- Minisender
-
Minisender (auch Transmitter genannt) verbreiten ein beliebiges Audiosignal im näheren Umfeld auf einer UKW-Frequenz. Damit kann z. B. die Musik eines MP3-Spielers auf jedem beliebigen Radio wiedergegeben werden, ohne dass eine Kabelverbindung zum Radio nötig wird. Dies ist z. B. vorteilhaft, wenn ein Autoradio keine externen Audioeingänge besitzt.
Solche Minisender fanden in den vergangenen Jahren zunächst außerhalb Deutschlands, u.a. in den USA, starke Verbreitung. Dort ist der Betrieb auch erlaubt. In Deutschland wurden die Sender seit etwa 2003 massenhaft in Internetauktionen angeboten, obwohl ihr Betrieb zunächst verboten war. Seit Anfang 2006 erlaubt die Bundesnetzagentur den Betrieb von Geräten mit einer CE-Kennzeichnung und einer effektiven Sendeleistung von 50 Nanowatt ERP. In anderen deutschsprachigen Ländern wie der Schweiz ist die Benutzung ebenfalls erlaubt; in Österreich ist immer noch nur der Verkauf gestattet. Mit dieser Leistung können nur wenige Meter überbrückt werden. Jedoch sind auch Geräte erhältlich, deren Sendeleistung sich bis in den Bereich weniger Milliwatt bewegt. Diese sind im Freien etwa bis zu 200 Meter mit einem gewöhnlichen Radio hörbar und können im Nahbereich andere Radios stören, wenn eine bereits belegte Frequenz gewählt wird.
Die Minisender kosten meistens zwischen 10 und 50 Euro und sind zum Teil stereofähig. Einige können mit PLL-Technik eine beliebige Frequenz den gesamten Bereich von 88 bis 108 MHz wählen. Andere bieten nur wenige festeingestellte Frequenzen an. Unter den nicht zugelassenen Geräten befinden sich auch solche, die unterhalb der UKW-Grenze von 87.5 MHz senden können. Diese Geräte sind vermutlich für das abweichende japanische UKW-Band (76-90 MHz) konzipiert und können bei Betrieb in Deutschland im nahen Umfeld Polizei- und Feuerwehrfunk im 4-Meter-Band stören.
Zum Betrieb eines solchen Minisenders wird eine Frequenz benötigt, auf der kein Radioprogramm ausgestrahlt wird.
Links
- Verfügung der Bundesnetzagentur (PDF-Datei; 19 kB)
- Heise-News: Bundesnetzagentur gestattet Privatfunk mit 50 Nanowatt
Wikimedia Foundation.