Mikrodeletion

Mikrodeletion
Deletion auf einem Chromosom.

Eine Deletion, auch Gendeletion, ist in der Genetik eine Variante der Genmutation bzw. Chromosomenmutation (und damit eine Chromosomenaberration), bei der eine Nukleotidsequenz bzw. ein Teil bis hin zum gesamten Chromosom fehlt. Deletion ist daher immer Verlust von genetischem Material. Jegliche Anzahl von Nukleinbasen können deletiert sein, von einer einzelnen Base (Punktmutation) bis hin zum Chromosom.

Es wird zwischen der interstitiellen und der terminalen Deletion unterschieden. Die erstere beschreibt einen Verlust innerhalb des Chromosoms, die letztere ein Verlorengehen eines Endabschnittes, also eines Teils des Telomerbereiches.

Als Folge der Deletion, kann nach der Translation der aus der DNA entstandenen mRNA ein fehlerhaftes Protein entstehen. Denn durch die Deletion von Basenpaaren kann eine Leserasterverschiebung-Mutation hervorgerufen werden, wenn eine Anzahl von Basenpaaren entfernt wurde, die nicht durch drei teilbar ist. Wird jedoch ein ganzes Codon/Basentriplett entfernt, entsteht höchstwahrscheinlich ein fehlerhaftes Protein – da eine Aminosäure fehlt – jedoch wird das Leseraster nicht verschoben. Da kann es auch durchaus vorkommen, dass das entstandene Protein noch teilfunktionsfähig ist und einen schwächeren Phänotyp hervorruft als eine Nullmutante.

Von Mikrodeletionen spricht man, wenn die Stückverluste der Chromosomen so klein sind, dass sie nur durch spezielle Techniken (z.B. FisH-Test) erkannt werden können.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • 1q21.1-Deletionssyndrom — Dieser Artikel wurde aufgrund von Mängeln auf der Qualitätssicherung der Redaktion Naturwissenschaft und Technik eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus den übergreifenden Themengebieten der Naturwissenschaften auf ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Kallmann Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 E23.0 Hypopituitarismus …   Deutsch Wikipedia

  • Mikropenis — Klassifikation nach ICD 10 Q55.6 Sonstige angeborene Fehlbildungen des Penis Hypoplasie des Penis …   Deutsch Wikipedia

  • Olfaktogenitales Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 E23.0 Hypopituitarismus …   Deutsch Wikipedia

  • Penishypoplasie — Klassifikation nach ICD 10 Q55.6 Sonstige angeborene Fehlbildungen des Penis Hypoplasie des Penis …   Deutsch Wikipedia

  • 22q11 — Klassifikation nach ICD 10 Q93.5 Sonstige Deletionen eines Chromosomenteils …   Deutsch Wikipedia

  • Agyrie — In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Bei den weitaus meisten Tierarten ist Lissenzephalie der normale Zustand, auch dort wird der Begriff verwendet Gancho Kolloquium Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Angelman-Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 Q93.5 Sonstige Deletionen eines Chromosomenteils Angelman Syndrom …   Deutsch Wikipedia

  • Bohring-Opitz-Syndrom — Das C Syndrom, auch unter den Synonymen Trigonozephalie Opitz und Opitz Trigonozephalie Syndrom bekannt, ist ein mit weniger als 50 dokumentierten Fallbeispielen sehr selten auftretender angeborener Symptomenkomplex, der beim männlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • CATCH-22-Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 Q93.5 Sonstige Deletionen eines Chromosomenteils …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”