- Moosburg an der Isar
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Wappen Deutschlandkarte 48.46666666666711.933333333333421Koordinaten: 48° 28′ N, 11° 56′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Freising Höhe: 421 m ü. NN Fläche: 43,86 km² Einwohner: 17.554 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 400 Einwohner je km² Postleitzahlen: 85360–85368 Vorwahl: 08761 Kfz-Kennzeichen: FS (Kennzeichen mit einem Buchstaben H, M, P, R und vier Ziffern; Buchstabe I und 1 bis 4 Ziffern und zwei Buchstaben mit einem I von 1 bis 9)[2] Gemeindeschlüssel: 09 1 78 143 Adresse der
Stadtverwaltung:Stadtplatz 13
85368 MoosburgWebpräsenz: Bürgermeisterin: Anita Meinelt (CSU) Lage der Stadt Moosburg a.d.Isar im Landkreis Freising Moosburg an der Isar (amtlich: Moosburg a.d. Isar) ist die älteste Stadt im oberbayerischen Landkreis Freising und liegt 45 km nordöstlich von München auf halber Strecke zwischen der Großen Kreisstadt Freising und der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut, eingebettet in einer Art Insellage zwischen den Flüssen Isar und Amper. Moosburg erhielt im Jahre 1331, vor Freising (1359), das Stadtrecht und ist ein Mittelzentrum in der Region München.
Der internationale Flughafen München Franz Josef Strauß ist 15 km entfernt und über die Autobahnausfahrt Moosburg-Süd an der A92 zu erreichen. Als Regionalexpress-Haltepunkt im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ist die Stadt ein beliebter Wohnort für 4.755[3] Pendler nach München, Freising, Landshut und zum Flughafen. Andererseits ist die Stadt als Standort verschiedener Industriebetriebe aber auch das Ziel von 3.108[3] Pendlern aus dem Umland und hat selbst 1.718 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Es gibt neben chemischer, elektrotechnischer und der Nahrungsmittelindustrie auch eine Maschinenfabrik in der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Stadtgebiet ist geprägt durch eine Vielzahl von Flüssen, Bächen und Kanälen. So münden in der näheren Umgebung neben der Amper auch die Sempt, die Strogen und die Dorfen in die Isar. Östlich der Isar verläuft der Mittlere-Isar-Kanal. Hier befinden sich die Uppenbornwerke der Stadtwerke München. Die Speicherseen dieser Anlage bilden die Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen.
Stadtteile
Das Kerngebiet der Stadt zwischen Isar und Amper gliedert sich in die Stadtteile Altstadt, Michaelivorstadt, Bonau, Westerberg und seit 1945 Neustadt. 1972 bis 1978 wurden im Rahmen der bayerischen Gemeindegebietsreform die vorher selbständigen Gemeinden Thonstetten (mit Grünseiboldsdorf und Moosham), Niederambach (mit Oberambach, Feldkirchen und Kirchamper) und Pfrombach (mit Aich) eingemeindet, so dass sich das Stadtgebiet von 14 auf über 43 km² vergrößerte. 1978 kam dann noch die Siedlung Uppenbornstraße aus der vormaligen Gemeinde Volkmannsdorferau hinzu. Auf dem ehemaligen Gemeindegebiet Pfrombachs, unmittelbar in Stadtnähe, entstand das Gewerbe- und Industriegebiet Degernpoint als neuer Stadtteil.
Nachbarorte
Die Stadt Moosburg a. d. Isar befindet sich in unmittelbarer Grenzlage zwischen Nieder- und Oberbayern, den Landkreisen Freising, Erding und Landshut. Im Norden und Nordosten wird das Stadtgebiet von der Gemeinde Wang umschlossen. Im Osten grenzen die im Landkreis Landshut (Niederbayern) gelegenen Gemeinden Eching und Buch am Erlbach an. Im Süden die im Landkreis Erding gelegene Gemeinden Langenpreising und Berglern. Im Westen schließlich noch die im Landkreis Freising gelegenen Gemeinden Langenbach und Haag an der Amper.
Mittelzentrum
Moosburg a. d. Isar ist als im Landesentwicklungsprogramm ausgewiesenes Mittelzentrum laut dortiger Festlegung der zentrale Ort für die Umlandgemeinden Hörgertshausen, Gammelsdorf, Nandlstadt, Mauern, Wang und Langenpreising, also für insgesamt 33.646 Einwohner. Darüber hinaus ist es dies auch wegen der zentralen Einrichtungen, wie der Schulen, der vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und nicht zuletzt wegen der kurzen Entfernungen und der hervorragenden Straßenanbindungen für weitere 31.698 Einwohner der Gemeinden Bruckberg, Buch am Erlbach und Vilsheim im Landkreis Landshut, Kirchberg, Wartenberg, Fraunberg und Berglern im Landkreis Erding, sowie Langenbach, Haag an der Amper und Attenkirchen im Landkreis Freising.
Geschichte
Der Hügel, auf dem die Altstadt liegt, war bereits zu keltischer Zeit besiedelt, wie Ausgrabungen beim Bau des früheren Krankenhauses gezeigt haben. Unterhalb der heutigen Friedhofskirche (Richtung Altstadt) befand sich ein römisches Fort am Kreuzungspunkt dreier alter Handelswege (isaraufwärts Richtung Freising, isarabwärts Richtung Landshut und nach Norden in Richtung der ehem. Keltenmetropole bei Manching).
Frühmittelalter
Die Klostersiedlung "Mosabyrga" wurde um 770 erstmals urkundlich erwähnt. Die Mönche Albin und Rhenobot brachten um 800 die Reliquien des heiligen Kastulus nach Moosburg.
Hochmittelalter
1021 wurde das Benediktinerkloster aufgelöst und ein Chorherrenstift gegründet. Ein Großbrand vernichtete 1207 das gräfliche Schloss und große Teile des Münsters. Das Kastulusmünster wurde 1212 geweiht.
Spätmittelalter
Im Jahre 1331 erhielt Moosburg das Stadtrecht. 1403 war Baubeginn für Stadtmauer und Stadttore. Am 26. April 1632 wurde Moosburg dann von den Schweden erobert und 1634 geplündert.
1702 wurde fast die Hälfte der Stadt durch einen Großbrand zerstört, ein erneutes Feuer suchte die Stadt 1865 heim.
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Moosburg als Sitz eines Landgerichts auch selbstständiger Verwaltungsbezirk im damaligen Isarkreis, der später zum Bezirk Oberbayern wurde. Er umfasste das Gebiet des heutigen nördlichen Landkreises Freising und die angrenzenden Gemeinden von Schweitenkirchen über Wolnzach und Obersüßbach bis Bruckberg. Zusammen mit dem Landgerichtsbezirk Kranzberg erfolgte dann die Eingliederung in den neuen Landkreis Freising.
Im September 1939, kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, wurde im Norden Moosburgs das Kriegsgefangenenlager STALAG VII A errichtet, das 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde. Danach wurde dort ein US-Zivilisten-Internierungslager eingerichtet. Ab 1948 entstand auf dem Gelände der Moosburger Stadtteil Neustadt, der zunächst überwiegend von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen besiedelt war.
1965 erhielt die Stadt den heutigen Namen "Moosburg an der Isar". 1971 wurde vom damaligen Stadtrat im Rahmen der bayerischen Gemeindegebietsreform entschieden, auch weiterhin im Landkreis Freising und damit in Oberbayern zu verbleiben und nicht – wie das benachbarte Bruckberg – nach Niederbayern zu wechseln.
Im Jahr 2010 wurde in Moosburg erstmals ein Festspiel aufgeführt, welches unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten stand und sich mit der Geschichte der historisch bedeutsamen Stadt auseinandersetzte. [4]
Eingemeindungen
Am 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Thonstetten eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
Die Bevölkerung von Moosburg (frühere Zahlen zur Vergleichbarkeit auf die heutigen Stadtgrenzen umgerechnet) hat sich seit der ersten Volkszählung von 1840 wie folgt entwickelt:
Jahr Einwohner (V) 1840 2.643 (V) 1871 3.459 (V) 1900 3.970 (V) 1925 5.093 Jahr Einwohner (V) 1939 6.169 (V) 1950 10.023 (V) 1961 11.310 (V) 1970 13.050 Jahr Einwohner 1980 13.236 (V) 1987 14.251 1990 15.243 2000 16.607 Jahr Einwohner 2005 17.276 2006 17.284 2007 17.492 2008 17.430 Jahr Einwohner 2009 17.487 (jeweils zum 31. Dezember[3] / (V): Tag der Volkszählung)
Trotz Einführung der Zweitwohnungssteuer und damit bedingter Rückverlagerung der Erstwohnsitze in die Landeshauptstadt München zum 1. Januar 2006 gab es, dem Trend in der Flughafenregion folgend, wieder einen leichten Einwohnerzuwachs. Im Jahr 2007 ist die Einwohnerzahl insbesondere durch die Ausweisung eines Neubaugebieten mit 1,2 % wieder stärker gewachsen, im Jahr 2008 mangels neuer Baugebiete wieder leicht gesunken. Durch Ausweisung zweier Neubaugebiete (Am Mühlbachbogen Nord, Alte Thalbacher Str. I) ist ab 2010 wieder ein deutlichen Einwohnerzuwachs zu verzeichnen (Stand 30. September 2010: 17.574).
Wappen
Das Moosburger Wappen zeigt geteilt von Silber und Rot oben zwei rote Rosen, unten eine silberne. Ursprünglich geht das Wappen auf die Grafen von Moosburg zurück, welche bis 1281 in Moosburg lebten. Nach Aussterben des Grafenhauses konnte die Stadt die drei Rosen für sich beanspruchen. Die älteste Abbildung des Wappens ist in der Ursulakapelle im Kastulusmünster zu sehen. Dort ziert es das Deckenfresko der ehemaligen Grabgelege der Grafen. Hier ist jedoch die Farbgebung umgekehrt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das auf einer Anhöhe befindliche Stadtzentrum wird überragt von den Türmen des Kastulusmünsters und der Johanneskirche. Da beide Kirchtürme mit jeweils 50 Meter die gleiche Höhe aufweisen, äußerlich sehr ähnlich gestaltet wurden und beide Kirchen sehr eng zusammenstehen, hat man aus Richtung der Domstadt Freising kommend den Eindruck, dass auch die Stadt Moosburg a. d. Isar einen eigenen Dom mit zwei Türmen besitzt.
- Kastulusmünster (Anfang des 19. Jahrhunderts berühmte Wallfahrtskirche): Einen besonderen Bekanntheitsgrad hat der im Jahre 1514 von dem Landshuter Bildhauer Hans Leinberger geschnitzte Hochaltar im Kastulusmünster. Diesen Altar zieren folgende Figuren: in der Mitte die Hl. Maria mit Kind, eingeschlossen vom Hl. Kastulus und vom Hl. Heinrich. Hinter dem Altarkreuz ist der Kastulusschrein zu sehen. Ein Großteil der Gebeine des Hl. Kastulus, die ursprünglich von Albin und Rhenobot nach Moosburg gebracht wurden, befinden sich heute in der Landshuter Martinskirche.
- Johanniskirche: aus dem 15. Jh. Vom Altar von Hans Leinberger sind lediglich zwei Flügelreliefs erhalten, die sich in Museen befinden. 1980 wurden beim rechten Seitenportal mehrere Grabsteine und Fresken entdeckt. Der Turm der Johanniskirche diente lange Zeit als Stadtturm, in dem sich die Wohnung des Türmers befand. Deswegen befindet sich der Turm der Johanniskirche, im Gegensatz zum Turm des Kastulusmünsters, im Besitz der Stadt.
- Friedhofskirche St. Michael: Im 13.Jh erbaut. Teils gotisch aber auch barocke Elemente
- Piuskirche: Im Gebiet des ehemaligen Strafgefangenenlagers, vor allem für die Heimatvertriebenen. Finanziert wurde sie unter anderem durch eine große Spende von Papst Pius XII. Geplant von Architekt Friedrich Haindl, 1950 eingeweiht. Direkt neben der Kirche steht der Franzosenbrunnen, der 1942 von einem französischen Kriegsgefangenen im Stalag VII A gestaltet wurde, und auf dem die vier größten französischen Flüsse dargestellt sind; er wurde 1963 hier aufgestellt.
- Filialkirche St. Valentin (Thonstetten)
- Heimatmuseum am Kastulusplatz in alter Klosterschule (Vor- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Handwerk, Landwirtschaft, Volkskunst)
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Moosburg an der Isar
Gedenkstätten
- Gedenkstätte Oberreit, ein Holzkreuz erinnert an die hier zunächst bestatten Toten des Kriegsgefangenenlagers
- Gedenkstein mit Brunnen: Nördlich des Stadtgebietes wurde 1939 das Kriegsgefangenen-Stammlager VII A der Wehrmacht errichtet. Heute durch den Stadtteil Neustadt überbaut. Ein Gedenkbrunnen des französischen Bildhauers Antoniucci Volti erinnert seit 1963 an das Stalag VII A.[6]
Galerie
Politik
Mit 63 % der Stimmen wurde die Bürgermeisterin Anita Meinelt bei den Kommunalwahlen 2008 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Stadtrat
Dem Stadtrat gehören ab Mai 2008 vier Parteien und Gruppierungen an:
Partei CSU SPD FW Grüne Sitze 10 5 6 3 Erste Bürgermeister seit 1933
Name von bis Partei Dr. Hermann Müller 1933 29.04.1945 Max Fertl 09.05.1945 13.08.1945 Richard Braun 13.08.1945 30.04.1956 CSU Josef Erber 01.05.1956 19.07.1965 SPD Oscar Hertel 01.10.1965 30.04.1978 SPD Herbert Franz 01.05.1978 30.04.1984 CSU Anton Neumeier 01.05.1984 30.04.2002 SPD Anita Meinelt 01.05.2002 CSU Partnerstädte
Die Stadt Moosburg a.d.Isar verbinden drei Städtepartnerschaften und zwei Städtepatenschaften mit anderen Städten. Dies sind:
Städtepartnerschaften
seit 29. September 1973: Bry-sur-Marne, (Frankreich)
seit 18. Juli 1981: Rochester, (USA)
seit 15. Juli 1991: Moosburg, (Österreich)
Städtepatenschaften
seit 8. April 1968: Kynšperk nad Ohří (Königsberg a.d. Eger), (Tschechien)
seit 9. Juli 1973: Odžaci (Hodschag), (Serbien)
Ehrenbürger
siehe: Liste der Ehrenbürger von Moosburg a.d.Isar
Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen und Freizeit
Schulen
In Moosburg befinden sich insgesamt acht Bildungseinrichtungen.
Die Mehrzahl der Schüler kommt dabei aus umliegenden Gemeinden der Landkreise Freising, Erding und Landshut, so dass die Stadt das Bildungszentrum einer landkreisübergreifenden kleinen Region darstellt.
In letzter Zeit gab es bei den Moosburger Schulen wegen zunehmender Schülerzahlen, insbesondere durch die neuen Schulsysteme (R6 und G8), immer mehr Raumprobleme. Die Lösungen hierzu wurden unterschiedlich gehandhabt. Am Gymnasium wurde der lang umstrittene 3-geschossige Erweiterungsbau errichtet und zum Schuljahr 2007/08 eröffnet. Das von der Stadt Moosburg a. d. Isar an den Landkreis Freising verkaufte, direkt neben der Realschule liegende Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule wurde für die Realschule renoviert, umgebaut und im September 2007 bezogen. Auch die Hauptschule wurde durch einem Neubau erweitert.
Nachfolgend findet sich eine Auflistung der Schulen in Moosburg.
Volksschulen
- Grundschule Nord
- Grundschule Süd
- Hauptschule
weiterführende Schulen
- Kastulus-Realschule Moosburg
- Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium
weitere Schulen
- Volkshochschule Moosburg
- Evangelisches Erwachsenenbildungswerk
Freizeit und Sportanlagen
- Freibad
- Hallenbad
- Eisstadion (Sparkassen-Arena, überdacht)
- DAV Kletteranlage
- Skateanlage
- Kegelhalle
- Jugendzentrum
- Tennishalle mit Tennisplätzen (TC Moosburg)
- Fußballanlage Bonau (Zusammenschluss zum FCM aus den Vereinen Real Bonau und SpVgg)
- Fußballanlage Neustadt (TSV Moosburg Neustadt)
- Fahrrad-Tricks Gelände und Bolzplatz
- Zwei Dreifach-Turnhallen (Albinstraße und Realschule) sowie Zweifachturnhalle (Gymnasium), Stadthallen-Turnhalle und die SGM-Turnhalle neben dem Eisstadion
Wirtschaft
In Moosburg sind einige größere Industriebetriebe ansässig, die teilweise von internationaler Bedeutung sind:
- Jungheinrich AG: Größtes Produktionswerk des Gabelstaplerherstellers mit Zentrale in Hamburg (ehem. Steinbock)
- Hofmeister Käserei: Stammsitz in Heising, Allgäu, Produktion von Hartkäse Original Illertaler Emmentaler, Milchpulver und Schmelzkäse
- Driescher: Hochspannungs- und Hochstromanlagen
- Süd-Chemie: Tonerden, Katalysatoren für die Prozessindustrie, Zusätze für Farben (Anti-Tropf), Katzenstreu
- Heinz: Entsorgung für den Landkreis Freising, Kühlhaus und Logistik
- CitrinSolar: Thermische Solaranlagen, Haus- u. Wärmetechnik
- S&R Elektroanlagen GmbH Schaltanlagen, Steuerungen, Gebäudeautomatisierung
Verkehrsanbindung
Bahn
Die Stadt Moosburg a. d. Isar durchläuft seit 1858 die Hauptbahn München-Landshut-Regensburg. Diese Strecke ist seit dem 25. November 1891 zweigleisig und wird bereits seit dem 3. Oktober 1925 elektrisch betrieben. Werktags halten am Bahnhof 82 (2009: 66) Regionalexpresszüge und Regionalbahnen nach München, Landshut, Regensburg, Nürnberg und Passau, am Samstag 66 und Sonntag 63 (2009: 48) Züge. Mehr als 5.000 Reisende frequentieren den Bahnhof täglich, der damit der meistgenutzte Durchgangsbahnhof (außerhalb der S-Bahngebiete) ganz Bayerns ist. Am 28. Oktober 2007 wurde das Elektronische Stellwerk Moosburg in Betrieb genommen, welches (ferngesteuert aus der Betriebszentrale München) für den Bereich Landshut - Marzling die Betriebsabwicklung von 28 km Strecke, 2 Bahnhöfen und 18 verbliebenen Bahnübergängen übernimmt.
Im Dezember 2009 wurde das Zugangebot im Rahmen der Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft insbesondere mit der Einführung des Donau-Isar-Express in der Relation München - Landshut - Passau neu geordnet. Es halten seitdem 24% mehr Züge, also mindestens im Stundentakt.
Auch wird seit längerem darüber nachgedacht, die Münchner S-Bahn bis Moosburg a. d. Isar fahren zu lassen. (siehe: S-Bahn München unter "Planungen zum weiteren Ausbau" ). Hierfür haben zunächst die Zwischenhalte Marzling (2007) und Langenbach (2010) neue Bahnsteige und Zugangsanlagen erhalten. Während die Reisezeit der verlängerten S1 mit 56 Minuten zwar immer noch die 68 Minuten einer S-Bahnfahrt von München nach Altomünster unterbieten würde, wäre sie dennoch deutlich länger als die heutige Reisezeit von 36 Minuten mit dem Regionalexpress. Somit erscheint eine Verlängerung nur in Zusammenhang mit dem geplanten Express-S-Bahn-System sinnvoll, das durch den zweiten Münchner S-Bahn-Tunnel eingeführt werden soll und somit die Reisezeit der dann im Halbstundentakt verkehrenden S-Bahnen auf nurmehr 44 Minuten verkürzt. Im Vorlaufbetrieb verkehrt seit Dezember 2009 eine Regionalbahn meist im Zweistundentakt zwischen Freising und Landshut mit S-Bahn-ähnlichen Triebzügen der Baureihe 425.
Straße
Moosburg ist überregional durch die Bundesautobahn 92 mit 2 Ausfahrten Nord und Süd angebunden. Im Stadtgebiet schneiden sich außerdem die Bundesstraße 11 sowie die Staatsstraßen 2054 (Zolling – Geisenhausen), 2085 (Mainburg – Langenpreising) und 2331 (nach Erding).
Von Juli 2005 bis Ende 2007 wurde nach 80-jähriger Planung für über 14 Mio. € der von täglich über 14.000 Kfz und 173 Zügen befahrene, im Bereich von 7 zusammenführenden Straßenästen liegende Bahnübergang der St 2085 durch einen mit Rampenbauwerken 250 m langen Straßentunnel ersetzt. Die Eröffnung war stadtauswärts am 7. September 2007, stadteinwärts am 13. Oktober 2007. Gleichzeitig wurde eine neue, verkehrsabhängig geschaltete Ampelanlage im großzügig gestalteten Einmündungsbereich der Industriestraße und der St. 2085 in Betrieb genommen. Da die Verkehrsführung im Innenstadtbereich, wie auch bereits mit Fertigstellung der Südumfahrung im Zuge der B11 im Jahre 1965 dabei jedoch weiterhin unverändert blieb und eine Ortsumgehung bislang fehlt, ist das historisch enge Stadtzentrum mit über 23.000 Fahrzeugen am Tag übermäßig stark verkehrsbelastet.
Von Ende Juni bis 10. September 2008 wurde zumindest als erste Maßnahme zum Bau der stark entlastend wirkenden Westumfahrung (Kreisstraße FS 15) an der unfallträchtigen Einfahrt West der Bundesstraße 11 mit der Staatsstraße 2054 ein Kreisverkehr errichtet.
Am 28. Juli 2008 beschloss der Stadtrat nach 20-jähriger Diskussion die Vorfahrt an zwei Einmündungen der Stadion-, Westerberg- (St 2054) und Münchener Straße (St 2085) ändern zu lassen, damit zumindest eine Teilentlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr erreicht wird. Der dafür notwendige Umbau beider Einmündungen kann durch das Staatliche Bauamt Freising allerdings erst nach Fertigstellung der Westumfahrung erfolgen. Die Westumfahrung führt dann vom bereits fertiggestellten Kreisverkehr der Bundesstraße 11 bei Strecken-km 56,16 über die Bahnstrecke München–Regensburg, in einem großzügigen Bogen, der die bestehende Wohnbebauung vom Lärm entlasten soll, zur St 2054, die mit einem Kreisverkehr gekreuzt wird. Der zweite Bauabschnitt verläuft anschließend an der Amper entlang bis kurz vor der Amperbrücke die St 2085 erreicht wird, die ebenfalls mit einem Kreisverkehr angeschlossen wird. Der zugehörige Bebauungsplan wurde am 1. August 2009 in Kraft gesetzt.[7] Der ersten Arbeiten für die als Kreisstraße FS15 eingestufte Westumfahrung begannen Mitte April 2011 mit dem Abtrag des Oberbodens. Mit dem Straßenbau für den ersten Bauabschnitt wurde Ende August 2011 begonnen.
Flughafen
Das nur 17 km südwestlich gelegene internationale Luftverkehrsdrehkreuz Flughafen München ist mit dem Auto in etwa 20 Minuten und mit Bahn und Flughafenbus 635 (Umsteigen in Freising) in etwa 45-50 Minuten zu erreichen. Seit 2006 wird vom Freistaat Bayern mit der "Neufahrner Gegenkurve" eine mit nur 20 Minuten Fahrzeit direkte Bahnanbindung des Flughafens über Freising mit Fertigstellung im Jahr 2016 geplant. Dann soll neben einem Flughafenexpress ab Regensburg auch die ab Landshut verkehrende Regionalbahn über Moosburg und Freising zum Flughafen fahren. Das Planfeststellungsverfahren hierzu wurde im März 2010 beantragt.
Persönlichkeiten
- Berthold von Moosburg (Bischof) († nach 1106), Gegenerzbischof der Erzdiözese Salzburg
- Berthold von Moosburg (Dominikaner) († nach 20. April 1361), Dominikaner, Philosoph der Scholastik
- Georg Hummel (1856–1902), Unternehmer, Erfinder des Gleichstromzählers
- Franz Dietl (* 20. März 1934), Weihbischof der Erzdiözese München und Freising
- Franz Josef Heigl (* 1943), Jurist, Präsident des Sächsischen Rechnungshofs
- Franz J. Bauer, (* 27. März 1952 in Moosburg), Historiker
- Isolde Ohlbaum (* 1953), Fotografin
- Birgit Rockmeier (* 29. November 1973), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
- Gabi Rockmeier (* 29. November 1973), Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
Quellen
Literatur
- Geschichte der Stadt Moosburg
- Moosburg/Isar - Geschichte und Kunst der Stadt
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Kraftfahrt-Bundesamt: Abgrenzung Zulassungsbezirk Freising und Moosburg a. d. Isar (seit 3. Mai 1999)
- ↑ a b c Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Bayern
- ↑ [1]
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 464
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 166
- ↑ Bauablauf Westumfahrung
Weblinks
Commons: Moosburg an der Isar – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Mospurg in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Stadt Moosburg a. d. Isar
- Moosburg Online - ehrenamtlicher Arbeitskreis
- Historisches über Moosburg
- Moosburg an der Isar: Wappengeschichte vom HdBG
- Moosburg an der Isar: Amtliche Statistik des LStDV
Städte und Gemeinden im Landkreis FreisingAllershausen | Attenkirchen | Au i.d.Hallertau | Eching | Fahrenzhausen | Freising | Gammelsdorf | Haag a.d.Amper | Hallbergmoos | Hohenkammer | Hörgertshausen | Kirchdorf a.d.Amper | Kranzberg | Langenbach | Marzling | Mauern | Moosburg a.d.Isar | Nandlstadt | Neufahrn b.Freising | Paunzhausen | Rudelzhausen | Wang | Wolfersdorf | Zolling
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