- Mittlerer Isarkanal
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Der Mittlere-Isar-Kanal ist ein Kanal parallel zur Isar, der nördlich von München etwa 64 Kilometer lang rechts der Isar durch das Erdinger Moos verläuft.
Der Kanal zweigt am Stauwehr von Oberföhring (bei der nördlichen Stadtgrenze von München) von der Isar ab, verläuft noch wenige Kilometer parallel zum Fluss und biegt direkt nördlich von Unterföhring nach Osten ab. Dort geht er nach einigen Kilometern in den Ismaninger Speichersee über und versorgt dessen angeschlossene Teiche, welche zur Fischzucht genutzt werden. Ab hier ist die umgebende Landschaft das Erdinger Moos. Bei Neufinsing verlässt der Kanal den Speichersee über ein Wasserkraftwerk und fließt weiter Richtung Norden, westlich vorbei an Erding. Auf der Höhe des Münchener Flughafens biegt der Kanal nach Nordosten ab und verläuft parallel zur Isar, in die er östlich von Moosburg mündet. In diesem letzten Abschnitt befinden sich zwei weitere Speicherseen, der Moosburger und der Echinger Speichersee.
Der Kanal ist nicht schiffbar und dient ausschließlich der Elektrizitätserzeugung. Dabei werden der Isar bis zu 150 m³/s[1], entzogen, wodurch der Hauptfluss zwischen Oberföhring und der Ampermündung hinter Moosburg gelegentlich unter Wassermangel leidet. Insgesamt sieben Wasserkraftwerke dienen der Stromerzeugung.
- Speicherseekraftwerk Ismaning
- Kraftwerk Neufinsing
- Kraftwerk Aufkirchen
- Kraftwerk Eitting
- Kraftwerk Pfrombach
- Uppenbornwerke 1 und 2
Geschichte
Die Idee, mit einen Kanal den Höhenunterschied von 88 Metern zwischen München und Landshut zur Elektrizitätsgewinnung zu nutzen, stammt von Oskar von Miller. Die Erdarbeiten begannen 1919. Der erste Abschnitt von Oberföhring bis Berglern, wo der Kanal über die Sempt wieder zurück in die Isar geleitet wurde, war 1925 abgeschlossen. Von 1926 bis 1929 wurde der Kanal bis Moosburg verlängert. Ein willkommener Nebeneffekt des Kanalbaus war die Absenkung des Grundwasserspiegels, wodurch die endgültige Trockenlegung des Erdinger Moos erreicht wurde.
Quellen
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