druck des chilenischen Generals Patricio Lynch und erlitt eine Niederlage. Iglesias wurde von den chilenischen Truppen freigelassen unter der Bedingung, der peruanischen Regierung ihre Forderungen zu überbringen.

Nach der Besetzung Limas kehrte Iglesias nach Cajamarca zurück. Er begab sich auf sein Landgut und zog sich bis 1881 aus der peruanischen Politik zurück.

Militärische Auseinandersetzungen im Norden Perus

Als sich Präsident Lizardo Montero im Februar 1882 nach Huaraz zurückzog, ernannte er Iglesias als den Ranghöchsten in der Militärhierarchie zum obersten politischen und militärischen Führer des Nordens (Jefe Superior Político y Militar del Norte).

In der Nähe des Landgutes von Iglesias kam es im selben Jahr zur Schlacht von San Pablo. Nach drei Tagen konnte er eine Siegesansprache an sein Heer richten:

Ihr habt gegen den Feind gekämpft und ihn besiegt; die Verwegenheit, welche Ihr gezeigt habt, war die Basis des Triumphs, und Eure Namen werden in goldene Lettern graviert und gemeißelt werden. Eure Verteidigung unserer Rechte, welche uns zum Sieg verholfen hat, ist der stärkste und beglückendste Beweis dafür, was ein Volk opferbereiter Patrioten zu leisten verpflichtet und im Stande ist... Bürger Cajamarcas: Der Ruhm des Triumphes vom 13. Juli 1882 gebührt Euch, als wirkungsvolle Beitragende zu diesem großen Erfolg wird man Euch stets betrachten im Kreise der Euren. Ich danke Euch und erwarte, dass ich Euch stets in der gleichen Weise bewähren werdet. Euer Mitbürger und Freund.

Der Sieg war jedoch nur ein vorübergehender, denn bereits nach kurzer Zeit organisierte sich das chilenische Heer neu und nahm die Stadt Cajamarca ein.

Präsidentschaft

Iglesias übernahm die Führung über die Nordprovinzen und errichtete im Juli desselben Jahres eine Regierung in Trujillo. Am 31. August veröffentlichte er das Manifest von Montán, in dem er auf den Frieden drang, selbst wenn er territoriale Konzessionen erforderte. Er erlaubte den Beginn von Verhandlungen mit dem Feind und berief einer Versammlung des Nordens sein, um hierzu Rückendeckung zu erhalten.

Per Gesetz vom 30. Dezember setzte die Versammlung eine neue Exekutive ein, deren Oberhaupt den Titel des Presidente Regenerador de la República erhielt. Am 1. Januar 1883 wurde Iglesias zum Presidente Regenerador gewählt.

Vier Tage später ermächtigte die Versammlung den Präsidenten Iglesias zu Friedensverhandlungen. Die Versammlung wurde jedoch weder von Nicolás de Piérola noch von Andrés Avelino Cáceres oder Lizardo Montero anerkannt, so dass das Peru politisch gespalten war.

Am 10. Juli 1883 kam es zur Schlacht von Huamachuco, in der die Truppen des chilenischen Leutnants Alejandro Gorostiaga Orrego jenen von Cáceres eine schwere Niederlage zufügten. Miguel Iglesias entsandte eine Sonderkommission, welche Gorostiaga zu seinem unerwarteten Sieg gratulierte. Cáceres war nun in seiner Bedeutung so eingeschränkt, dass er die Autorität von Iglesias nicht mehr gefährden konnte. Montero seinerseits wagte nicht, die Stadt Arequipa anzugreifen, da er deren Zerstörung riskiert hätte. Die Chilenen erkannten Iglesias als Vertreter der peruanischen Seite an.

Vertrag von Ancón und Kriegsende

Am 20. Oktober 1883 wurden in Ancón die Verhandlung über die Inhalte eines Friedensvertrages abgeschlossen. Nach der Unterzeichnung des Vertrages von Ancón wurde dieser am 11. März 1884 von der Konstituierenden Versammlung verabschiedet. Iglesias begab sich nach Lima, um von dort aus die Regierung zu führen.

In Folge der Niederlage und der Wiederherstellung der Ordnung begann die sogenannte Periode des "Zweiten Militarismus". Anfänglich war diese von der Auseinandersetzung zwischen dem Präsidenten Iglesias und dem Opponenten Cáceres, der wegen seines hartnäckigen Widerstandes gegen die chilenische Besatzung von seinen Anhängern als Kriegsheld angesehen wurde.

Auch wenn Iglesias verfassungsgemäßer Präsident war, gelang es ihm nicht, die Unterstützung der verbliebenen peruanischen Elite zu erlangen, welche sich eher Cáceres zuwandte. Diese Gruppe bestand vor allem aus früheren Mitgliedern des Partido Civil, welche eine aus Zivilisten bestehende Regierung wünschte.

Bürgerkrieg und Exil

Die konstituierende Versammlung beschloss 1884, dass Iglesias sich aus seinem Amte zurückziehen und Wahlen ausrufen sollte. Dieser zog es jedoch vor, weiter Präsident zu bleiben und forderte die uneingeschränkte Anerkennung durch Andrés A. Cáceres.

Cáceres rief sich seinerseits am 16. Juli 1884 zum Präsidenten aus, da die verfassungsgemäße Ordnung zusammengebrochen sei. Die Truppen von Iglesias und Cáceres trafen in Lima und Trujillo aufeinander. Nachdem er im Norden eine Niederlage erlitt, zog sich Cáceres in den Süden zurück, wo er sein Heer reorganisierten und für neue Attacken rüstete.

Nach Niederlagen im Zentralgebirge und bei Lima gab Iglesias am 3. Dezember 1885 als Präsident zurück. Antonio Arenas wurde sein Nachfolger und leitete den Übergang zu einer neuen Verfassung ein. Iglesias wurde 1886 aus Peru verbannt und ging mit seiner Frau Maria ins Exil nach Spanien. 1888 kehrte er nach Peru zurück, nachdem seine Verbannung aufgehoben worden war.

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