- Miruts Yifter
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Miruts Yifter (auch: Muruse Yefter; * unsicher: 15. Mai 1944[1] in Adigrat, Provinz Tigray) ist ein ehemaliger äthiopischer Langstreckenläufer und Olympiasieger.
Yifter arbeitete in seiner Jugend bei verschiedenen Unternehmen als Lieferwagenfahrer. Sein Talent als Langstreckenläufer wurde entdeckt, als er seine Dienstzeit in der äthiopischen Luftwaffe absolvierte. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde Yifter Dritter über 10.000 Meter, erschien jedoch zu spät zum Finale des 5000-Meter-Rennen, nach seinen Angaben wegen eines Versehens seiner Trainer. 1973 gewann er bei den Panafrikanischen Spielen Gold über 5000 und Silber über 10.000 m. Der Boykott Äthiopiens, das sich den anderen afrikanischen Staaten anschloss, verhinderte seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1976 in Montreal. 1979 wurde er Afrikameister über 5000 und 10.000 m.
Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau übernahm er im 10.000-Meter-Rennen mit einer der für charakteristischen Tempoverschärfungen, die ihm den Beinamen „Yifter the Shifter“ eingebracht hatten, ca. 300 Meter vor dem Ziel die Führung und siegte mit mehreren Sekunden Vorsprung. Fünf Tage später, im Finale des 5.000-Meter-Laufs, wurde Yifter in der letzten Runde eingekreist. Doch 300 Meter vor dem Ziel machte sein Landsmann Mohamed Kedir für ihn Platz, und Yifter spurtete zum Sieg.
Eines der größten Geheimnisse an den Spielen in Moskau war sein Alter, über das Schätzungen zwischen 33 und 42 Jahren kursierten. Yifter selbst verweigerte eine genaue Antwort und sagte zu Reportern:
„Männer können mir meine Hühner stehlen, Männer können mir meine Schafe stehlen. Doch kein Mann kann mir mein Alter stehlen.“
In den 1990er Jahren zog Miruts Yifter nach Kanada, wo er als Leichtathletiktrainer wirkte.
Weblinks
- Athletenporträt von Miruts Yifter bei der IAAF (englisch)
- Kurzportrait auf der Website des IOC
- Miruts Yifter auf sporting-heroes.net
- Kurzbiografie auf MediaETHIOPIA
- Miruts Yifter - „Bekele reminds me of myself“, Artikel auf der IAAF-Website, 14. August 2004
Fußnoten
- ↑ arrs.net: Olympic Games 5000 meters – 1980
1912: Hannes Kolehmainen | 1920: Joseph Guillemot | 1924: Paavo Nurmi | 1928: Ville Ritola | 1932: Lauri Lehtinen | 1936: Gunnar Höckert | 1948: Gaston Reiff | 1952: Emil Zátopek | 1956: Wolodymyr Kuz | 1960: Murray Halberg | 1964: Bob Schul | 1968: Mohamed Gammoudi | 1972: Lasse Virén | 1976: Lasse Virén | 1980: Miruts Yifter | 1984: Saïd Aouita | 1988: John Ngugi | 1992: Dieter Baumann | 1996: Vénuste Niyongabo | 2000: Million Wolde | 2004: Hicham El Guerrouj | 2008: Kenenisa Bekele
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