Ardorfer Kirche

Ardorfer Kirche
Ardorfer Kirche

Die Ardorfer Kirche ist das Kirchengebäude der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Ardorf, Stadt Wittmund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich gehörte die Ardorfer Kirche in den Jurisdiktionsbereich des ehemaligen Erzbistums Bremen. Die Patronatsrechte lagen bei der Johanniterkommende Burmönken. Die Reformation wurde im Harlingerland um 1538/39 eingeführt. Die Dorfbewohner hinderten den Ardorfer Pastor Mamme Folkert jedoch daran, auch die Kirchenreliquien zu verbrennen.

Baubeschreibung

Bei der Ardorfer Kirche handelt es sich um einen im 13. Jahrhundert entstandenen Mischbau. Die unterste Schicht des Bauwerks besteht aus Granitmauerwerk, das im oberen Teil durch Backstein vollendet wird.[1] Das Gotteshaus wird durch ein Walmdach abgeschlossen.

Die ursprüngliche Apsis war ungewöhnlich stark eingezogen, wurde aber ebenso wie der Giebel im Jahr 1844 abgetragen. Die Nord- und Südportale sind zugemauert; erst in jüngster Zeit ist das Gotteshaus wieder durch das Südportal zugänglich. Im 16. Jahrhundert erhielt die Kirche ihren jetzigen Westeingang.

Die Mauerzone zwischen Granitmauerwerk und Dachstuhl wird aus Backsteinen gebildet. Besonders die im Mauerwerk eingearbeiteten Lisenen sind markant sichtbar. Auch die Sichelbögen über den kleinen Rundbogen-Fenstern sind Ausdruck ästhetischer Baukunst jener Zeit. Der freistehende Glockenturm mit einem Zeltdach wurde 1807 errichtet. Der Guss der gemeindeeigenen Glocke erfolgte bereits im Jahr 1633.

Ausstattung

Ältester Einrichtungsgegenstand ist der 1987 restaurierte Taufstein aus dem 13. Jahrhundert, der aus Backstein gemauert ist und alte Malereien aufweist. Die schmuckvolle Kanzel mit sechseckigem Schalldeckel aus dem Jahr 1600 stammt aus der Norder Ludgerikirche. Das Lesepult datiert von 1650. Vom Esenser Orgelbauer Arnold Rohlfs wurde 1847 die Orgel gefertigt und im Jahr 2003 von Martin ter Haseborg restauriert. Das Instrument verfügt über zehn Register auf einem Manual und ein angehängtes Pedal. Eine weitere Besonderheit im Innenraum ist das im Januar 1998 angeschaffte Altarbild mit acht Bildertafeln des Künstlers Hermann Buß aus Norden.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher sind ab 1749 erhalten. Es gibt auch ein Ortssipppenbuch.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1986, ISBN 3-925365-07-9.
  • Robert Noah: Gottes Häuser in Ostfriesland. Soltau-Kurier, Norden 1989, ISBN 3-922365-80-9.

Weblinks

  • Genealogie-Forum: Ardorf
  • Kirchenkreis Harlingerland: Ardorf

Einzelnachweise

  1. Hermann Haiduck: Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Küstenraum. Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1986, ISBN 3-925365-07-9, S. 48f.
53.5355555555567.6895

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludgeri-Kirche (Norden) — Die Ludgeri Kirche Norden Die evangelisch lutherische Ludgeri Kirche steht im Zentrum des Marktplatzes der Stadt Norden. Das romanisch gotische Bauwerk wurde in mehreren Bauabschnitten vom 13. Jahrhundert bis 1455 errichtet. Die Ludgerikirche ist …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Georg-Kirche (Eggelingen) — St. Georg Kirche. Die evangelisch lutherische St. Georg Kirche in Eggelingen, Ortsteil der ostfriesischen Stadt Wittmund ist eine romanische Backsteinkirche, deren Mauern mit einer Höhe von 13,16 Metern als die höchsten Ostfrieslands gelten …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Marien-Kirche (Buttforde) — Außenansicht mit Glockenturm Die Evangelisch Lutherische St. Marien Kirche im Wittmunder Stadtteil Buttforde ist eine Granitquaderkirche von hoher kunstgeschichtlicher Bedeutung über den ostfriesischen Raum hinaus.[1] Das romanische Bauwerk wur …   Deutsch Wikipedia

  • Blersumer Kirche — Blersumer Kirche. Die evangelisch lutherische Blersumer Kirche steht in Blersum, einem Ortsteil der ostfriesischen Stadt Wittmund. Die romanische Backsteinkirche wurde zwischen 1250 und 1270 errichtet und zählt damit zu den ältesten des… …   Deutsch Wikipedia

  • Carolinensieler Kirche — Die evangelisch lutherische Carolinensieler Kirche in Wittmund Carolinensiel ist die einzige Kirche weltweit, die auf einem Deich gebaut wurde.[1] Sie wurde 1776 errichtet und ist Teil des Carolinensieler Museumswegs …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Dionysius-Kirche (Asel) — St. Dionysius Kirche Die evangelisch lutherische St. Dionysius Kirche in Asel, einem Ortsteil von Wittmund, wurde um 1200 als romanische Saalkirche aus Granitquadern erbaut. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Florian-Kirche (Burhafe) — St. Florian Kirche Die evangelisch lutherische St. Florian Kirche in Burhafe, einem Ortsteil von Wittmund, wurde 1821 auf einer Warft als klassizistische Saalkirche erbaut. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Ardorf — Stadt Wittmund Koordinaten: 53° 32′ …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Sakralbauten in Ostfriesland — Hinweise zur Nutzung der Tabelle Diese Liste ist sortierbar. Die Voreinstellung erfolgt nach dem Namen des Ortes, in dem die Kirche steht. Darüber hinaus kann sie nach dem Namen der Kirche (alphabetisch), dem Namen der Stadt oder Gemeinde… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der historischen Kirchen in Ostfriesland — Hinweise zur Nutzung der Tabelle Diese Liste ist sortierbar. Die Voreinstellung erfolgt nach dem Namen des Ortes, in dem die Kirche steht. Darüber hinaus kann sie nach dem Namen der Kirche (alphabetisch), dem Namen der Stadt oder Gemeinde… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”