- Mite Kremnitz
-
Mite Kremnitz, geb. Marie Charlotte von Bardeleben (Pseudonyme „George Allan“, „Dito und Idem“) (* 4. Januar 1852 in Greifswald; † 18. Juli 1916 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kremnitz war die Tochter des renommierten Chirurgen Heinrich Adolf Bardeleben. Sie wuchs in Greifswald, London und Berlin (ab 1868) auf. Am 15. Oktober 1872 heiratete sie in Berlin den praktischen und späteren Chef-Arzt Wilhelm Kremnitz und übersiedelte mit ihm 1875 nach Bukarest. Das Paar hatte zwei Kinder.
In Rumänien befreundete sie sich mit Königin Elisabeth, die unter dem Pseudonym „Carmen Sylva“ als Schriftstellerin tätig war, und wurde ab 1881 offiziell ihre Vorleserin und Hofdame. Zusammen mit ihr veröffentlichte Kremnitz Briefromane und ein Drama unter dem Pseudonym „Dito und Idem“. Ab 1890 schrieb sie unter dem Pseudonym „Mite Kremnitz“.
Nach dem Tod ihres Mannes 1897 kehrte Kremnitz nach Berlin zurück, wo sie im Winter in Wilmersdorf wohnte, während sie im Sommer in Brand in Vorarlberg wohnte.
Zitat
- Carmen Sylva hatte die deutsche Frau eines deutschen Arztes in Bukarest kennengelernt. Mite Kremnitz wurde offizielle Vorleserin der impulsiven Königin. Die gemeinsamen Werke der beiden ungleichen Frauen erschienen unter dem Pseudonym Dito und Idem. Mite Kremnitz stand neuen Literaturauffassungen wie dem Realismus und dem Naturalismus aufgeschlossen gegenüber, Carmen Sylva dagegen verachtete moderne Strömungen in der Literatur und Kunst. Diese Unstimmigkeit und ihre okkultistischen Neigungen führten zum Bruch zwischen den Frauen. Quelle
Werke
- (Hrsg.) Rumänische Dichtungen (dt. von Carmen Sylva), 1881
- Fluch der Liebe, Novellen, 1881
- Neue rumänische Skizzen, 1881
- Rumänische Märchen, 1882
- Aus der rumänischen Gesellschaft, zwei Romane, 1882
- Ein Fürstenkind, Roman, 1883
- Rumäniens Anteil am Kriege 1877-78, 1887
- Dito und Idem: Anna Boleyn, historisches Trauerspiel, 1886 (gem. mit Carmen Sylva)
- Dito und Idem: Astra, Briefroman, 1886 (gem. mit Carmen Sylva)
- Dito und Idem: Feldpost, Briefroman, 1886 (gem. mit Carmen Sylva)
- Dito und Idem: Rache und andere Novellen, 1888 (gem. mit Carmen Sylva)
- Dito und Idem: In der Irre, Novellen, 1887 (gem. mit Carmen Sylva)
- Ausgewanderte, Roman, 1890
- Elina. Zwischen Kirche und Pastorat, 2 Novellen, 1894
- Sein Brief, Novellen, 1896
- Herr Baby. Eine Kindergeschichte, 1901
- Mann und Weib, Novellen, 1902
- Am Hofe der Ragusa, Roman, 1902
- Fatum, Erzählungen, 1903
- König Karol von Rumänien. Ein Lebensbild, 1903
- Carmen Sylva, Biographie, 1903
- Maria, Fürstin Mutter zu Wied, Prinzessin zu Nassau. Lebensbild, 1904
- Mutterrecht, Novellen, 1906
- Eine Hilflose, Roman, 1906
- Was die Welt schuldig nennt, 1907
- Der rote Streif. Eine Liebesgeschichte, 1908
- Ist das - das Leben?, Roman, 1909
- Die Getäuschten, Roman, 1909
- Laut Testament, Roman, 1911
- Tönendes Erz, Lustspiel, 1912
- Das Geheimnis der Weiche, Erzählungen, 1913
Literatur
- Renate Grebing: Mite Kremnitz : (1852 - 1916); eine Vermittlerin der rumänischen Kultur in Deutschland. Frankfurt/M. - Bern : Lang, 1976, ISBN 3-261-02073-3
Weblinks
- Literatur von und über Mite Kremnitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wikimedia Foundation.